Freitag, 19. August 2016

Tag 1: Die Abreise (18.8.16)

Endlich geht es los! Gestern Abend noch schwelgte ich in Abschiedsstimmung; alle Umarmungen dauerten mindestens doppelt so lange und immer wieder wurde sich verabschiedet, als könnten die vielen Worte und Gesten gar nicht genug sein. Wie mir alle eine gute Reise, viel Spaß und eine gesunde Wiederkehr wünschten, rührte mich zutiefst. In solchen Momenten wird einem erst wirklich klar klar, wie wichtig man anderen Menschen ist; schlicht ein schönes Gefühl.

Nach einer unruhigen Nacht, 7 Uhr Früh Tagwache. Letzte Reisesachen wurden noch gepackt, gefrühstückt und die Katze zum Abschied gestreichelt. Da wir bei unserer Fluglinie leider keinen Online-Check-In machen konnten (wegen der Ausweispflicht, wenn man in die USA einreisen möchte), mussten wir als erstes mal den richtigen Schalter finden. Das klappte schon mal. Danach noch auf der Toilette die Thrombose-Spritze verabreichen (mit meiner Mutter in der Rolle der Krankenschwester. PS: Hat sie aber gut gemacht, gleich meine aufkeimende Panik fachmännisch abgewürgt) und flux waren wir auch schon im Flieger Richtung Madrid.

3 Stunden später kamen wir dann in unserem Zielort an. Leider aber auch mit der Erkenntnis, dass die Dame am Check-In-Schalter in Wien wohl nicht die im Voraus reservierten Sitzplätze mit Fußfreiheit für den zweiten Flug (rund 8 Stunden mit 3 hünenhaften Familienmitgliedern!) auf die Bordkarten gedruckt, sondern uns wild im Flugzeug verteilt hatte. Und damit begann unser Spießrutenlauf.

Auf der Suche nach einem Info-Schalter irrten wir auf dem riesigen Flughafen herum, nur um mit Entsetzten die endlos lange Schlange vor unserem Stand zu entdecken. Als Transitflieger hat man jedoch leider keine Zeit, sich lang mit solchen Kleinigkeiten aufzuhalten, darum hetzten wir unverrichteter Dinge weiter zu unserem Terminal, von dem verschiedenste Schilder darauf hinwiesen 20 Minuten dorthin zu brauchen. Zum Glück ist in Madrid alles gut beschriftet, sonst hätten wir wohl nie zu der U-Bahn und dann weiter zu einem Schalter gefunden (wozu der allerdings genau gut war, weiß ich bis heute nicht).


Menschen- um Menschenmassen drängten sich nun um diese Schalter und wälzten sich nur elend langsam vorwärts. Und wir hatten noch ungefähr 10 Minuten, bis zum Boarding-Beginn. Obwohl wir durch unseren Transitstatus eigentlich in der "schnellen Schlage" standen, ging jedoch kaum etwas weiter und wir passierten den Schalter erst 10 Minuten vor Boarding-Schluss. Leider war nicht, wie flehentlich erhofft, das benötigte Gate in unsere Nähe, sondern am Ende einer riesigen Halle. Einen schweißtriefenden, keuchenden Sprint später, hatten wir es – endlich! – pünktlich zum Gate geschafft. Sogar das mit den Sitzplätzen haben wir zu guter Letzt hinbekommen, und konnten die vollen 8 Stunden unsere Beinfreiheit vollends genießen. 

Kurz vor der Ankunft in New York. Atemberaubender Sonnenuntergang vom Flugzeug aus. 

Das Einwandern in den USA wurde uns von allerlei Quellen als eine Art Schreckensmoment, die letzte Hürde vor der Einreise geschildert. Ich muss sagen, wir alle waren positiv überrascht, wie schnell und geordnet alles von statten ging. Auch das Sammeltaxi haben wir schnell gefunden, hatten noch nicht einmal Zeit mehr als 2 Bissen von unserem erstandenen Subways-Sandwich zu essen. 

Die Fahrt hat noch ungefähr 1 Stunde gedauert, vollgepackt mit 10 weiteren Leuten. Der Verkehr war auch um 10 Uhr lokale Zeit noch der reinste Horror. Es hat uns geschüttelt und gebeutelt bei der wilden Fahrt, davon wurde ich nicht nur schläfrig (immerhin war es in Österreich so ungefähr 4 Uhr früh und ich seit 7 wach) sondern  mir wurde auch übel. Erst als mein Bruder mich anstieß und ich aus meinen Nickerchen erwachte, konnte ich die Müdigkeit endgültig abschütteln. Wie Perlen aufgefädelt lag vor uns New York bei Nacht. Die bunten Reklametafeln und Fenster wirkten exotisch und ich war wie hypnotisiert von der Leuchtkraft der Stadt. Die Hochhäuser sind beeindrucken und ich kann es gar nicht erwarten, mehr von ihnen zu sehen. Trotz der Uhrzeit waren noch viele Leute unterwegs, es wurde sogar noch auf Baustellen gearbeitet; Der Müll auf den Straßen bildete einen starken Kontrast zu der sonst so hochmodernen Stadt. 

Erst um 11 Uhr 30 erreichten wir schließlich das Hotel und fielen wie Tote ins Bett.

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