Dienstag, 30. August 2016

Tag 13: Der Ernst des Lebens beginnt

Als allererstes musste ich mich heute aus dem Bett mühen, damit ich zu einer Klasse um 8 Uhr morgens gehen konnte. Huff, als ich das geschafft hatte, ging es auch schon zum ersten Kurs des Tages. Mittlerweile ist mir aber schon ein kleines Problem aufgefallen.

Die Klassenräume sehen so aus, wie man es sich aus amerikanischen Filmen vorstellt; jeder hat sein Tischchen für sich. Und nach der ersten Klasse war mir schon bewusst: "Ich muss aufpassen auf welcher Seite das Tischchen ist." Unglücklicherweise stehen die Linkshänder Sessel alle direkt neben der Klimaanlage und weil ich schlecht das ganze Klassenzimmer umdekorieren kann, bleibe ich nun mal auf meinem frostigen Platz sitzen.

Danach traf ich mich mit den zwei japanischen Mädchen zum Frühstück. Besser gesagt, ich holte mir frühstück und sie saßen zufällig im Starbucks und lernten für ihre gemeinsame Klasse. Ich setzte mich dazu, plauderte mit ihnen und aß genüsslich mein Frühstück. Dann ging es auch schon rauf aufs Zimmer und als erstes wurden die Turnschuhe gegen Flipflops und das schöne Leiberl gegen ein T-Shirt ausgetauscht.

Da meine nächste Klasse erst am Nachmittag begann, beschloss ich also die Zeit zu nützen und ein wenig was zu machen. Ein bisschen Wäschewaschen hier und ein bisschen Email schreiben da, und dann war es auch schon Mittag. Es war echt schön, wie fast alle Auslandstudenten zusammensaßen und sich gut verstanden.

Eigentlich hatte ich danach vor, ein wenig mit der französischen Studentin zu Lernen oder Klavier zu spielen, aber die war leider noch ein wenig beschäftigt und ich wollte sowieso noch Hausübung machen. Wieder oben im Zimmer schaffte ich endlich, Zugang zu dem nötigen Online-Portal zu erhalten, in dem ich Spanisch lernen soll. Zuerst gab es eine kleine Einführung, darüber, wie alles funktionierte, und dann konnte ich endlich mit der Hausaufgabe anfangen – und wäre fast aus den Latschen gekippt, als ich Seiten um Seiten an Stoff sah. Und alles bis morgen!

Nach dieser kleinen Panikattacke, versuchte ich mir ein paar Vokabeln so gut wie möglich einzuprägen. Zu viel kam ich aber nicht, denn schon musste ich zu meiner Nachmittagsklasse. Danach traf die mexikanische Studentin und wir gingen gemeinsam Abendessen, wo sie mir Aufschluss über einige Fragen gab, die ich hatte.

In weiterer Folge wollte ich lernen und, weil sie sagte, dass auch sie lernen wollte, verabredeten wir uns im Spielzimmer. Bald wurde es aber immer lauter, andere Austauschstudenten kamen und zogen weiter um in den "International Student" Raum, wie wir in tauften. Dort half ich meiner taiwanesischen Spanischkollegin, wie man sich Zugriff zum Online-Kurs verschaffte, und was ich als Hausübung identifiziert hatte. Glücklicherweise fand ich schlussendlich heraus nicht nur den Grammatikteil, sondern auch das notwendige Quiz nicht sehr schwierig oder lang war.

Dann hingen wir noch gemeinsam rum, scherzten und lernten noch ein wenig weiter, bevor ich mich schließlich – wieder viel zu spät – auf mein Zimmer begab.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen