Freitag, 30. September 2016

Tag 44: Überraschende Wendungen

Wie immer konnte ich mich kaum aus dem Bett bewegen vor lauter Müdigkeit. Noch dazu war ausnahmsweise meine Zimmernachbarin da und ich musste klammheimlich alle zusammenpacken was ich brauchte. Dann – ein Blick aufs Handy – versüßte mir den Tag.

Eine andere Studentin schrieb mir, dass unsere erste Stunde heute ausfiel. Nachdem ich mich versichert hatte (der Professor hatte tatsächlich geschrieben, dass mit seinem Auge etwas nicht in Ordnung sei) legte ich mich mit meinem Gewand einfach wieder zurück ins Bett. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, früher aufzustehen, damit ich noch ein wenig lernen könnte, allerdings bekam ich meine Augen erst wieder um 10 auf. Dennoch, endlich hatte ich mich wirklich ausruhen können.

Bevor es zum späten Frühstück ging, schaute ich aus Langeweile in mein Online-Tool und – siehe da! – die Noten einer Klasse waren hochgeladen worden. Ich staunte nicht schlecht, als ich 100% sah und dachte einen Moment, da muss wohl ein Fehler passiert sein. Immerhin hatte ich von dieser Prüfung erst am Freitag davor erfahren!

Nach besagtem Frühstück, machte ich mich dann auf in die Spanisch Klasse, dann ein kleines Mittagessen und dann machten wir einen kleinen Ausflug Richtung Downtown, um ein paar Geschäfte zu erledigen. Auf dem Heimweg liefen wir unserem Kletterfreund in die Arme, der uns abends zu sich einlud. Nach der letzten Klasse des Tages, verzog ich mich ein bisschen in mein Zimmer, bevor es zum Abendessen ging. Yum, heute gab es chinesische Pfanne mit Reis. Sehr lecker!

Nach ein bisschen Lernen traf ich mich dann mit unserem Kletterfreund und wir spielten gemeinsam Call of Duty. Es war sehr lustig, auch wenn wir nicht übermäßig begabt waren. Dann war es auch schon ziemlich spät; ich richtete noch schnell meine Sachen her, hängte alles an Ladekabel und bereitete so gut wie möglich geistig auf das frühe Aufstehen morgen vor.

Donnerstag, 29. September 2016

Tag 43: Viel zu viel

Als ich heute aufwachte, wollte ich absolut nicht aufstehen. Ich hatte es warm und gemütlich, ich war müde und draußen regnete es und die Sonne ging grade auf. Es dauerte geschlagene 20 Minuten, bevor ich mich aus dem Bett bewegen konnte.

Wie dem auch sei, auch heute bekam ich meine Tests nicht zurück, dafür aber ging ich mit dem chinesischen Studenten frühstücken (da ich meine ID ja verloren hatte und vorgestern nicht Abendessen konnte, hatte ich eine Mahlzeit frei). Leider kostete mich das viel Zeit und so konnte ich kaum andere Dinge erledigen, bevor es weiter zu meiner Spanisch-Klasse ging, wo wir heute Hausübung machen konnten; fand ich recht nett. Im Nachhinein unterhielt ich mich noch etwas mit meinem Lehrer, bevor ich zum Mittagessen ging.

Dort traf ich einen anderen Studenten, der ebenfalls Spanisch bei dem selben Professor aber zu einer andern Zeit und bat ihm meine Hilfe bei der Spanish Hausübung an. Er freute sich sehr, und so half ich ihm ein bisschen bei der Grammatik. Dann war es auch schon Zeit für die letzte Klasse. Heißkalt fiel mir ein, dass ich ja um 6 eine Verabredung für unserer Klassenprojekt hatten und noch die Karten für die Broadway-Show bestellen mussten.

Vollkommen gelangweilt und müde, warf ich mich samt Jacke ins Bett und beschloss – nachdem mir die Augen immer schwerer wurden – ein kurzes Nickerchen zu machen. Wieder läutete der Wecker viel zu früh, nach getaner Klassenarbeit ging ich essen und anschließend bestellte ich Tickets für "The Phantom of the Opra". Ich bin schon sehr gespannt. Total erleichtert, dass das endlich von meiner Liste gestrichen werden konnte, ging ich heute nicht zum Anime-Club, weil ich eigentlich lernen wollte. Allerdings hatte ja die deutsche Studentin, die ja Montag abreisen würde, Geburtstag gehabt und so wollten wir feiern.

Eine andere Studentin lud uns deshalb zu sich ins Zimmer ein – wo sie uns herzallerliebst Kuchen und Tee spendierte. Dann machten sich alle auf, fortzugehen. Die Studentin bot mir an, ich könne mitkommen, in einer speziellen Bar (wo man auch essen konnte) könne man auch als Minderjährige (solange man einen 25-jährigen Begleiter hatte; und ja, den hatten wir.) Also machten wir uns guter Dinge auf, bloß wussten wir nicht, dass man dafür auch Essen bestellen musste. Niedergeschlagen machte ich mich also unverrichteter Dinge zurück zum Wohnheim – netterweise begleitet von zwei anderen Studenten. Noch unwohler wurde mir, als mir bewusst wurde, dass ich die einzige Minderjährige gewesen war und alle anderen nur meinetwegen waren mussten.

Nach ein paar lustigen Videos hatte sich meine Stimmung ein wenig gebessert, und dann legte ich mich auch schon völlig erschlagen ins Bett.

Mittwoch, 28. September 2016

Tag 42: ID ward gefunden

Da man mir gestern geraten hatte, eine neue ID zu besorgen, tat ich dies, bevor ich mich mit der französischen Studentin zum Frühstück treffen wollte. Und als ich zum Tresen kam, wachelte mir was entgegen? Natürlich meine verlorene ID.

Die Cafeteria-Dame meinte, man habe sie abgegeben und sie hatte ihrer Kollegin gesagt, sie hätte sie in die Kassa gelegt. Besagte Kollegin aber konnte sich wohl nicht mehr daran erinnern, als zwei Leute nach der ID fragten, womit ich leicht grantig in den Tag starte.

Wir frühstückten, dann erwartete ich eigentlich meine Testergebnisse zurück zu bekommen, aber nein. Nur eine ganz normale Stunde. Selbiges gilt für Spanisch. Danach aßen wir gemeinsam Mittag (PS die besagte Kollegin entschuldigte sich ausgiebig bei mir, sodass der Ärger verflog), bevor ich mich in mein Zimmer verkrümelte und ausnahmsweise sogar produktiv meine Hausübung erledigte bevor ich mich auf zur letzten Klasse des Tages machte (und auch keine Prüfungsergebnisse bekam).

Nach einer weiteren Stunde faulenzen (ich war auch ein bisschen krank) machte ich mich dann auf zum Abendessen und weiter zum Tanztraining.

Ach heute lernten wir einen neuen Tanz, der mir sehr gut gefiel. Den Muskelkater bekam ich gleich danach zu spüren, als ich mich für's Bett fertig machte und völlig entkräftet schlafen legte.

Dienstag, 27. September 2016

Tag 41: Doomsday 2.0

Auch heute läutete der Wecker viel zu früh und gleich als erstes in der Tagesordnung stand mein letztes Exam für diese Woche. Davor musste ich mich aber noch reichlich mit Kaffee versorgen, bevor ihr dieser Aufgabe auch nur ansatzweise gewachsen war.

Wieder war die Prüfung ganz lala und ich freute mich unheimlich, als sie endlich vorbei war. Schnurstracks ging es zurück in mein Zimmer, wo ich meine wiedereroberte Freiheit ausgiebig genoss. Nach einem kurzen Mittagessen mit den japanischen Studentinnen, die ich für eine Broadway-Show begeistern konnte, fuhr ich mit dem Freiheit-genießen fort, bis meine letzte Klasse an der Reihe war. Diesmal war es nicht ganz so langweilig, da wir die Prüfungsvorbeitungen für nächste Woche machten.

Danach wollte ich mich noch kurz ausruhen, bevor ich nach einem leckeren Abendessen zum extra Tanztraining gehen wollte. Ja wollte, denn als ich beim Wohnhaus ankam, erkannte ich, dass meine Studenten-ID (die man zum Aufschließen der Tür benötigte) nicht in meiner Geldbörse war. Ich dachte mir aber noch nichts weiter dabei, denn immerhin konnte ich sie nach dem Mittagessen auch einfach am Tisch liegen gelassen haben. Nach einer gründlichen Wohnraumdurchsuchung hatte ich aber noch immer leere Hände. Wie ich auf dem kurzen Weg von der Dining Hall zu meinem Zimmer die ID verloren haben könnte, ist mir bis jetzt ein Rätsel. Und das sie niemand auf dem recht stark besuchten Gehsteig oder in der Speisehalle gefunden hatte erst recht.

Somit konnte ich nicht zum Abendessen (denn mit der Karte zahlte ich) und verbrachte es einsam und allein in meinem Zimmer mit einer Schüssel voll Ramen. Den einzigen Rat, den ich diesbezüglich bekommen hatte, war mir morgen in der Früh eine neue Karte zu beschaffen (Kostenpunkt 15$). Auch zum Training konnte ich nicht, denn ich brauchte die Karte nicht nur zum Zurückkommen ins Wohnhaus, sondern auch um Einlass in die Sporthalle zu bekommen.

Also verbrachte ich den restlichen Abend, wie den ganzen Tag und genoss meine Freiheit. Ich bin schon gespannt auf morgen, denn wahrscheinlich bekomme ich meine Examen von gestern zurück! (Multiple-Choice sei Dank!)

