Freitag, 26. August 2016

Tag 9: Präsentationen und Organisatorisches

Heute wieder früh Tagwache, doch mit Bettzeug und Ventilator schläft es sich eindeutig besser. Ich konnte kurz vorm Gehen noch ein paar Worte mit meiner Zimmerkollegin wechseln; dass sie Biologie studiere und gerne schwamm. Dann musste ich mich auch schon wieder fertig machen.

Nach dem Frühstück ging es in die Bücherei, in der wir eine sehr amüsante und nette Einführung von den beiden Bibliothekaren bekamen. Diese Universität verfügt über allerlei technisches Equipment; man kann sich Videorekorder, Spiegelreflexkameras, Tripods und Projektoren ausleihen, sowie für seine Schulprojekte Dinge auf hochwerten Druckmaschinen oder auf dem 3D-Drucker anfertigen lassen. Weiteres gibt es noch eine Art Nachhilfe, die völlig kostenlos von älteren Studenten gehalten werden, wie auch ein Schreibcenter, indem man seine Aufsätze von qualifizierten Leuten Korrekturlesen lassen kann.

Danach kam ein kurzer Vortrag über die Bezahlung der Rechnung (mit fremdländischer Währung immer so eine Sache). Darauf folgend sogar zwei Vorträge über sexuelle Übergriffe aller Art, was man dagegen tun kann und an wen man sich wenden soll. Zu guter Letzt erzählte uns unsere Direktorin ein bisschen mehr über die amerikanische Kultur und wie man sich gebührend verhielt. Auch die Sache mit dem Alkohol erklärte sie uns noch einmal ganz genau.

Vor dem Abendessen hieß es unverhofft, wir hätten eine Stunde Freizeit. Die ich dazu nutzte meine Eltern anzurufen, die gerade erst zurück nach Österreich gekommen waren. Sie erzählten mir von ihrem verspäteten Flug und ihrer deswegen turbulenten Reiche nach Hause. Dann musste ich auch schon weiter zum Essen.

Anschließend winkte ein Ice Creme Social, in dem sich Erstsemester bei Gratis-Eis besser kennenlernen sollten. Viele der anderen Austauschstudenten legten sich gejetlagt wie sie waren schlafen, andere bevorzugten es, gemeinsam Pool zu spielen. Ich aber beschloss, auf das Fest zu gehen. Zuerst war ich noch allein, die japanischen Mädchen, mit denen ich mich bereits recht gut angefreundet hatten, sagten aber, sie würden ebenfalls noch zur Movie Night kommen.

Ganz gut war mir nicht, als ich mich das erste Mal wirklich alleine am Campus bewegte, auf die fremde Menschenmenge zu. Ich fühlte mich als hätte man mir mit Edding "Ausländer" auf die Stirn geschrieben und sagte mir zeitgleich, das dies reiner Unsinn war. Strategisch platzierte ich mich mit meiner zuvor geholten Ice Creme auf einem leeren Tisch, hoffend, jemand würde sich zu mir setzten wollen und wir würden dann ins Gespräch kommen. Stattdessen tupfte mich das Mädchen vom Nachbartisch auf den Arm und fragte mich, ob ich nicht bei ihnen sitzen wolle. Wie sich herausstellte waren die beiden gerade erst auf dem Campus angekommen und wir plauderten kurz, bevor wir uns gemeinsam auf zum Film machten. Captain America – Civil War. Zwar hatte ich ihn schon gesehen, aber ich meine... es ist Marvel. Ich muss ihn sehen. Schließlich saßen wir gemeinsam im Kino; die zwei japanischen Mädchen, das eine Mädchen vom Eisessen und ein Freund von ihr (das andere Mädchen wollte lieber etwas anderes machen) und ich. Zweiter Tag und schon mit ein paar Leuten ein bisschen angefreundet – ich konnte mir wirklich auf die Schulter klopfen.

Dann ging es auf in mein Zimmer, so ein anstrengender Tag hat es immerhin in sich. Auch brauche ich meine ganze Kraft, denn morgen gehen wir shoppen und wir werden endlich ein wenig Freizeit haben, in der ich plane, die Wäsche zu waschen (immerhin brauche ich wieder Zeug zum Anziehen!) Das wird auf jeden Fall ein Abenteuer.

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