Donnerstag, 25. August 2016

Tag 8: So viel Neues

Ohne Decke, Kopfpolster und Überzug schläft es sich wirklich schlecht, auch, weil es sehr heiß im Zimmer war. Dank meiner Erschöpfung fand ich allerdings trotzdem etwas Schlaf. Um 7 läutete der Wecker schon wieder, dann ging es auf, in einen aufregenden und spannenden Tag.

Zuerst gingen wir frühstücken und erkundeten die Dining Hall – ein großer Saal mit allem Essen, dass man nur begehren kann. Eier, Speck, Brötchen, Würste, Orangensaft, Kaffee,... Die Liste würde noch ewig so weiter gehen. Ich unterhielt mich angeregt mit den anderen Austauschstudenten und fand heraus, dass viele von ihnen ein Jahr – einer sogar alle vier Jahre – in dieser Universität studieren würden. Nach dem Frühstück ging es leider nicht zuerst zu Wallmart, so wie ich erhofft hatte. Sondern zum nächsten Punkt in unserer sehr straffen Tagesliste.

Zuerst stand eine Campus Tour auf dem Programm; wir sahen verschiedene Unterrichtshallen, andere Wohnhäuser, auch die Bibliothek wurde uns gezeigt. Besonders toll fand ich die riesige Sporthalle, wie auch den Salzwasserpool mit Sauna, von dem der Guide uns erzählt hat. Danach bekamen wir endlich unsere ID-Karten, mit denen wir dann in dem Wohnhaus nach Belieben ein uns ausgehen könnten und auch die Passwörter für den Internetzugang. Hurra! Die Kommunikation stand wieder.

Nach einem leckeren Mittagessen ging es auch schon weiter mit dem "Trolley", eine Art altmodischer Bus, der regelmäßig über den Campus und auch ins Downtown fährt. Man zeigte uns beliebte Lokale, gute Shopping-Möglichkeiten und allerhand andere interessante Schauplätze. Leider hatten wir (dank Zeitplan) ziemlich Stress, als wir Wallmart erreichten. Die Zeit reichte nicht, die Fülle an Waren überhaupt ansatzweise aufzunehmen. Wir hasteten hinter unserem Guide her, der uns durch die ewig vielen Gassen führte, und erstanden so alles Überlebensnotwendige; Polster, Decke, Bezüge, Duschzeug, Schreibwaren und vieles mehr.

Nachdem der Trolley uns wieder bei unserem Wohnhaus abgesetzt hatte, hieß es, wir müssten aufs Zimmer eilen, die eingekauften Artikel abstellen und zur Dining Hall gehen, denn die würde in Kürze schließen. Also stürzte ich zurück zu meinem Zimmer, den roten Koffer vor meiner Tür betrachtete ich argwöhnisch. Ich dachte noch, es wäre vielleicht der verschwundene Koffer eines anderen Austauschstudenten, den man momentan fieberhaft zurückzubekommen versuchte, als mir auch die offene Tür auffiel.

Ganz unverhofft war ich zu einem Zimmerpartner gekommen. Die Betten hatten sie bereits getrennt, das Zimmer auf liebevolle, detailreiche Art heimelig gemacht. Die zwei Fremden darin waren die Eltern, die mir die Hand reichten und kurz mit mir plauderten, bevor meine Zimmernachbarin, ihre Tochter, hereinkam. Wie schon zuerst erwähnt, hatte ich leider nicht wirklich Zeit, mich eingehend mit ihnen zu unterhalten, aber dennoch erschien sie mir ein nettes Mädchen zu sein, mit dem man gut auskommen kann.
Nach dem Abendessen ging es für eine halbe Stunde zurück aufs Zimmer, in der ich versuchte meine Eltern noch vor deren Abflug in New York zu erreichen (leider umsonst) und den ganzen eingekauften Kram wegzuräumen. Von meiner Zimmernachbarin war nirgendwo etwas zu sehen.

Dann wurden wir wieder zusammenbeordert und die RAs (die Ansprechpartner/Studenten in jedem Stock) stellten sich uns vor und erklärten uns ihre Aufgabe. Im Anschluss spielten alle Austauschstudenten noch eine Runde "You-get-to-know-me-Bingo" (allerdings muss ich sagen, dass ich mir zum Glück schon sehr viele Namen merken konnte und so weniger Probleme beim Ansprechen der Leute hatte). Zu guter Letzt wurden uns noch zwei Clubs vorgestellt, mit ihren Exkursionen nach New York und Lancaster County, in die ich mich für einen geringen Betrag auch gleich einschreiben ließ. (Amish, yay!)

Endlich – die erholsame Dusche genossen – machte ich mich tot müde auf, um ins Bett zu fallen.

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