Montag, 26. September 2016

Tag 40: Doomsday

Wie schon über die letzten Tage verkündet, ereignete er sich heute: mein ganz persönlicher Doomsday. Der ersten Prüfung sah ich eigentlich ganz positiv entgegen; ich hatte die Kapitel (halbwegs) gelesen, immer gut aufgepasst und kannte mich eigentlich gut mit der Materie aus. Dachte ich. Bei manchen Fragen war ich mir bei den Antworten 100%ig sicher, bei anderen dachte ich mir "Hm, davon hab ich weder gehört noch gelesen". Trotzdem ging ich mit einem nicht so negativen Gefühl aus dem Unterrichtsraum. Ich verkrümelte mich indie Bibliothek, wie ich das neuerdings jetzt immer machte um zu lernen.

Nach Spanisch und einer kurzen Mittagspause, traf ich mich mit der einen RA, die ebenfalls mit mir Prüfung am Nachmittag hatte und wir lernten gemeinsam, während ich dem chinesischen Studenten meine Notizen für die morgige Prüfung borgte. Die Zeit verflog viel zu schnell und die Stunde der Wahrheit schlug. Zwar ging es mir wie bei der ersten Prüfung, andererseits hatte ich das Gefühl, ich wusste sogar mehr als bei ersteren. Komisch. Trügt mich mein Gefühl etwa?

Nach diesem schweren Tag, fühlten sich meine Schultern schon sehr viel leichter an. Ich machte ein paar Quizzes und schaute mir noch einmal die Notizen für meine Prüfung (morgen früh um 8, ächz! Da werde ich wohl Starbucks brauchen!).

Und endlich hatte ich mal wieder Tanztraining. Ich lernte die neue Choreografie, wobei ich mich eigentlich gar nicht so dumm anstellte. Nur an den Bewegungen würde ich noch feilen müssen. Die anderen kannten allerdings alle den Tanz schon (den die waren bei den Trainings am Freitag und am Sonntag gewesen) und so fühlte ich mich ein wenig wie ein Klotz am Bein. Der Club-Kapitänin war das allerdings egal und sie bot uns großzügigerweise an, mit uns morgen zu trainieren. Zudem konnte ich mit ihr noch darüber reden dass ich niemals am Freitag (zur Trainingszeit hatte ich noch Unterricht) und wahrscheinlich nur selten am Sonntag (ich war hier ja nur zu Besuch und wollte schon auch noch reisen können) kommen würde können. Sie meinte, das wäre kein Problem.

Nach dem anstrengenden Training gönnte ich mir eine kurze Dusche, bis ich mich wieder ans Lernen machte. Drückt mir die Daumen für morgen!

Sonntag, 25. September 2016

Tag 39: Tag der Entscheidung – Vergnügungspark

Nachdem ich gestern ewig und noch länger aufgeblieben und gelernt hatte, wusste ich dennoch nicht, wie ich mich entscheiden solle. Da unser Freund uns aber bei sich zu Hause erwartete und ich ihn nicht im Regen stehen lassen wollte, beschloss ich dennoch früh aufzustehen und mit ihm zu reden. Vielleicht könnten wir ja etwas anderes machen?

Nachdem ich auf die französische Studentin warten musste (die verschlafen hatte) gingen wir gemeinsam zu seinem. Ich streichelte die fette Katze Izzy und auch den jungen Hund Jax, die seiner Freundin gehörten. Als auch er endlich seinen ganzen Kram zusammengepackt hatte, fuhren wir los, seine Freundin bei ihrer Arbeit in einem Stadion absetzen.

Und irgendwie realisierte ich jetzt, das es wohl zu spät war, jetzt noch Einwende zu machen. Glücklicherweise hatte ich meine Lernsachen mit und konnte während der Autofahrt ein wenig lernen. Wir legten nur einen kurzen Zwischenstopp bei Dunkin' Doughnuts ein, wo ich erstmal einen amerikanischen Doughnut kostet – wirklich lecker! Es dauerte nicht lange, und dann waren wir auch schon da.

Wir hatten eine richtig gute Zeit gemeinsam. 
Hölzerne Achterbahn
 wie diese gab es zuhauf.
Ein kleiner, netter Vergnügungspark. Als erstes starteten wir mit der Wasserbahn (auch die einzige Bahn, die wir zweimal fuhren); damit wir danach trocknen könnten, meinte unser Kletterfreund. Weiter ging es dann zu einer hölzernen Achterbahn (davon gab es ziemlich viele dort) deren Charm darin bestand, nicht super-fest gesichert zu sein; was darin resultierte, dass wir regelrecht in den Sitzen abhoben. Ein weiteres Highlight des Tages war das "Blue Fire" eine Achterbahn, die zu Beginn einfach senkrecht nach oben ging, bevor sie wieder senkrecht nach unten ging. Mein Magen war leider nicht so robust, wie es sonst immer war (konnte daran gelegen haben, dass mir durch das Lernen im Auto ein bisschen mulmig geworden war). Wir hatten sehr viel Spaß und ich bin schon ganz gespannt auf die vielen coolen Videos, die wir im Park mit der GoPro unseres Kletterparks gemacht haben.

Dann ging es auch schon wieder nach Hause (nach einer kleinen Portion Taters; frittierte Kartoffelecken), wo wir seine Freundin von der Arbeit abholten und nach reichlichen Umwegen und Kommunikationsschwierigkeiten endlich unseren Ausgangspunkt wieder erreichten. Wir waren sogar rechtzeitig genug daheim, um noch ein genüssliches Abendmahl einzunehmen.

Nach einer erfrischenden Dusche ging es dann wieder an die Hauptaufgabe des Tages: Lernen! Allerdings war ich recht positiv gestimmt, die erste Prüfung zu bestehen und bis zur nächsten hatte ich morgen noch ein wenig Zeit...

Samstag, 24. September 2016

Tag 38: Stoppt der STUVAK

STUVAK = Stundenverkürzungsaktion

Heute war ein ruhiger Tag – ein Teil der Internationals waren nach Washington, ein anderer nach Pittsburg aufgebrochen. Meine französische Freundin ließ mich auch für einen Camping Trip (von Freitag bis Samstag) zurück und so nahm ich mein Frühstück allein und relativ früh ein.

Danach machte ich mich – endlich ans Lernen. Nicht wirklich interessant. Etwas später verlagerte ich meine Lernlocation von draußen hinein in die Bibliothek, wo ich neben einer japanischen Studentin ungefähr 4 Stunden damit verbrachte, für meinen unerwarteten Test am Montag zu lernen. Zu meiner Befürchtung wurde das leichte Kratzen in meinem Hals immer stärker; hoffentlich werde ich nicht krank.

Nach einem kurzen, amüsanten Abendessen, ging es weiter, zu etwas, auf das ich mich schon den ganzen Tag gefreut hatte – dem Film Finding Dory. Er hat mir richtig gut gefallen und ich war total bereit jetzt noch ein paar Stunden mehr zu lernen.

Die französische Studentin schaute einen Sprung bei mir vorbei und wir plauderten. Sie erzählte mir von ihrem netten Camping Trip, bevor sie wieder losmusste und mich meinem Lernen überließ. Die Sache ist die: unser Kletterfreund möchte morgen mit uns in einen Vergnügungspark fahren und ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich mich nicht noch besser vorbereite. Ah, elendes Gewissen!

Mal sehen wie weit ich heute noch komme...

Freitag, 23. September 2016

Tag 37: Endlich!

Wie immer war das Aufstehen heute furchtbar, dennoch kämpfte ich mich brav durch die ersten beiden Klassen, bevor es dann auch schon zum Mittagessen ging. Heute plünderte ich die vegetarische Vitrine, denn das Gemüse dort sah einfach zum Anbeißen aus. Mh!

Danach wollte ich mich total erledigt hinlegen, stattdessen machte ich aber meine Wäsche. Leider timte ich es schlecht und so endete es damit, dass ich zur nächsten Klasse musste und die Wäsche im Trockner lag.

Dann die schlechte Nachricht. Der Prüfungstermin in dieser Klasse war vorgelegt worden – auf kommenden Montag, wo ich bereits ein anderes Exam auch habe! Oh, du düsteres Erwachen. Nach dem ich meine Wäsche dann zusammengelegt hatte, ging es zum Abendessen.

Die RA in meinem Stock fragte mich, ob wir gemeinsam Pool spielen wollten. So saßen wir dort und sahen dem deutschen Studenten und einem RA beim Spielen zu, nur um dann im Abendprogramm "Wie gut kennst du deinen Zimmernachbarn" mitspielten – ich mit der zuvor erwähnten RA. Dafür, dass wir uns eigentlich nicht so gut kannten, schnitten wir doch recht stattlich ab.

Schlussendlich gingen wir in mein Zimmer und schauten noch ein bisschen Videos, bevor ich mich geschafft ins Bett krümelte und mir fest vornahm, morgen wie verrückt zu lernen.

Donnerstag, 22. September 2016

Tag 36: Bald ist Wochenende...

Durch die ersten paar Stunden habe ich mich mit Müh und Not durchgekämpft, bis ich mittags dann endlich meine Müdigkeit besser abschütteln konnte. Da der Kletterfreund Zeit hatte und wir doch bei unserem Shopping Trip letzte Woche, extra Spiele zum Gemeinsam-Spielen gekauft hatten, fragte ich ihn, ob wir denn spielen wollten.

Gesagt, getan fand ich mich kurz darauf in dem Haus seiner Freundin wieder, mit einer unglaublich fetten, schnurrenden Katze am Schoß und spielte Call of Duty mit ihm. Den Zombie-Mode. Das Überraschende war bloß, dass ich mich teilweise sogar besser schlug als er. Wir hatten viel Spaß und es tat gut, mal wieder eine Katze zu streicheln. Aber leider hatte ich dann doch allzu bald die letzte Stunde des Tages. 

