Samstag, 27. August 2016

Tag 10: Shoppen!

Heute stand auf unserem Zeitplan "8:30 Frühstück". Da ich eine Stunde vorher aufstand dachte ich mir: "Hm, ich könnte doch genauso gut eine kurze Dusche genießen um frisch in den Tag zu starten". Gesagt getan. Als ich aus der Dusche kam, traf ich auch gleich eine von den freiwilligen Studenten, die uns beim Eingewöhnen halfen und uns immer sagten, was wir wann zu tun haben. Sie meinte zu mir, sie habe mich bereits gesucht, das Frühstück würde um 8 beginnen. Ich habe noch zwei Minuten. Also hastete ich mit nassen Haaren herum und versuchte alles zusammenzupacken und in unseren "International Student"-Raum zu gehen um dort zu frühstücken (die Dining Hall hat nicht so früh am Wochenende offen, wie man uns sagte). Wie sich herausstellte, was dies ein Fehler der Hauptorganisatorin, denn sie dachte alle würden sich um 8 treffen, statt nur der freiwilligen Studenten.

Mich störte es dennoch nicht, bis darauf das meine nassen Haare und der kühle Windhauch der Lüftung keine gute Kombi abgab. Am 3. Tag nach der Ankunft hatten wir "Ice Breakers" – Spiele, mit denen man andere besser kennenlernt. Warum man das am dritten und nicht am ersten Tag macht, ist mir ziemlich unschlüssig, immerhin kannten wir uns eigentlich schon besser als diese Ice-Breaker-Spiele uns bringen würden. Ein wenig fanden wir dennoch übereinander heraus. Der australische Student hat zum Beispiel keinen Bauchnabel und eines der deutschen Mädchen spricht bist zu 5 Sprachen. Wir sprachen auch ein wenig über unsere Ängste und Befürchtungen und darüber, wie man ihnen entgegensteuern konnte. Anschließend hatten wir – wer hätte es gedacht – eine Präsentation über das Verhalten in amerikanischen Klassenräumen.

Endlich, nach dem Mittagessen, ging es zum heiß ersehnten Shopping. Mit reichlich Zeit. Gemütlich stiegen wir in den eigens für uns organisierten, quietschgelben Schulbus und fuhren so ungefähr eine halbe Stunde zu einer Mall. Kleiner als Wallmart, aber dennoch groß. Wie vermutet, besitzen die Amerikaner eine komplett andere Auswahl an Kleidern als wir Europäer, sodass man den Wunsch hat am liebsten gleich den ganzen Laden mitzunehmen. Glücklicherweise stellte sich heraus, dass, wie auch in Europa, meine Körpermaße nicht recht mit den Schnitten zusammenpassen und ich auf mein Vorhaben verzichten musste. Eine Hotpant, ein nettes Top und eine schwarze Überziehjacke habe ich dennoch bekommen. Die zwei japanischen Mädchen, die mit mir herumgingen, meinten, ob wir denn noch weiter in die Mall wollten. Ich fiel aus allen Wolken! Der Raum in dem ich mich bewegt hatte war nur ein einziger Laden gewesen!

Der charakteristische Schulbus – wirklich eine Fahrt wert!

Also sahen wir uns weiter um, an der Ecke sah ich zu meinem Leidwesen einen Nerd-Laden und musste natürlich auch dort das ganze Sortiment durchstöbern. Schlussendlich fand ich 2 sehr coole T-shirts, die ich im Doppelpack recht günstig erhielt. Zu mehr war nicht wirklich Zeit, drum gingen wir zurück zum Bus. Weiter ging die wilde Fahrt zu einem Lebensmittelladen und Kohls. Auch hier hatten wir wieder ein knappes Zeitfenster, dennoch erstand ich noch eine Yoga-Hose (die ich hoffentlich zum Sport verwenden würde), Instant-Kaffee (ohne Koffein, wie mir leider erst im Nachhinein bewusst wurde) und Haferschleim (den ich dann zum Frühstück essen werden).

Zurück in Lock Haven warfen wir unsere Sachen nur kurz ins Zimmer und weiter ging es zum Abendessen. Als Nachspeise habe ich mir heute (verbotenerweise) Apfelkuchen mit Oreo-Eis gegönnt. Es war himmlisch.  Im Anschluss sollten wir eigentlich zu irgendeinem Meeting, aber dann doch nicht und so kamen wir unverhofft zu einer kurzen Pause, in der ich mich mit der Waschmaschine herumschlagen durfte. Eigentlich sollten wir unsere ID-Card zum Zahlen der Waschmaschine verwenden können – tja, es hat nicht geklappt. Darum musste ich mir Kleingeld wechseln um meine Wäsche zu waschen. Aber Schluss endlich hat es geklappt. Auch das mit dem Trockner bekam ich hin. Wie sich später herausstellte, konnte man nicht besagten Flex-Dollar zahlen sondern musste Geld mit einem Automaten auf die ID-Card laden, um sie für die Waschmaschine verwenden zu können. Mühsam!

Während die Wäsche im Trockner war, gingen wir alle noch auf das Hall-Meeting. In dem besprochen wurde, was man darf und was nicht; und auch was für Konsequenzen das hat. Vieles davon haben wir allerdings schon in dem Meeting mit den RAs gehört. Nach dem Meeting gab es noch ein "Fun Festival". Sie hatten die große Sporthalle gelernt, lustige Stationen wie Air Brush Tattoo, Hindernislauf, Toilettenschüsselrennen, einen mechanischen Hai, Black Jack Tische, Bingo, Basketballwerfen und eine Photo Booth. Ich war anfangs ganz verwirrt, wie das denn alles ablief. Denn man konnte bei den Stationen Tickets gewinnen indem am teilnahm, und diese Tickets wiederum in eine Losschüssel werfen (leider entdeckten wir das zu spät und konnten unsere Tickets nicht einwerfen). Ich war wieder mit den beiden japanischen Mädchen zusammen. Wir machten Bilder in der Photo Booth, bekamen Universitäts T-Shirts geschenkt, aßen und tranken, spielten Black Jack, ließen uns ein Air Brush Tattoo machen (ich mir einen Salamander am Knöchel) und zu guter Letzt machten wir noch ein Toilettenschüsselrennen (bei dem ich komplett verloren habe). Ein sehr spaßiger Abend.

Als wir nach Hause gingen, sahen wir im Spielzimmer noch Leute Pool spielen. Und als mich die französische Studentin fragte, ob ich mitkommen wollte, sagte ich ja. Es war richtig nett, ich erfuhr, wie ich Dinge einschreiben lassen konnte, und auch wenn ich nicht gut in Pool bin, hat es mir sehr Spaß gemacht.

Ab ins Bett, denn heute war es wirklich spät geworden! Ich bin schon ein wenig nervös wegen morgen, denn da haben wir Auslandstudenten ein Meet-and-Greet mit Erstsemester (glaube ich). Ich hatte schon vor, mein schönes Pünktchenkleid anzuziehen, aber ich weiß noch nicht so genau, ob das in den Dresscode passt.


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