Dienstag, 23. August 2016

Tag 6: Trump Tower, Central Park und American Museum of Natural History

Ein Tag ohne Führung! Herrlich, denn endlich hieß es nicht: "Komm beeil dich, wir kommen zu spät!". Da heute mein letzter Tag in New York war und ich morgen früh (viel zu früh!) vom Authority Bus Terminal aus in meine Uni fahren werde, hatte ich heute die Zügel in der Hand. Was ich unbedingt noch sehen wollte, war das Innere des Central Parks und entweder das American Museum of Natural History oder das Metropolitan. Auch den Trump Tower sollten wir uns von Innen anschauen, hatten wir als Tipp bekommen; und natürlich durch die 5th Avenue, die Einkaufsstraße der Reichen schlendern. Zudem wollten wir uns noch einmal (diesmal mit mehr Ruhe) das Grand Central Terminal ansehen und womöglich in dem frischen Markt dort Zutaten für ein Picknick kaufen. Ein kurzer Sprung zur Nationalbücherei sollte auch noch drin sein. Ziemlich viel für einen Tag!

Die Reihenfolge dieser Dinge war uns jedoch bis zu dem Zeitpunkt nicht klar, bis wir endlich das Hotel verlassen hatten und es hieß "Wohin jetzt?". Zuerst fuhren wir zur 5th Avenue und dem Trump Tower. Außerdem hatte meine Mutter mich damit gelockt, ich könne mir ja vielleicht etwas bei Tiffany's kaufen – für Touristen hätten sie nämlich günstigeren Modeschmuck parat. Und Tiffany's lag bekanntlich neben eben jenem Tower. Er war den Besuch aber auch wirklich wert. Roter Mamor und Gold dominierten das Innere, an einer Wand lief Wasser hinunter und Blätterschmuck verlieh dem ganzen Gebäude etwas Tropisch-Edles. Nach einem kurzen Sprung auf den Dachgarten ging es auch schon weiter in das heiß ersehnte Tiffany's (von Audrey Hepburns Film "Frühstück bei Tiffany's" sehr bekannt, den ich übrigens vor nicht allzu langer Zeit erstmals mit einer Freundin angesehen habe).

Trump Tower mit Aussicht auf den Dachgarten im 4. Stock. Leider auf dieser Seite gesperrt.

Mit seiner normalen Kleidung zu Tiffany's gehen war wirklich eine Überwindung. Allerlei Personal stand herum und wartete darauf jeden Wunsch von den Lippen abzulesen, während man genau weiß, dass man sich nichts von diesem Schmuck je leisten können wird. Der Sicherheitsmensch an der Tür hielt uns gleich auf – um mit uns Deutsch zu reden! Er freute uns zu sehen, denn er selbst habe eine Zeit lang in Deutschland gelebt und würde jede Gelegenheit, die sich ihm böte, nutzen, um Deutsch zu üben und zu verbessern. Meine Mutter, die sich sicher am schwersten mit der Sprachbarriere tat, freute sich besonders. So positiv überrascht machten wir uns weiter auf zu dem "Modeschmuck". Leider sprach mich wenig des Schmuckes wirklich an und als der Dame neben mir (auch eine Touristin) ein Ring um 4.500 $ feilgeboten wurde, machten wir uns auf den Weg nach draußen.

Weiter ging es zu einem sonnigen Spazierpark durch den Central Park, an dem Zoo und einem Seen vorbei. Hin un wieder setzten wir uns hin und genossen die friedliche Stimmung, die kühle Brise und den Schatten. Der Straßenlärm war erstaunlich leise im Park selbst, denn dicke Mauern umbegaben ihn und dämmten ihn so gut. Langsam bahnten wir uns den Weg bis zum Museum, wobei wir neugierig alles in Augenschein nahmen, was uns vor die Füße lief.

Einige Impressionen aus dem Central Park.
Unten sieht man das charakteristische Schild des Central Park Zoos, ähnlich dem aus "Die Pinguine aus Madagaskar".

Dann besuchten wir das American Museum of Natural History. Ein beeindruckendes Gebäude, mit noch beeindruckenderem Inhalt. Aber zuerst – in der Schlange auf die Tickets warten. Es sieht dem Museum aus "Nachts im Museum" wirklich sehr ähnlich mit den Schaukästen, in denen ausgestopfte Tiere in detailgetreuen Umgebungen stehen. Den T-Rex bekamen wir leider nicht zu Gesicht. Die Schaukästen waren dafür umso eindrucksvoller. Als würden sich jeden Moment die Tiere hinter dem Glas zu bewegen beginnen, saßen, standen, lagen sie da und waren wie erstarrt mitten im Leben eingefangen worden. Nicht nur interessante Fakten über den Weltraum, über indianische Ureinwohner, Azteken, Gesteine und Mineralien waren eindrucksvoll aufgearbeitet ausgestellt worden, sondern auch allerhand Fossilien. Besonders gefiel mir die Tatsache, dass man viele Dinge wie zum Beispiel Meteoriten oder Kristalle mit der bloßen Hand anfassen durfte und so das Wort "begreifen" gleich eine andere Bedeutung bekam. 

Erschöpft machten wir uns schließlich in Richtung Heimweg auf, wobei wir aber einen kurzen Umweg zum Grand Central Terminal nahmen, um möglicherweise im Bryant Park picknicken zu gehen. Unverhofft war die Bibliothek, die wir hatten besuchen wollen, direkt bei der U-Bahn-Station und so warfen wir einen Blick hinein; allerdings war der große, beeindruckende Leseraum wegen Renovierung geschlossen. So ging es dann auch schnell weiter. Im Grand Central Terminal wollten wir dann doch nicht einkaufen/essen, da wir auf dem Hinweg einen guten Pizzaladen passiert hatten und schlussendlich auch dort speisten. Ein bisschen Shoppen später, hatte ich einen wunderschönen Anhänger aus Sterling Silber mit der Abkürzung des Grand Central Terminals erstanden und wir machten uns total erledigt auf dem Heimweg. Im Hotel machte ich mich schließlich daran, meine Koffer aufs Neue zu packen; immerhin reiste ich morgen weiter an den Ort, wo ich die nächsten 4 Monate verbringen würde.

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