Glücklicherweise wurde der Test in diesem Fach verschoben, dann endlich war die Schule um. Ich aß früh, in der Hoffnung, vor dem Anime Club noch ein bisschen zu lernen. Stattdessen beriet ich mich mit einer anderen Studentin, welche Art von Halloween-Kostüm wir tragen sollten. Nur Make-up oder Gewand. Darüber hinweg vergaß ich die Zeit und es war schon wieder Zeit zum Aufbrechen. 

Diesmal schauten wir nur 2 Episoden; da das Theme heute "Medieval" (=Mittelalter) war, schauten wir eine Folge Berserk, was mir überraschenderweise sehr gut gefallen hat, und eine Folge von einem Anime, mit dem mich sehr viel in der Vergangenheit verbindet: InuYasha. Da ich recht früh zurückkam, dachte ich, ich könnte noch etwas machen, aber dann hab ich doch nur noch ein paar Videos geschaut, bevor ich schlafen ging.

Mittwoch, 21. September 2016

Tag 35: Lernen und Tanzen

In unserer ersten Klasse, meinte der Lehrer heute, dass Angela Merkel aus dem Amt gewählt worden wäre. Die deutschen Studentinnen schauten sich verdattert an, bis wir später herausfanden, dass seine Meinung wohl etwas mit einer Umfrage in Berlin zu tun gehabt haben musste.

Danach ging es für mich in die Bibliothek um zu lernen. Endlich hat der Lehrer einer anderen Klasse die überfälligen Hausübungen hochgestellt – dafür hab ich jetzt ungefähr 4. Nach meinem Spanisch Kurs (dem heute spontanerweise auch die französische Studentin beiwohnen durfte, denn die hatte nichts besseres zu tun und wollte ein wenig ihr Spanisch auffrischen) ging es ab in die Dining Hall Mittagessen.

Danach verbrachte ich den Nachmittag damit, meine Hausübung zu machen und hätte darüber hinweg fast meine letzte Klasse für den Tag verpasst. Nach noch ein bisschen mehr lernen, war es dann auch schon wieder Zeit für's Abendessen. Dort hatte ich auch ein Auge auf die Zeit, denn am Abend hatte ich noch Tanztraining und wollte nicht zu spät kommen.

Positiverweise habe ich heute nicht so viel geschwitzt, was wahrscheinlich daran lag, dass ich nicht so viel getanzt habe. Wie beim letzten Mal wurde wir in kleinen Gruppen aufgerufen und tanzten. Zu meiner Freude hatte ich die Moves jetzt mehr verinnerlicht als noch am Montag und so viel es mir viel leichter zu tanzen – und das fast fehlerfrei. Das Extra-Training mit der anderen Studentin hatte sich also wirklich ausgezahlt!

Fun-Fact: Mir ist aufgefallen, wenn man sich mit etwas spät abends beschäftigt und dann schlafen geht, ist es am nächsten Morgen wie verinnerlicht.

Beflügelt von dem positiven Erlebnis heute, machte ich mich nach einer erfrischenden Dusche wieder zurück an die Arbeit. Nur um wieder viel zu spät ins Bett zu kriechen und beinahe den Blog zu vergessen. Den Laptop zu holen und ihn vorm Schlafengehen noch schnell zu verewigen.

Dienstag, 20. September 2016

Tag 34: Schule + Vorbereitung für Halloween?

Das Aufstehen war wie immer der Horror, besonders, da ich schlimmen Muskelkater in meinen Oberschenkeln hatte. Auf in die erste Klasse. Wie immer hatte ich wirklich Probleme wach zu bleiben. Der Test, den wir am Donnerstag gehabt hätte, wurde zu meinem Leidwesen verschoben; jetzt hatte ich statt 2 diese Woche und 2 nächste Woche, ganze 4 Test nächste Woche. Gütiger Himmel.

Danach hatte ich mir einen Kaffe reichlich verdient. Ich plauderte mich dem chinesischen Student, bevor ich mich in die Bibliothek zum Lernen begab, nur kurz von einer Mittagspause unterbrochen. Besser gesagt, arbeitete ich an einem Projekt für eine Klasse und konnte es ungefähr bis zur Hälfte fertigstellen.

Danach kam die letzte Klasse des Tages und meiner Meinung nach hatte ich jetzt ein bisschen Auszeit verdient und schlug die Zeit bis zum Abendessen mit Youtube Videos tot. Danach gingen viele zum Tauchclub, scuba diving ausprobieren; da ich aber keinerlei Badezeug eingepackt hatte, ging ich lieber hinunter zum Spielraum, wo wir verschiedenste Sorten Ben&Jerry's Eis probieren konnten. Ich zeichnete ein bisschen, wohnte dem Hall Council und der Präsidentenwahl von meinem Wohnheim bei und tauschte mich mit einer RA über Halloween und Kostüme aus. Vielleicht macht sie ja ein Kostüm-Bastel Programm oder dergleichen?

Beschwingt von dem Gespräch verbrachte ich den restlichen Abend mir eine Idee auszudenken. Da ich mein Loki-Shirt habe, überlegte ich mir ob ich vielleicht Handschuhe, Perücke und optional einen Miedergürtel kaufen solle. Mal sehen, bis Halloween habe ich noch viel Zeit.

Und dann war es schon spät und ich legte mich schlafen.


Montag, 19. September 2016

Tag 33: Totale Vernichtung...

Hah, Montag. Wie immer ein Tag der Trauer. Ich fühlte mich dafür aber schön ausgeschlafen, als ich früh morgens aufstand. Vielleicht lag das auch an meinem Oatmeal Deluxe, dass ich am Freitag bei Wallmart erstanden hatte, und bei dem man sich auf's Essen freute.

Nach der ersten Klasse machten die zwei deutschen Studentinnen und ich einen Sprung in die Bibliothek, wo ich meine Zeit damit verbrachte die Kapitel für den anstehenden Test am Donnerstag zu lesen. Ganz fertig wurde ich aber nicht, denn Spanish unterbrach mich rüde.

Heute war der Unterricht ausnahmsweise wirklich lehrreich, wie ich fand. Der Lehrer befragte uns auf Spanisch, wir mussten uns beschreiben und zu guter Letzt sahen wir einen kurzen Film, den ich mehr schlecht als recht verstand. (So viele neue Vokabeln!)

Dann läutete es endlich zur lang ersehnten Mittagspause. Dadurch, dass mein "Partner" beim Friendship-Dinner nicht aufgetaucht war, und der Organisator gesagt hatte, ich solle doch bei seinem Büro vorbeischauen, tat ich genau das. Leider umsonst, denn niemand war da, um mir zu öffnen. Ein bisschen sauer, meine Zeit so unnötig verschwendet zu haben, ging ich in das International Studies Office und bat, das mit dem Partner zu klären. Mir wurde auch gleich geholfen, wodurch mein Zorn schnell verflogen war.

Nach diesen Strapazen wieder zurück in die Bibliothek, weiter lesen und dann ein wenig Spanish Hausübung machen. Zwischendurch schaute ich kurz nach neuen, schönen und vor allem – kabellosen –  Kopfhörern; Urbanears versteht sich.

PS Momentan höre ich total gern "Florence and the Machine", das Album "Lungs" – perfekte Lernmusik. Der Song "Blindness" hat es mir dabei besonders angetan.

Weiter ging es zur letzten Klasse des Tages, wonach mein Projektteam endlich die Einteilung für unser Projekt vorgenommen hat. Wenn möglich, möchte ich gleich morgen damit starten. Dann endlich, als ich meine Emails checkte, hatte sich mein "Friend" bei mir gemeldet.

Nach einem guten Abendessen war es endlich so weit – nochmal Tanztraining. Davor machte ich noch einen kurzen Ausflug zur Kletterwand (heute war Ladies Night) was sich leider als großer Fehler entpuppte. Denn motiviert wie ich war, schob ich meine Angst zurück – und stürzte prompt ab. Hoch war es wirklich nicht gewesen, doch es hatte ausgereicht, meinen Arm schmerzhaft aufzuschürfen. Wie immer nur Topleistungen von mir!

Heute lernten wir auch noch den letzten Part der Choreografie. Allerdings haperte der Anfang noch etwas bei mir; obwohl ich wusste, was ich tun sollte, konnte ich mich nicht so schnell im Rhythmus – und vor allem richtig – bewegen. Nach 2 Stunden war ich wieder mal schweißgebadet, und da ein großer Teil der Choreo aus Hocken, oder hockähnlichen Bewegungen bestand, brannten meine Oberschenkel wie die Hölle. Am Schluss wurden wir noch in 4er Gruppen aufgerufen und tanzten das erste Mal getrennt von der Gruppe. Reines Disaster meinerseits. Wissend, dass ich etwas dagegen tun wollte, fragte ich eine andere Studentin, die ich schon vor der Clubzeit kennengelernt hatte, ob sie mir wohl ein wenig helfen könne, da sie den Tanz bereits letztes Semester gemeistert hatte.

Gesagt getan, eine Stunde später hatte ich mehr Übung und noch mehr Schweiß am Körper. Ich hätte noch weiter gemacht (obwohl ich hundemüde war), aber ein Blick auf die Uhr verriet mir – ich sollte schleunigst ins Bett, denn morgen ist wieder ein "früher Tag". 7 Uhr Tagwache. Also warf ich mich unter die Dusche, bevor ich mich in die Laken kuschelte.

Sonntag, 18. September 2016

Tag 32: Dance Club & Zeichnen

Ah, endlich das lang ersehnte Wochenende mit Ausschlafen. Bitter nötig war das! Ich hatte noch eine kleine Unterhaltung mit meiner Zimmerkollegin bevor ich mich anzog und mit der französischen Studentin beim Frühstück traf.

Danach gingen wir in mein Zimmer um zu "lernen". Wie sich herausstellte, taten wir nichts außer ein bisschen zu plaudern und Videos zu schauen. Ich erzählte ihr von meinen Freunden daheim und zeigte ihr ein Fotoalbum, das ich als Abschied geschenkt bekommen hatte.

Schlussendlich taten wir kaum etwas Produktives bis zum Tryout des Dancing Clubs. Im Gegensatz zu allen anderen Tryouts, wurde man nicht hinausgeschmissen, wenn man nicht den Vorgaben entsprach, sondern konnte den Club einfach ausprobieren (also wortwörtlich "try out"). Statt fand das Ganze im Fitness-Center, wo wir einen eigenen Raum mit Spiegeln zum Üben hatten.

Aber bevor es zum Tanzen ging, hieß es: Aufwärmen! Wir liefen ein wenig, dann dehnten wir uns, dann endlich war es soweit. Man zeigte uns den Tanz, denn wir lernen sollten, und uns Neulingen viel die Kinnlade hinunter. Der Tanz war irrsinnig schnell, mit vielen verschiedenen Posen und Bewegungen. Die Choreografie wurde in kurze Teile gebrochen, zuerst die Arme, dann die Beine, bevor wir alles zu einem großen Gebilde zusammenfügten. Trotzdem war es nicht einfach, dem schnellen Rhythmus zu folgen; ich würde definitiv noch mehr Übung brauchen. Nach zwei Stunden war ich schweißdurchtränkt und erschöpft. Wir machten noch einen kurzen Abstecher zu der Kletterwand, bevor wir uns alle (unabgesprochen!) zum Abendessen trafen.

Nach dem üppigen Essen ging es aber wirklich ans Lernen. Dachte ich, nur ging ich lieber mit der französischen Studentin zum "Juice and Draw". Sie fragte mich, ob ich ihr etwas zeichnen könnte. Und das tat ich. Nicht sonderlich gut mit Druckbleistift in nur einer Härte ausgerüstet, machte ich mich ans Werk und schaffte es in zwei Stunden, eine Indinanerfrau im Profil zu zeichnen. Danach widmete ich mich – endlich! – dem Lernen und ging schlussendlich schlafen.

Ich muss gestehen, dass ich mit dem Ergebnis eigentlich sehr zufrieden bin.

Samstag, 17. September 2016

Tag 31: Lancaster County und die Amish

Um so einen coolen Ausflug zu machen, wie wir ihn heute erlebt haben, muss man natürlich eins: sehr früh aufstehen. Durch meine letzen Erfahrungen mit dem tückischen Wetter in der Früh, packte ich mich schön warm ein. Während alle anderen mit dünnen Westen neben mir standen, trug ich meine schwere Lederjacke. Die Lederjacke hätte ich nicht wirklich gebraucht, aber die spanische Studentin hat sich über den Deckenersatz im kühlen Businneren gefreut.

Rund 3 einhalb Stunden ging es dann Richtung Süden. Während die meisten schliefen, plauderte ich mit unserem Kletterfreund und ich half ihm ein bisschen beim Deutschlernen. Nach einem kurzen Frühstücks-Zwischenstopp und einer kurzweiligen Irrfahrt erreichten wir endlich unser Ziel für heute: Lancaster County. Wir wurden von einem freundlichen Tour-Guide empfangen, die uns zu erst einen typischen amishen Einzimmer-Klassenraum zeigte (allerdings nur ein Nachbau). Als erstes fielen mir die winzigen Tischchen und die Tafeln mit Korrent-Buchstaben auf. Unser Guide erzählte und davon, dass alle amischen Kinder von der ersten bis zu achten Klasse gemeinsam in einem solchem Raum Unterricht hatten. Unterrichende Fächer waren unter anderem Arithmetik, Hochdeutsch (nicht zu verwechseln mit Pennsylvania Dutch, das Amish als Muttersprache sprechen), Englisch, Geografie und Geschichte. Nach der achten Klasse, endete die Ausbildung und sie gingen entweder in die Landwirtschaft, eröffneten ein Gewerbe als Handwerker oder arbeiteten für Amerikaner (die von ihnen als "The English" bezeichnet werden).

So in etwa sieht wohl ein Ein-Raum-Klassenzimmer der Amish aus. 

Nach einem leckeren Buffet nach amisher Küche (Mh! Hat ein bisschen wie nach Hause geschmeckt), fuhren wir mit unserem Bus und unserem Guide kreuz und quer durch die amishen Ländereien. Sie klärte uns nicht nur über die verschiedene Tracht, und was sie aussagt, auf, sondern auch über andere Gepflogenheiten. Beispielweise glauben alle Amish, dass sie vor Gott gleich sind, weswegen sie keinen Schmuck und die übliche Tracht tragen. Auch über Rumspringa – das Ritual, indem junge Amish die weite Welt erkunden können um sich schlussendlich für oder gegen den Glauben entscheiden zu können – wurde uns näher erklärt.

Kleine Hundewelpen –
wer kann da schon widerstehen?
Viele verschiedene Gefährte wie Buggies (typisch amishe Kutschen) oder offene Kutschen mit Miniaturpferden passierten uns, wir sahen Traktoren mit Stahlrädern und allerhand Pferde, Schafe, Kühe und sogar einige Rehe. Auf unserer langen Busfahrt machten wir ein paar Stopps, wie beispielweise einen netten Laden mit allerlei Quilts (kunstvoll zusammengenähten Stoffstücken), Holzwaren und Lebensmittel. Und einen kleinen Bauernhof, in dem wir uns die Milchkühe, Pferde und die frischgeborenen Welpen anschauen und berühren durften. Wir unterhielten uns sogar mit einem Amish auf Deutsch! Ich hätte nicht gedacht, dass ich diese Art Dialekt verstehen könnte, aber es war eigentlich gar nicht so schwer. Auch einen kleinen Laden mit handgemachten Quilts und anderen kleinen Stofftieren konnten wir bestaunen. Besonders gefiel mir der Quillow (ein Mischwort aus Quilt und "Pillow", zu Deutsch, "Polster"). Er sah wie ein ganz normaler Polster aus, doch die Füllung war in Wahrheit eine Decke! Hätte ich mehr Zeit zum Entscheiden gehabt, hätte ich mir sicher einen Quillow gekauft.

Nach diesem aufregenden, interessanten, aber auch anstrengenden Tag, war die Busfahrt umso ruhiger. Die Zeit verging diesmal wesentlich schneller, denn vor lauter neuen Eindrücken und Wahrnehmungen, war ich ganz überwältigt eingeschlafen (so, wie viele andere auch). Erst als wir einen kurzen Zwischenstopp für ein Abendessen machten, wachte ich wieder auf. Schlussendlich erreichten wir wieder unseren Ursprungsort. Eigentlich hatte ich noch etwas für den Abend geplant gehabt, doch nachdem ich mühsamst meinen Blog aktualisiert und noch schnell ein Quiz gemacht hatte, war ich bereits reif für's Bett.

Ein ganz normaler Traktor? Nein, denn wer genau schaut, erkennt dass die Reifen aus Stahl bestehen!
Überall konnte man am Straßenrand solch kleine Verkaufsstände bestaunen.
Fun-Fact: Bei dem Geruch von frischem Heu, Jauche und Tieren fühlte ich mich unheimlich stark an zu Hause erinnert. 

Freitag, 16. September 2016

Tag 30: Shoppen!

Heute hatte ich nichts zu Frühstück im Zimmer. Mein künstliches Oatmeal war ausgegangen. Ich schaffte es nur geradeso mir einen Bagel mit Frischkäse von Starbucks zu holen, ihn zu essen und es rechtzeitig in die Klasse zu schaffen. Die Hausübung, die wir auf bekamen, machte ich gleich in der darauf folgenden Pause.

Eine Spanisch Stunde später, aß ich mit einer anderen Studentin Mittag und wir unterhielten uns gut. Es gab gebackenen Fisch – der ausnahmsweise sehr lecker war – und dazu einen Erdnuss-Nudel-Salat. Danach schaute ich ein wenig Anime, bis die letzte Klasse des Tages kam und verging.

Auf dem Rückweg zu unserem Wohnheim, erzählte ich einer kenianischen Studentin, mit der ich mich schon gut angefreundet hatte und die ebenfalls als RA arbeitete, dass wir (ich und die französische Studentin) heute einkaufen gehen würden. Als sie fragte, ob sie mitkommen durfte, sagten wir natürlich ja!

Bevor wir uns aber aufmachten, holte ich mir noch einen ausgezeichneten Burrito, den ich mitnehmen konnte, und dann holte uns auch schon unser Kletterfreund mit dem Auto seiner Freundin ab. Es war alt und hatte noch eine Gangschaltung, trotzdem war die Fahrt in die Mall echt lustig. Wir sahen viele interessante Sachen (und kauften auch einige). Besonders die zwei Nerdshops, die sich direkt gegenüberlagen begeisterten mich sehr.

Ein Nerdladen wie er im Buche steht, besonders fasziniert war ich von den vielen Kostümen.

Ein Arielle-Badeanzug? Na sowas
findet man nicht alle Tage.
Um den amerikanischen Traum ein bisschen näher zu kommen (und weil ich sicherlich mehr als 2 lange Hosen brauchen würde), kaufte ich mir bei American Eagle zwei sehr schöne Jeans. Nach unserem Mall-Trip ging es wieder ab nach Hause. Dazwischen legten wir noch einen kurzen Stopp bei Taco Bell ein (ich hatte ja meinen Burrito und brauchte nichts) und der Tankstelle ein. Und bei Wallmart, (der rund um die Uhr geöffnet hat!) wo ich mir Frühstück für die nächsten paar Tage, hoffentlich gescheiten Kaffe und Tee besorgt habe.

Dann ging es aber wirklich nach Hause und ich packte noch schnell alle Sachen zusammen, denn morgen machten wir ja immerhin den Trip zu den Amish! Ich bin schon sehr gespannt darauf.

Donnerstag, 15. September 2016

Tag 29: Gespräche und Chillen

Wieder mal war es kaum möglich, dem warmen Bett zu entfliehen, besonders wenn die Welt draußen so kalt und eisig ist. Nach der ersten Stunde gönnte ich mir Kaffe, bevor es ab in die Bücherei ging, um zu lernen.

Dann rief auch schon die nächste Stunde – Spanisch. Erstmals machten wir heute ein wenig Grammatik, obwohl dieser Teil eigentlich schon für die letzte Hausübung wichtig gewesen wäre. Naja, wie dem auch sein. Da ich ja mit unserem Kletterkumpel Spanisch habe, beschlossen wir gemeinsam zum Mittagessen zu gehen. Und ich hatte endlich die Gelegenheit mit ihm richtig ins Gespräch zu kommen, denn niemand anderes tauchte überraschenderweise auf.

Nach dem Essen wusste ich nicht so recht, wohin mit mir; und als wir uns beide so unsicher ansahen, fragte ich ihn spontan ob ich ihm bei seiner Spanisch Hausübung helfen sollte. Die französische Studentin kam dann auch noch dazu und so büffelten wir gemeinsam in seinem Zimmer. Sehr nett. Als ich ihm davon erzählte, dass ich nie zu Wallmart fahren könne, da der Trolley nur zu der Zeit ginge, an der ich Unterricht hätte, bat er großzügig an, morgen mit uns einkaufen zu gehen. Ich bin gespannt! Ich möchte mir ein Paar richtige Turnschuhe kaufen, und ein paar wärmere Pullover oder Westen. Und auf jeden Fall noch eine Jeans!

Leider mussten die Studentin und ich  uns ach zu schnell verabschieden, denn wir beide hatten noch eine Klasse am Nachmittag. Sie fragte mich, ob ich ihr denn um 6 herum beim Quidditch-Spielen zusehen wolle. Natürlich sagte ich ja. Nach der Klasse wollte ich ein frühes Abendessen einnehmen (Quidditch ja um 6) und stolperte regelrecht in den brasilianischen Studenten, mit dem ich mich bisher eigentlich wenig unterhalten hatte. Wir gingen gemeinsam essen (komisches Déjà-vu zu Mittag!). Wir redeten über allerhand; Videospiele, Traditionen von daheim, Reisen, Politik... Er wollte auch die französische Studentin spielen sehen, drum leistete er mir bis dahin Gesellschaft. Während den Aufwärmübungen der Spieler, plauderten wir über unsere Lieblingsbands und tauschten Lieder aus. Danach fuhren wir mit unserem amerikanischen Freund zurück zum Wohnhaus – denn mittlerweile hatte es soweit abgekühlt, dass ich in meinem dünnen Pullover fror.

Dort angekommen, vertrieb ich mir mit den anderen Jungs noch etwas die Zeit, bevor sie weiterzogen und ich mich mit den japanischen Studentinnen zum Anime Club traf. Das heutige Thema war "Comedy"; wir sahen Gintama, Daily Life of High School Boys (sehr lustig! 10-minütige Clips über die lustigen Geschichten von drei besten Freunden) und (meinen Vorschlag) One Punch Man. Die japanischen Mädchen erzählten mir, dass letzterer Anime auf einem Kindheitshelden aus Japan basiere, was ich lustig und interessant zugleich fand.

Zu Hause angekommen, machte ich sogar noch etwas Hausübung (mein erstes Spanish-Exam!), bevor ich den Abend mit ein paar Videos ausklingen ließ.

Mittwoch, 14. September 2016

Tag 28: Club Fair!

Nach der ersten Klasse war schon ganz deutlich, was sich hier heute abspielen würde: die Club Fair! Eine Art Messe, in der man sich die ganzen verschiedenen Clubs anschauen und sich einschreiben konnte. Es gab Sportclubs wie den Scuba Diver Club oder den Fecht Club, dann noch allerhand Clubs für Klassen wie den Mathe Club oder den Biologie Club, oder aber auch ganz verrückte Sachen wie das Quidditch Team (das Spiel aus Harry Potter) oder aber den "British Television Appreciation Club". Sogar diese ominösen Griechischen-Buchstaben-Clubs (wie Alpha-Kappa-Psi) gab es zu Hauf. Kurzum es gab kunterbuntes Treiben überall. Wieder bekamen wir ein gratis T-Shirt, aber bevor wir noch mehr von
der Messe begutachten konnten, ging es ab in die Spanisch Klasse.

Geschäftiges Treiben auf der Club Fair.






















Nach einem schmackhaften Mittagessen, machten wir dann aber doch das Gelände unsicher. Ich
schaute beim Anime Club vorbei, der liebevoll dekoriert war und bekam sogar Instant-Ramen geschenkt. Yummy! Nach ein paar Runden herumgehen, und dieses wirklich amerikanische Flair aufnehmen, wollte ich mich schlussendlich für einen Tanzclub entscheiden. Die Wahl wurde mir einfach gemacht; denn der chinesische Student und eine andere Studentin, mit der ich mich schon gut befreundet hatte, nahmen an einem solchen Club teil. Nach einer kurzen Kostprobe ihres Könnens wusste ich, dass ich auch an diesem Club teilnehmen wollte.

Der Stand des Anime Clubs. Das Poster allein schon sagt aus, worum es geht. 

Auch ohne großes Schild: die Besen lassen sofort auf den Quidditch Club schließen.
Nachdem ich mich auch noch bei dem International Student Club angemeldet hatte, trafen wir uns alle gemeinsam in der Bibliothek zum Lernen. Denn das schöne Leben war aus – nächste Woche hatte ich schon die ersten Prüfungen! Nachdem auch meine letzte Klasse herum war, faulenzte ich ein wenig in meinem Zimmer und traf mich anschließen mit den anderen zum Abendessen. Wie immer war es viel zu lustig und so verbrachte ich rund eineinhalb Stunden im Speisesaal.

Kaum waren wir zurück, drohte uns auch noch ein kurzes Floor-Meeting mit unsere RAs bevor wir wieder entlassen wurden. Da ich heute schon Einiges gemacht habe, wie mir scheint, werde ich den restlichen Abend nicht mit lernen verbringen.

Dienstag, 13. September 2016

Tag 27: Español y Friendship-Dinner

So schwer wie heute war mir das Aufstehen schon lange nicht gefallen – offenbar gewöhnte ich mich wirklich an meine Umgebung. Nach einer verschlafenen Klasse, kämpfte ich mich taumelnd zurück ins Zimmer und konnte durch Kälte und Müdigkeit bedingt, nicht umhin mich noch mal ins Bett zu werfen. Nur zum Aufwärmen, jaja! Eine halbe Stunde später wachte ich wieder auf und hatte das Vorhaben in die Sporthalle zu gehen.

Es fiel mir wirklich schwer, total verschlafen am Laufbahn eine gute Figur abzugeben. Ich schafft heute gerade mal 15 Minuten, dann ging ich zum Radeln über. Da sich die anderen früh zum Mittagessen treffen wollten, hatte ich nicht sehr viel Zeit für irgendetwas anderes.

Beim Mittagessen haben wir heute alle an einem Runden Tisch gesessen – mehr oder weniger. Wir waren so viele, das kaum noch ein Stuhl dazu gepasst hätte. Danach widmete ich mich ausgiebig meiner Spanisch Hausübung. Ich musste Fragen zu einem Video und einem Artikel beantworten. Nach drei Wochen Unterricht wirklich ein massives Unterfangen. Umso glücklicher war ich aber, als ich nach ein bisschen Zeit immer mehr die Sprache verstand und mir neue Vokabeln merken konnte.

Dann musste ich leider weiter zu meiner letzten Klasse des Tage; es war wirklich öde, nur Hausübung vergleichen. An sich ja wirklich nichts schlechtes – außer man hat die Hausübung schon längst erledigt, wie ich. Da alles online ist, erhalte ich ja auch gleich Feedback, ob ich es richtig gemacht habe.

Weiter ging es schnurstracks mit unserem Friendship-Dinner. Erstmal trafen wir unsere "Host-Familien" – Lehrer und Angestellte in der Universität – die mit uns spannende Dinge erleben und uns die Kultur näher bringen sollten. Wie's der Zufall so will, war wer nicht bei dem Essen? Genau, mein "Friend". Ich war nur glücklich, dass auch eine der japanischen Studentinnen wie bestellt und nicht abgeholt neben mir saß und ich wenigstens sie zum Plaudern hatte, während alle anderen Studenten schon von ihren Familien adoptiert wurden. Dafür bekam ich einen kleinen Exkurs in Japanisch und Chinesisch.

Leider ging sich auf Grund des Dinners, die Yoga-Stunde nicht mehr aus. Daher hieß es danach: mehr Hausübung machen/eigentlich die Kapitel lesen. Mit Hausübung hab ich wirklich kein Problem – da tut man wenigstens Etwas; aber nur das Lesen ist mir echt zuwider.

Nachdem meine Augen schon ganz müde waren von der winzigen Schrift, beschloss ich es für heute gut sein zu lassen und mir heute mal ein bisschen mehr Schlaf zu gönnen.

Montag, 12. September 2016

Tag 26: Montag...

Diese Nacht habe ich wirklich nicht sehr gut geschlafen, ich wälzte mich hin und her und konnte einfach keine Position finden, die gemütlich genug zum Einschlafen gewesen wäre. Kurz vor 8 erwachte ich dann doch ohne meinen Wecker, machte mich schnell fertig und traf mich mit der französischen Studentin zum Frühstück.

Dann ging es auf zum ersten Unterrichts des Tages. In der darauffolgenden Pause konnte ich endlich eine längerfristige Arbeit fertigstellen, und hoffe, dass sie gut benotet wird. Wie dem auch sei. In Spanisch wollte der Professor auf einmal, dass ich etwas auf Deutsch sage. Er sagte "Übersetze >Ich mag keine Männer mit Bart< (auf Englisch: >I don't like guys with beards.<)." Durch seinen starken Akzent hab ich ihn aber schlecht verstanden und habe gesagt "Ich mag kein Eis in meinem Bier."(Auf Englisch "I don't like ice in beer." was ja doch recht ähnlich klingt.) Die deutsche Studentin hat sich neben mir regelrecht zerkugelt, aber niemand sonst hat verstanden, was ich gesagt habe (sprechen ja alle kein Deutsch). Sehr amüsant. Und ein bisschen peinlich.

Nach einem leckern Mittagessen hab ich dann vor allem Spanisch-Hausübung gemacht, bevor es auf zur nächsten Klasse ging, in der wir einer Präsentation der mexikanischen Studentin beiwohnen durfte. Danach wollte ich mich eigentlich mit meiner Projektpartnerin treffen um unsere Präsentation zu machen, aber der Tag war lang gewesen, wir beide müde und unkonzentriert und die Präsentation erst im Oktober. Dann ging es auf zum gemeinsamen Abendessen, die anderen wollten nachher noch Volleyball spielen gehen. Allerdings war ich wirklich müde und blieb stattdessen in meinem Zimmer. Auch ich brauch mal eine Pause. Ich bin schon gespannt, denn morgen möchte ich gerne den Yoga-Unterricht ausprobieren.


Sonntag, 11. September 2016

Tag 25: Kubo!

Trotz aller Vorsätze schaffte ich es dennoch erst um 10 aus dem Bett. Wir gingen allerdings schon um 11 Frühstücken/Mittagessen und machten danach Hausübung.

Der australische Student meinte dann, er wolle ins Kino im Downtown gehen. Also machten wir uns auf die Suche nach den dort laufenden Filmen. Die Wahl war nicht schwer – bei nur 4 Auswahlmöglichkeiten. Ich wollte "Kubo and the two strings" sehen, einen Animationsfilm gemacht mit Knete im japanischen Flair. Die anderen entschieden sich für War Dogs. Glücklicherweise wollten auch die japanischen Studentinnen und eine der chinesischen Studentinnen den Film mit mir sehen, sodass ich nicht alleine sein musste.

Nach getaner Hausübung ging ich mit der französischen Studentin ins Fitness Center, wo ich ein bisschen lief und Armtraining machte. Nach einer erholsamen Dusche, gönnte ich mir noch eine Folge des Animes "Re Zero", bevor ich mich mit den anderen zum frühen Abendessen traf.

Kurz umgezogen und hergerichtet, ging es danach gleich weiter zum Kino, ungefähr 20 Minuten zu Fuß. Da die Jungs trödelten, wären wir fast zu spät gekommen – meine Karte kaufe ich um 6:58, und um 7 begann der Film. Ein chinesischer Student gab uns einen Becher Popcorn aus und schon saßen wir gemütlich in den Kinosesseln und erwarteten den Film.

Er war so gut wie erwartet, vielleicht sogar noch besser. Eine Heldengeschichte mit interessanten Aspekten, die die Geschichte wirklich einzigartig machte. Ein trauriges, aber auch wunderschönes Ende dazu gepaart mit farbenprächtigen, detailreichen Hintergründen und alles gemeinsam ergab ein tolle Filmerlebnis.

Das Kino konnte sich auch sehen lassen! Die Wände waren bunt bemalt mit allerlei Filmklassikern.

Danach ging es zu unsrem Wohnheim zurück. Und noch ganz gefesselt vom Filmerlebnis beschlossen wir gemeinsam noch einen Film auf meinem Laptop zu schauen. Gintama – the last Chapter. Es war wirklich lustig, aber auch irgendwie traurig.

Dann war es auch schon viel zu spät und Zeit für's Bett.

Samstag, 10. September 2016

Tag 24: Nichts besonderes

Heute wieder super schön ausschlafen, dann ein bisschen was Frühstücken und mit ein paar Freunden von zu Hause schreiben.

Dann ging es in die Sporthalle, ein bisschen klettern, radeln und Bauchtraining machen. Zwei Stunden später hab ich dann noch ein wenig Hausübung gemacht, mir was Leckeres zum Abendessen besorgt und bin zur Movie Night gegangen.

X-Man: Apocalypse. Der Film hat mir richtig gut gefallen, obwohl ich eigentlich kein großer X-Man-Fan bin, dann ging es auf mein Zimmer.

Ja, kurz und langweilig, kann ja nicht jeder Tag so spannend sein!

Tag 23: Koreanisches BBQ und Party

Wie immer herrschte heute generelle Müdigkeit unter den Studenten, möglicherweise durch die feuchte Hitze, die draußen zwischen den Häusern hing. Ich bekam meine Hausübung zurück – ein Quiz – und war mit dem Ergebnis zufrieden. Danach ging ich in die Bibliothek und wollte eigentlich eine andere Hausübung Korrektur lesen lassen (leider am Freitag geschlossen), darum nutzte ich die Zeit um ein wenig zu lesen.

Nach der Spanisch Klasse (eine Einführung in das Online-Tool für den Kurs, allerdings kannte ich mich schon recht gut damit aus) aßen wir gemeinsam Mittag. In der anschließenden Freizeit schaute ich ein bisschen Anime und machte Hausübung. Dann ging es weiter zu meiner letzten Klasse für den Tag. Ich wusste zwar, dass wir uns in der Bibliothek treffen würden, dachte aber, dieses Treffen wäre nächste Woche. So ging ich zum normalen Klassenraum und erkannte voller Entsetzen, dass niemand hier war. Im Laufschritt ging es zurück zur Bibliothek, wo ich es gerade so schaffte. Dort benutzen wir unseren Computer um ein bisschen Recherche für unsere große Hausübung zu tätigen.

Endlich wieder zurück im Wohnheim, schaute ich noch ein bisschen Anime, bevor wir uns um 6 zum Abendessen treffen wollten. Während wir auf die anderen warteten, lud uns der koreanische Student ein – sie würde im Haus des chinesischen Students ein koreanisches BBQ abhalten. Natürlich sagte ich da ja.

Koreanisches Essen ist sehr lecker!
Voller Begeisterung sah ich den koreanischen Studenten beim Kochen zu; typischerweise mit Stäbchen. Sie brieten dünne Streifen Schweinefleisch (die ich zuerst für Speck gehalten hatten), während sich eine andere Studentin um eine Art Blattgemüse kümmerte. Jemand anderes förderte eine koreanische Sauce zutage und richtete sie her. Nachdem man die Schweinefleischstreifen in kleine Stücke geschnitten hatte, konnten wir auch schon essen. Die koreanische Studentin zeigte uns wie. Man nahm sich ein Blatt von dem Blattgemüse, legte ein paar Stücke Fleisch hinein und strich die Soße darauf, bevor man alles zusammen faltete und so aß. Und so einfach das Gericht auch sein mochte, es schmeckte vorzüglich. Im Anschluss hatten wir noch einen ganzen Teller Dumplings zusammen, gekochte Teigfladen mit Fleischfüllung. Sehr lecker!

Nach dem Essen ging es zurück ins Wohnheim um sich für die anstehende Party herzurichten. Erstmals zog ich das Pünktchenkleid an, denn es war, trotz der späten Stunde, sehr warm draußen. Wir wurden vom Wohnheim abgeholt und gingen ungefähr 15 Minuten dorthin. Es war eine nette Partylocation – eine Terrasse in den hinteren Garten, groß genug um nicht zu überfüllt zu sein. Es war sehr nett, dennoch waren wir um kurz nach zwölf wieder zurück im Wohnheim. Nachdem ich mich in meine gemütlichen Klamotten geschmissen hatte, gönnte ich mir noch ein paar Folgen Anime, bevor ich schlafen ging.

Donnerstag, 8. September 2016

Tag 22: Anime Club – diesmal wirklich

Viel zu früh musste ich die Federn verlassen und mich für die Klasse fertig machen. Diesmal schaffte ich es sogar, gleich danach etwas zu lernen und nicht einfach nur wie ein Sack Kartoffeln irgendwo herum zu gammeln. Auch wenn es mir schwer viel bei "Cost Accounting" nicht einzuschlafen.

Spanisch war heute... sagen wir mal interessant. Wir hatten eine Einführung darüber, wie wir das Online-Tool verwenden; wäre ja alles gut uns schön, wenn wir denn nicht eine eigene Einführung darüber im Tool selbst erhalten würden und wir eigentlich schon alles gewusst haben. Naja... 
Zu Mittag gab es heute Tacos. Ich war ein wenig skeptisch, ob mir das reichen würde, aber es war köstlich! Zu den Tacos gab es Rindfleisch, Tomatensauce, Sauerrahm und Jalapeños. Sehr schmackhaft und auch sättigend. 

Die Zeit, die ich nach dem Mittagessen Zeit hatte, nutzte ich um mit ein paar Freunden zu telefonieren und mich nach ihnen zu erkundigen (nicht zum Lernen, wie ich es eigentlich vorgehabt hätte). Auch egal, dann ging es endlich zu meiner letzten Klasse. Danach war ich mit der französischen Studentin im Fitness-Center verabredet, wo wir allerlei Muskeltraining machten. Ich muss schon sagen, ihre Muskelstärke hatte ich bei ihrer kleinen Gestalt wirklich nicht erwartet. Danach spielten wir noch kurz Squash, bevor wir uns auf zum Abendessen machten.

