Samstag, 20. August 2016

Tag 3: Grand Central, Food on Foot und Gound Zero

Wieder ein spannender wie anstrengender Tag vorüber und meine Füße lamentieren schon lautstark ihre Überbenützung.

Wie gestern schon angesprochen, haben wir heute in der Früh eine Tour gemacht. Und zwar die "Food on Foot Tour" durch das East Village – der Distrikt in dem man in Manhattan gut und günstig essen gehen kann (denn das Essen hier ist wirklich exorbitant teuer). Treffpunkt der Tour war das Grand Central Terminal und da wir (ausnahmsweise) sogar ein wenig zu früh dort waren, nutzten wir die Gelegenheit um gleich den berühmten Bahnhof kurz unter die Lupe zu nehmen. Viel zu kurz leider, denn dieses Gebäude gleicht einem gigantischen Labyrinth mit den U-Bahn-Schächten, einem eigenen Markt, einer Foodmeile und viel zu viel Entdeckungspotential.

Fun-Fact: Am Wochenende scheint die Park Avenue, die Straße, die zum Grand Central Terminal führt, für Autos gesperrt zu sein, damit Radfahrer und Läufer dort ihren sportlichen Bedürfnissen nachgehen können.


Collage von Grand Central Terminal, inklusive dem oben erwähnten Markt.

Das Dessert meines Bruders –
Vanilleeis mit Mandeln
Danach trafen wir uns mit unserem Tour Guide mit dem wir per U-Bahn zum Greenwitch Village, einem ehemaligen Einwanderungsstadtviertel, fuhren. Dort begann die Geschichte des East Village. In 6 Stops probierten wir allerlei Leckereien, die auch ein "echter New Yorker" zu sich nehmen würde. Als Erstes probierten wir Dumplings – gefüllte Teigtaschen – dann ein Stück gute Margarita. Erwähnenswert finde ich besonders, dass all diese Lokale sehr überschaubar sind (kaum groß genug um mehr als 10 Leute gleichzeitig zu beherbergen) und sie sich eins nach dem anderen reiht. Auf kleinstem Raum treffen sich so vietnamesische Küche, Hambuger Kultur, Pizza Lokale und vieles mehr. Danach ging es weiter mit einem Porkchetta, einem Sandwich gefüllt mit Stelzenfleisch (wie mir schien, allerdings mit dem Schweinefleisch bei uns daheim leider nicht vergleichbar.) Unter den zahlreichen Stops, musste natürlich auch etwas Süßes her. Als nächstes gingen wir also zu einem Cup-Cake-Shop, in dem man getrennt zwischen verschiedenen Muffin-Teigen und Toppings unterscheiden konnte. Meine Wahl fiel auf einen Vanillemuffin mit Honig-Zimt-Topping – einfach ein Traum, auch wenn er recht süß war. Der fünfte Stop bot verrückte Hot-Dog-Variationen feil, die aber sehr gemundet haben, und zu guter Letzt der krönende Abschluss mit einer italienischen Backstube. 

Nach dieser Tour, die nicht nur magentechnisch sondern auch fußtechnisch anstrengend war, beschlossen wir als nächstes mit dem Bus weiter Richtung Downtown und Financial District zu fahren. Da wir leider nur im unteren Bereich Plätze bekommen haben, sahen wir nur wenig von Soho, dem Distrikt mit vielen verschiedenen Modegeschäften. Bei weiterer Fahrt hatten wir schließlich wieder genug Energie gesammelt, um weiter auf Entdeckungsreise zu gehen und stiegen deshalb in der Nähe des World Trade Centers aus. 

Nach kurzem Fußmarsch erreichten wir schon das bedeutungsschwangere Monument. Gigantisch groß ragte es vor uns in den Himmel. Davor, ein wenig versteckt von der Parkanlage, lag auch Ground Zero, die Gedenkmäler der ehemaligen Twin Tower, die beim Terroranschlag am 11.9 zerstört worden waren. Auch das Museum, dass diesem Ereignis gewidmet war, war beeindruckend – allerdings auf andere Weise. Nach einem kurzen Film, in dem wichtige Staatsangehörige der amerikanischen Regierung ihre Gefühlswelten preisgaben, als sie vom Anschlag gehört hatten, gingen wir weiter hinunter in den Ausstellungssaal. Wie sich herausstellte befand sich dieser im ehemaligen Fundament der Twin Tower, die Verankerung der Stützstreben immer noch in den Wänden eingelassen und die zwei großen Wasserbecken des Ground Zero von unten betrachtend. Bei dem Anblick der verformten, rostroten Stahlträger der eingestürzten Gebäude, die wie Papier mal umgebogen, zerknittert oder ausgefranst waren, wurde mir mulmig zumute. 

Ich muss gestehen, die traurige, drückende Stimmung, die im Museum herrschte, ließ ich gerne in der sonnigen Dämmerung hinter mir. Besonders, als wir zum ersten Mal einen Blick auf den Hudson River nicht unweit des World Trade Centers warfen. In den schönsten Farben lagt die zackige Skyline von New Jersey vor uns, während uns Meeresduft umhüllte und wir genüsslich auf einer Parkbank sitzend die friedvolle Stimmung in uns einsogen. In der Ferne konnten wir sogar die Freiheitsstatue begutachten. 

Sonnenuntergang am Hudson River.

Danach ging es wieder zurück zum Hotel, davor noch einen kleinen Salat als Abendessen und flugs wurden die wunden Füße hochgelagert. 

Morgen steht wieder eine Tour an und ich verrate nur so viel: es geht nach Chelsea. 


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