Die ersten zwei Stunden schlief ich so halbwegs an die Fensterscheibe gelehnt (wie viele andere auch), dann las ich ein bisschen auf meinem Kindle bevor ich mir – wirklich! – ans Lernen machte. Dann erreichten wir endlich New York. Auch hier war es verhangen und grau, als wir harsch an der Ecke 5th Avenue hinausgeworfen wurden und ich einen Moment braucht um mich zu orientieren. Ein wirklich absurdes Gefühl ist das, wenn man an einen Platz kommt, an dem man erst vor einem Monat gewesen war – mit seiner Familie, wie in einem anderen Leben.
Unser erster Zwischenstopp war der New Yorker Zoo. Was mir gar nicht ungelegen kam, immerhin hatte ich ihn bisher nur von draußen gesehen. Und da der Eintritt frei war (beziehungsweise in unseren Reisekosten enthalten), genossen wir ausgewogen den charmanten kleinen Zoo. Zuerst ging es ins Tropenhaus, die vielen farbenfrohen Vögel bewundern, vorbei an zahlreichen Affen, zwei trägen Bärinnen und einem unruhigen Schneeleoparden, wobei Pinguine und eine Seelöwen-Show den Abschluss markierten.
Da es bereits um die Mittagszeit herum war, machten wir uns schlussendlich Richtung Broadway auf. Wir – das waren eine Gruppe bestehenden aus den zwei japanischen und einer der chinesischen Studentinnen. Wie immer war der Time Square eine Augenweide; die Leuchtreklamen schienen in der trist-grauen Wolkenkratzerlandschaft noch viel strahlender als an einem netten Sommertag zu sein. Mir gefiel der Kontrast. Hunger trieb uns allerdings rasch weiter, einen Block vom Time Square entfernt; wie ich auf meinem ersten New York Trip gelernt hatte, konnte man relativ gut und günstig in dem nicht weit entfernten Hell's Kitchen Mittag essen. Nachdem wir die Restaurantlandschaft etwas genauer unter die Lupe genommen hatte, entschiedne wir uns schließlich spontan für einen von Außen ein wenig heruntergekommenen Italiener. Aber falsch gedacht, denn die Fassade trog!
Time Square 2.0 – sogar bei tristen Wetter schön! |
Nach der langen Warteschlange hasteten wir rasch weiter zum Theater und hatten keinerlei Mühen die Tickets zu besorgen und ins Theater zu gehen. Das Innere des Saales war überraschen kleiner, als ich es für eine Broadway Show erwartet hatte, dafür waren die Sitzreihen aber so steil angelegt worden, dass man auch von den hintersten Plätzen ausgezeichnete Sicht auf die Bühne hatte. Und ganz im altertümlichen Stil des Phantom der Oper war alles mit schweren Stoffen und Brokat geschmückt.
Das "Phantom der Oper" hat mir wirklich gut gefallen, vom Titellied habe ich immer noch einen Ohrwurm! |
Danach genehmigten wir uns ein gutes Subway-Sandwich im Central Park, bevor wir uns zur Bushaltestelle aufmachten. Vor lauter Aufregung hatte ich ganz vergessen, dass heute der letzte Tag der deutschen Studentin war. Wir halfen ihr, ihr Gepäck in ein Taxi zu verfrachten, umarmten sie innig und winkten ihr zum Abschied.
Auf ging es wieder zurück nach Lock Haven. Neugierig durch die Hinfahrt, beendete ich mein Buch schließlich, nickte ein wenig und machte mich dann ans Blogschreiben/Lernen.
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