Wie erfreut ich war, als ich feststellte, dass es japanischen Nudelsalat gab. Natürlich musste ich den kosten – und er war unglaublich und schmeckte wie beim Japaner zu Hause. Breite, weiße Bandnudeln kurz in Soya-Soße geschwenkt, dazu Gurken, zartes, lauwarmes Rindfleisch und ein wenig Chilipulver. Umwerfend. Derart gesättigt machte mich auf um mir noch rasch eine Dusche zu gönnen, bevor ich auch schon zum Clubraum huschte.

Nach langen Einleitungen fingen wir endlich mit den Filmen an. Ich werd jetzt ein wenig ins Detail gehen (als Erinnerungsstütze) also bei Langeweile einfach überspringen. Wir sahen "Mob Psycho 100", sehr farbenfroh und von dem gleichen Macher wie "One Punch Man" – kurzum lustig und action-reich. Sofern ich Zeit habe, würde ich gern mehr davon sehen. Danach sahen wir eine Folge "Re Zero", von dem mir schon die japanischen Studentinnen erzählt hatten. Dabei ging es um einen Jungen, der in eine Parallelwelt versetzt wird. Er glaubt er ist eine Art Auserwählter (was er doch nicht ist) und wird deswegen immer wieder getötet und wiederbelebt (wie in einem Videospiel). Die Veranstalter meinten, er wäre sehr gory, allerdings sahen wir nur die erste "harmlose" Folge. 

Zu meinem Schock musste ich feststellen, dass es draußen regnete, als ich zurück zum Wohnhaus gehen wollte. Ich war natürlich komplett durchnässt, als ich es endlich erreicht hatte und konnte es gar nicht erwarten, meine feuchten Klamotten, gegen einen trockenen Pyjama zu tauschen. 

Mittwoch, 7. September 2016

Tag 21: Auf Wiedersehen und Chicken Wings

Heute hatte ich einen etwas holprigen Start in den Tag – zuerst weckte mich um halb 7 der Wecker meiner Zimmerkollegin. Dann schlief ich wieder ein nur um dann schweißgebadet aufzuwachen und für einen furchtbaren Moment zu glauben, ich hätte verschlafen, in 10 Minuten beginnt der Unterricht. Dabei hatte ich noch eine Stunde Zeit.

Nächster Schock, ich dachte, dass aufgrund des freien Montags besondere Stunden für den Mittwoch abgestellt wurden – und ich einfach inständig betete, dass man meine Klasse nicht doch auf 8 Uhr verschoben hat. Schlussendlich traf ich allerdings pünktlich ein (man hatte den Kurs nur 15 Minuten früher verlegt), aber da selbst der Professor nichts davon zu wissen schien, war es kein Problem. In der kurzen Pause ging ich mit einer deutschen Studentin einen Kaffee trinken, bevor wir uns zu unserer Spanischklasse machten.

Dann kam auch schon das Mittagessen – Besonderheit heute: wir schoben zwei große Tische zusammen, um alle gemeinsam Platz zu haben; denn heute war der letzte Tag für den englischen Studenten gekommen und wir wollten noch so viel Zeit wie möglich mit ihm verbringen. Heimlich schrieben wir im noch eine kleine Gedenkkarte, die wir ihm auch etwas später überreichten. Eine richtige Menschenmenge hatte sich in der Eingangshalle versammelt um ihn zu verabschieden und er hatte Tränen in den Augen, als er sagte, wir toll wir nicht alle wären und dass er uns vermissen würde. Und das wir ihn jederzeit in England besuchen kommen könnten. Nach ein paar gemeinsamen Fotos und Umarmungen, stieg er schlussendlich in das Auto und wir winkten ihm als es davonfuhr. Ein sehr emotionaler Moment.

Vor meiner nächsten Klasse machte ich noch ein wenig Hausübung, bevor ich schon wieder aufmachen musste. Schon beim Verlassen des Wohnhauses war mir die drückende, nasse Hitze und der dunkle Himmel aufgefallen – Vorboten für ein Unwetter. Leider hatte die Zeit dann doch nicht gereicht, und es begann kurz vor Klassenende zu schütten. Ich – regenschutz und -schrimlos – konnte nichts anderes tun als darauf zu warten, dass der Regen schwächer würde. Zum Glück tat er das auch bald.

Nach einer kurzen Erholpause stand auch schon das nächste Event an. Free Chicken Wings! Wir fanden uns kurz bevor das Event anfangen sollte, vor der Ausgabestelle zusammen, nur um entsetzt festzustellen dass ewig viele Menschen in der Schlange standen. So auch wir. Nach einer gefühlten Ewigkeit an der Ausgabestelle angekommen, entschied ich mich für BBQ-Wings und was der Austeiler mit "Mild" beschrieben hätte. Die Wings teilte ich mit einer anderen Studentin, die durch ihren Job an der Eingangstür des Wohnhauses, keine für sich selbst holen konnte. "Mild" stellte sich als Wings mit einer mittelmäßig bis stärkeren Schärfe heraus. Was in dem dritten Tegel mit Chicken Wings gewesen sein mag, möchte ich mir gar nicht vorstellen.

Nach dem Abendessen begaben wir uns alle in die Sporthalle, um gemeinsam Volleyball zu spielen. Wie vermutet, bin ich eben echt keine Sportkanone, fand aber für meine Unfähigkeit schlug ich mich gut. Wieder versuchte ich mich an der Kletterwand, schaffte eine Route zwar weiter als bisher, aber hatte immer noch keine vervollständigt.

Dann ging es zurück in mein stickiges Zimmer, wo ich mich zur Ruhe bettete.

Dienstag, 6. September 2016

Tag 20: Work out und Schule

Widerlich! Mein Wecker klingelte heute doch tatsächlich schon um 7 Uhr (wie schnell man sich ans spätere Aufstehen bloß gewöhnt). Erstmals verwendete ich alle Zutaten, die ich im Lauf der letzten Woche angehäuft hatte, um mir ein Frühstück zu machen – Zimt-Apfel Oatmeal und Kaffee. Naja, das Oatmeal war ganz okay, hätte ich denn nur nicht zu viel heißes Wasser genommen und der Kaffee ist nur ein Schatten seiner selbst (koffeinfrei und nicht sehr lecker). Wie dem auch sei, reichte es um meinen Hunger zu stillen und mich durch die erste Klasse des Tages zu bringen (obwohl ich zum Ende hin einzunicken drohte). Mit letzter Kraft schaffte ich es noch, mich in den Starbucks zu befördern und mir ein koffeinhaltiges Getränk einzuverleiben. Der chinesische Student, der mir mich auf dem schweren Marsch unterstützt hatte, plauderte mit mir und ich leistete ihm Gesellschaft, bis er zur nächsten Klasse musste.

Heute war immerhin mein Lieblingstag – der Tag, an dem ich ausnahmsweise nur 2 Klasse hatte und so mehr Zeit auf andere Dinge verwenden kann. Wie zum Beispiel in die Sporthalle zu gehen, eine halbe Stunde am Laufband, und 15 Minuten am Fahrrad zu verbringen (und dabei in Strömen zu schwitzen). Oder sich nachher einer kühlen Dusche zu erfreuen. Oder ein leckeres, gehaltvolles Mittagessen.

Danach wurde es wieder Zeit für den Ernst des Lebens – Hausübung und Lernen. Diese Aktivitäten führte ich so lange aus, bis ich wieder zur nächsten Klasse musste (und ich mir heute schon viel leichter tat im mitkommen, yay!). Beflügelt davon dachte ich mir beim Heimkommen, ich könne heute ja noch ein bisschen was anderes machen. 

Aber zuerst – Abendessen. Es gab leckere Burritos/Tacos (offenbar machen da die Mexikaner keinen Unterschied, wie mir die eine Studentin erklärt hatte. Die rollen die Teigfladen immer.) Es war viel zu gut, morgen gibt es daher nur Salat für mich.

Ein paar Austauschstudentinnen fragten mich danach, ob ich mit in die Sporthalle wollte, also ging ich mit. Wir versuchten uns an der Kletterwand (wieder scheiterte ich kläglich), im Badminton und schlussendlich – was ich vorher noch nie gespielt hatte – am Squash. Dafür hatten sie im Turnsaal einen eigenen, schalldichten Raum. Der Ball flog nur so hin und her; und jedes Mal, wenn man ihn traf, knallte es wie bei einem Donnerschlag.Ich hatte trotz (oder gerade wegen) meiner kompletten Unfähigkeit sehr viel Spaß dabei. 

Zu Hause angekommen, spielte ich ein bisschen am Computer bevor ich mich wieder ans Lernen wagte. 

Montag, 5. September 2016

Tag 19: Labour Day – im wahrsten Sinne des Wortes

Obwohl ich mich heute schon recht tapfer um 9 Uhr aus dem Schlaf kämpfte, reichte es doch nicht aus, mich auch aus dem Bett zu bewegen. (Was ich auch teilweise dem mörderischen Muskelkater zu verdanken habe.) Daher blieb ich genüsslich liegen, browste durchs Internet und schrieb meinen überfälligen Blog von gestern.

Fun-Fact: Ich glaube, heute einen echten Weißkopf-Seeadler gesehen zu haben. (Lustigerweise heißen die auf Englisch "bald eagle", was wortwörtlich soviel wie "glatzköpfiger Adler" heißt.) Könnte aber auch ein anderer Adler gewesen sein.

