Montag, 10. Oktober 2016

Tag 54: Rodin Museum & Eastern State Penitentiary

The Thinker – von A. Rodin
Heute schafften wir es wirklich pünktlich wegzugehen. Wir verabschiedeten und ausgiebig bei unserer reizenden Gastgeberin, bevor uns auf zu einem leckeren Frühstück zu Dunkin' Donuts aufmachten. Unser erster Stopp auf unserer Liste war das Rodin Museum und da unser Museumsticket heute auch noch galt, brauchten wir nicht einmal Eintritt bezahlen. Für alle, die es (so wie ich) nicht wissen, Rodin war der Künstler, der auch die Statue des Denkers gestaltet hat. Auch andere interessante Statuten erwarteten uns im Inneren des relativen kleinen, einem Tempel anmutenden Museum. Besonders toll fand ich, dass sie Zeichenblöcke und Stifte zur Verfügung stellten; und mich natürlich gleich daran versuchen musste und "The Calls of Arms" zeichnete. Mann, diese Frau war aber auch wirklich muskulös!

Bevor es zur nächsten Station – worauf ich mich schon sehr freute – ging, beschlossen wir, Mittag zu essen. Glücklicherweise stellte sich die Suche nach einem Lokal heute als nicht zu schwer heraus. Unsere Wahl viel auf ein Korean BBQ Local. Leider war besagtes BBQ zu teuer, daher begnügte ich mich mit einer Lunchbox. Diese war allerdings hervorragend, wir bekamen Salat als Vorspeise, in der Lunchbox waren Gyoza, Tempura-Shrimps, Reis, Salat und mein heiß ersehnter Teriyaki-Lachs mit gegrilltem Gemüse. Mh! Wie ich das vermisst hatte.

So wunderbar gesättigt, machten wir uns schließlich auf zum Eastern State Penitentiary. Wie wir schon von weiten erkennen an den dicken Steinmauern erkennen konnten, handelte es sich hierbei um ein Gefängnis. Bei dem Begriff "Penitentiary" handelte es sich allerdings um einen Term für "wahre Reue"; was auch das Thema dieses damals einzigartigen Gefängnisses war. Früher hielt man alle Häftlinge, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Verbrechen in einem einzigen Raum wodurch sich Krankheiten verbreiteten und so mancher in noch schlimmere Verbrechen verwickelt wurde. Darum kam die Idee auf, eine neue Art Gefängnis zu bauen, die dem Ziel gewidmet war, Reue in den Gefangen zu verwurzeln und sie schnell wieder zu rehabilitieren.

Was zuerst als Einzelzelle gedacht war,
wurde später mit Doppelbetten ausgestattet.
Eastern State war daher ein einzigartiges Projekt, das Ergebnis eines Design-Wettbewerbs. Der Architekt lehnte dabei seinen Entwurf an den eines Klosters an; separate Zellen mit einem kleinen Innenhof für jeden Insassen, in der Decke waren Fenster eingelassen, die Sonnenlicht hereinfielen lassen und das Auge Gottes repräsentieren sollten. Auch Charles Dickens besuchte dieses Gefängnis – und meinte körperliche Folter wäre mit dieser Haft nicht gleich zu setzten.

Durch die Tour wurden wir auf die verschiedenen architektonischen Kleinigkeiten hingewiesen wie beispielweise der sternförmigen Anordnung der Zellblöcke für leichtere Überwachung oder wie man das Gefängnis veränderte, nachdem man den einsam Ansatz abgeschafft und stattdessen als eine Strafe implementiert hatte. Auch Al Capones Zelle und einen Fluchttunnel konnten wir sehen. Einen ganz besonderen Flair hatte das ganze noch, weil das Gefängnis einige Jahre still gelegt war und es als "stabile Ruine" galt. Die Bilder zeigen ganz deutlich, was ich meine.

Nach diesem tollen Erlebnis machten wir uns auf zum Bus. Dadurch, dass wir noch ein bisschen Zeit hatten, tranken wir noch gemütlich Kaffee und ich kaufte mir ganz unverhofft ein neues Buch. Die Fahr zog sich auch diesmal hin und ich war wirklich erleichtert, wieder zurück in meinem Wohnheim zu sein.

Einer der "neueren" Zellblöcke – und hier ist zu Halloween ein Haunted House?!

2 Kommentare: