Sonntag, 2. Oktober 2016

Tag 45: NY-Trip und Broadway Show

Mein Weckersong klingelte um 5:30. Zeit zum Aufstehen. In Rekordzeit zog ich mich nicht nur an, bereitete alles für den Trip vor, sondern aß sogar noch Frühstück. Dann hastete ich zur Bushaltestelle; 6 Uhr früh, im Dunkeln und im Regen. Ein anderer Student wäre beinahe zu spät gekommen, denn auf dem Weg zum Bus regnete es auf einmal so heftig, dass er klatschnass umdrehen musste um sein durchgeweichtes Gewand auszutauschen. Aber er schaffte es.

Die ersten zwei Stunden schlief ich so halbwegs an die Fensterscheibe gelehnt (wie viele andere auch), dann las ich ein bisschen auf meinem Kindle bevor ich mir – wirklich! – ans Lernen machte. Dann erreichten wir endlich New York. Auch hier war es verhangen und grau, als wir harsch an der Ecke 5th Avenue hinausgeworfen wurden und ich einen Moment braucht um mich zu orientieren. Ein wirklich absurdes Gefühl ist das, wenn man an einen Platz kommt, an dem man erst vor einem Monat gewesen war – mit seiner Familie, wie in einem anderen Leben.

Unser erster Zwischenstopp war der New Yorker Zoo. Was mir gar nicht ungelegen kam, immerhin hatte ich ihn bisher nur von draußen gesehen. Und da der Eintritt frei war (beziehungsweise in unseren Reisekosten enthalten), genossen wir ausgewogen den charmanten kleinen Zoo.  Zuerst ging es ins Tropenhaus, die vielen farbenfrohen Vögel bewundern, vorbei an zahlreichen Affen, zwei trägen Bärinnen und einem unruhigen Schneeleoparden, wobei Pinguine und eine Seelöwen-Show den Abschluss markierten.


Da es bereits um die Mittagszeit herum war, machten wir uns schlussendlich Richtung Broadway auf. Wir – das waren eine Gruppe bestehenden aus den zwei japanischen und einer der chinesischen Studentinnen. Wie immer war der Time Square eine Augenweide; die Leuchtreklamen schienen in der trist-grauen Wolkenkratzerlandschaft noch viel strahlender als an einem netten Sommertag zu sein. Mir gefiel der Kontrast. Hunger trieb uns allerdings rasch weiter, einen Block vom Time Square entfernt; wie ich auf meinem ersten New York Trip gelernt hatte, konnte man relativ gut und günstig in dem nicht weit entfernten Hell's Kitchen Mittag essen. Nachdem wir die Restaurantlandschaft etwas genauer unter die Lupe genommen hatte, entschiedne wir uns schließlich spontan für einen von Außen ein wenig heruntergekommenen Italiener. Aber falsch gedacht, denn die Fassade trog!

Time Square 2.0 – sogar bei tristen Wetter schön!
Innen erwartete uns ein nett mediterran-eingerichtetes Innenleben, eine freundliche Bedienung, gutes Essen und das sehr preiswert! Gesättigt ging es schließlich weiter zum Theater und die Vorfreude steigerte sich mittlerweile ins Unermessliche. Auf dem Weg dorthin machten wir noch in einem kleinen Eisladen Halt; mit Luxuseis, wie man glücklicherweise nicht nur am Preis, sondern auch an der Qualität merkte. Ich konnte nicht widerstehen mir eine Waffel mit Eis in der Form einer Blüte zu kaufen.

Nach der langen Warteschlange hasteten wir rasch weiter zum Theater und hatten keinerlei Mühen die Tickets zu besorgen und ins Theater zu gehen. Das Innere des Saales war überraschen kleiner, als ich es für eine Broadway Show erwartet hatte, dafür waren die Sitzreihen aber so steil angelegt worden, dass man auch von den hintersten Plätzen ausgezeichnete Sicht auf die Bühne hatte. Und ganz im altertümlichen Stil des Phantom der Oper war alles mit schweren Stoffen und Brokat geschmückt.

Das "Phantom der Oper" hat mir wirklich gut gefallen, vom Titellied habe ich immer noch einen Ohrwurm!
Dann endlich das Stück. Einfach ein Traum. Viele verschiedene, detailreiche Kostüme, wunderbare Musik (besonders der Titelsong begleitete mich noch weit nach der Aufführung), und tolle Kulissen machten die Show zu einem ganz besonderen Erlebnis. Danach schlenderten wir gemütlich über den Broadway (gemütlich, wenn das mit gefühlten 20 Millionen Menschen auf den Straßen denn geht) und gustierten durch einige Läden. Auch den Disney-Laden sah ich endlich von drinnen.

Danach genehmigten wir uns ein gutes Subway-Sandwich im Central Park, bevor wir uns zur Bushaltestelle aufmachten. Vor lauter Aufregung hatte ich ganz vergessen, dass heute der letzte Tag der deutschen Studentin war. Wir halfen ihr, ihr Gepäck in ein Taxi zu verfrachten, umarmten sie innig und winkten ihr zum Abschied.

Auf ging es wieder zurück nach Lock Haven. Neugierig durch die Hinfahrt, beendete ich mein Buch schließlich, nickte ein wenig und machte mich dann ans Blogschreiben/Lernen.

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