Nach einem ausgiebigen Brunch, machte ich mich endlich an die restliche Hausübung, las in meinen Büchern nach und sprach ein wenig Spanisch vor einer Kamera. Um 3 hatten wir ein Treffen anberaumt, in dem wir darüber sprechen wollten, wie wir am kommenden Wochenende zu den Niagara Fällen kommen. Trotz aller Mühen hat der Mangel an routinierten Fahrern und der Überschuss an Leuten die Idee für's erste in den Sand gesetzt. (Einblicke in die Welt eines Politikers lässt grüßen.)

Danach machte ich mich wieder an meine Hausübung und traf mich später mit den anderen zu dem vielversprechenden BBQ-Fest. Es gab Musik, Burger, Hot Dogs, Pulled Pork und Coleslaw (eine Art Krautsalat). Ich schaffte es sogar T-Shirts zu ergattern; leider nur in Größe XL, wodurch ich sie wahrscheinlich als Schlafkleid oder dergleichen missbrauchen werde.

Danach – wer hätte etwas anderes erwartet – wieder Hausübung. Auf eine spontane Eingebung hin hab ich sogar Wäsche gewaschen, ein wenig zusammengeräumt und mich für den morgigen Schultag hergerichtet.

Tag 18: Sport, Color Splash und Feuerwerk

Heute konnte ich wieder einmal herrlich lange schlafen. Kurz nachdem ich mich zum Aufstehen entschlossen hatte, bekam ich schon eine Nachricht von der französischen Studentin, ob wir heute zu Subway Mittagessen gehen wollten. Das hatte auch seinen Grund, denn zufällig arbeitete unser Kletterkumpel dort und wir hatten ihm versprochen vorbeizuschauen. Da ich allerdings noch einmal Essen in der Dining Hall frei hatte, beschloss ich mir ein paar Getränke dort zu genehmigen und einen kleinen Snack, bevor ich mich mit der französischen Studentin auf Richtung Downtown machte. Der Sonne war herrlich warm, wir plauderten nett und kamen schließlich bei Subway an, wo wir uns ein gutschmeckendes Sandwich gönnten und mit unserem Kletterkumpel redeten.

Danach ging es zu dem danebenliegenden Dollarshop, denn ich hatte noch ein wenig zu besorgen. Ein weißes T-Shirt, Besteck und Wattepads später, machten wir uns auch wieder auf den Weg zurück. In der Lounge lernten wir gemeinsam und zeigten einander unsere Lieblingsmusik. Überraschenderweise schrieb uns ein deutscher Student eine Nachricht; er wollte ins Sportzentrum trainieren. Da sagten wir nicht nein, denn er erklärte sich bereit, die Kletterwand auszuprobieren.
Auch diesmal schaffte ich es kaum eine Route zu vollenden, und da ich mit dem deutschen Studentin auch die Kraftkammer ausprobieren wollte (er kannte sich mit den Geräten aus) viel meine Kletterei eher kurz aus. Einen kommenden Muskelkater später, verschlug es uns zwei auch endlich hinauf in den zweiten Stock, wo wir die japanischen und die chinesische Studentin trafen. Ich probierte das erste mal ein Laufband aus, radelte um die Wette und spielte ein wenig Basketball. Vollkommen verschwitzt und ausgepowert gingen wir schließlich zurück zum Wohnheim, wo wir uns erst einmal eine gute Dusche und danach ein gutes Essen gönnten.

Überlebende eines Color Splashs.
Denn eines stand heute noch auf dem Programm – der Color Splash. Bekleidet mit dem neuen weißen T-Shirt ging es zu meinem ersten Color Splash. Auf der kleinen Wiese, die uns als Schlachtfeld dienen würde, hatten sich schon einige Gleichgesinnte eingefunden (auch mit weißem Gewand). Wir bekamen Beutel mit Farben in die Hände gedrückt und nach einer kurzen Erklärung wurde das Angriffssignal gegeben.Wohl weißlich hatte ich Sonnenbrillen mitgenommen, den im nächsten Moment war es ringsum nebelig, und mich traf gleich eine Ladung Farbe ins Ohr. Dazu spielte es Musik, während wir herumliefen und versuchten, die anderen "Mitspieler" in die schönsten Gemälde zu verwandeln. Das ganze war viel zu schnell vorüber – Farben und Wasserballons waren aufgebraucht worden. Versöhnungsfotos wurden geschossen, Friedenstänze zu der Musik getanzt.Viel Zeit hatten wir allerdings nicht, denn es sollte schon bald weitergehen zurück zur Regatta, wo es bald ein Feuerwerk geben würde. Leider hatte ich die Rechnung nicht mit dem Farbpigment gemacht, denn die Farbe wollte kaum von meiner Haut, geschweige denn aus meinen Haaren kommen. Nachdem ich die bunten Flecken mit Kleidung kaschiert hatte, machten wir uns gemeinsam auf, zuerst zu dem Haus eines chinesischen Students. Von dem aus gingen wir weiter und genossen das 30-minütige Feuerwerk am Fluss.

Alle anderen waren müde und gingen danach nach Hause, ich hatte aber heute genug Energie für's Partymachen. Wir trafen uns mit ein paar anderen Leuten, bevor wir auf die Suche nach einer guten Party gingen. Ein Haus mit massig jungen Leuten schien unser Ziel zu sein und es war wirklich, wie man es in den Filmen sieht – minus dem schönen Interior einer neuen Wohnung, dem Gestank und vor allem der Hitze. Ein Blick reichte und schon waren wir wieder draußen. Hier gefiel es uns nicht. Die nächste Homeparty war bei einer russischen Studentin, die ich bereits kannte, allerdings waren keine anderen Partygäste dort. Den anderen wurde es nach kurzer Zeit zu langweilig und sie gingen weitersuchen. Die französische Studentin und ich blieben dort.

Bald verlor ich aber auch meine Partylust, drum ging ich begleitet von einigen Leuten zurück zum Wohnhaus und warf mich müde ins Bett.

Samstag, 3. September 2016

Tag 17: Auf Wiedersehen (?) und Regatta

Herrlich! Endlich mal ausschlafen. Dachte ich zumindest, bis mich um halb 9 der Wecker meiner Mitbewohnerin läutete und mich so aus meinen süßen Träumen riss. Nicht so schlimm, denn immerhin hatte ich noch nicht wirklich was vor und so verbrachte ich meinen Vormittag mit Laptop im Bett. Sehr nett.

Anschließend wurde es dann aber doch Zeit, sich nach draußen zu trollen und als im Gruppenchat "Dining Hall" fiel, war ich schnell angezogen. Der Brunch war eigentlich sehr gemütlich. Wir aßen, hatten Spaß und erzählten uns die Geschichten vom vergangenen Abend. Aber dann wurde es ernst; denn der englische Student erklärte uns, dass er nach Hause fliegen müsse. Wir sind zwar nicht sehr lange beieinander, aber wir Internationals halten zusammen. Und so war die Bestürzung umso trauriger. Besonders eine der deutschen Studentinnen hatte bereits die letzten Tage stark unter Heimweh gelitten, das Einzige, das ihr Kraft gegeben habe, wäre dieser Student gewesen.

Nach dem Brunch ging es ins Spielzimmer, indem wir eigentlich unsere Trips für die nächsten Wochen planen wollten. Danach wollten wir ins Downtown um shoppen zu gehen (vor allem wegen der Color Splash Party morgen!) Da allerdings kaum jemand erschien und wir alle nur wie Zombies in den Ledersofas lagen, beschloss ich mich schlussendlich in mein Zimmer zu begeben. Was genau ich dort wollte, war mir nicht ganz klar, aber dann war ich schon dabei Hausübung zu machen.

Einige Zeit später nahm ich ein frühes Abendessen zu mir, in der schlussendlich auf die deutsche Studentin – die so starkes Heimweh hatte – meinte, sie würde Anfang Oktober wieder nach Hause fliegen. Noch ein Schlag in den Magen. Es war echt traurig, aber ich versuchte das Positive darin zu sehen und ihr zu versichern, dass wir ihren 21. Geburtstag noch ausgiebig feiern würden.

Danach wollten wir endlich zur Regatta – eine Art Ortsfest mit Fress- und Schießbuden (hier allerdings mit Korken), Verkaufsständen und Attraktionen wie ein Riesenrad (auch wenn sehr klein) oder eine riesige Rutsche – wie sich im Nachhinein herausstellte. Voller Staunen gingen wir durch die Menschenmassen und betrachteten all das Feilgebotene, Schmuck, Kleidung, Nippes, Essen, ... Alles hatte seinen Platz. Ich entschied mich schlussendlich für eine erfrischende Limonade, während wir am Flussufer den Sonnenuntergang betrachteten und der Musik von der nahgelegenen Bühne lauschten.

Die Regatta: rechts kann man eine Rutsche und ein aufblasbares Cornmaze erkennen.

Ganz genüsslich trinke
 ich meine Limonade.

Aber der Tag war noch nicht vorüber, nein! Die französische Studentin und mich zog es zurück zur Kletterhalle. Leider hatte ich heute keine bahnbrechenden Momente, konnte kaum eine Route (die Steine auf der Kletterwand sind gekennzeichnet um so den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen; man versucht einen Endstein zu erreichen, und wieder runterzuklettern) vollenden. Der Kletterfreund, den wir dort getroffen hatten, lud uns zu sich in eine andere Residence Hall ein, wo wir gemeinsam Karten spielten, herumalberten und den ersten Teil von James Bond, Spectre, anschauten. Die französische Studentin bekam dann einen Anruf, ob sie denn nicht mit auf eine Party wollte. Wir verabschiedeten uns daraufhin und während sie zu der Party ging, ging ich zurück zum Zimmer, denn ich war hundemüde und nicht wirklich in partymöglicher Verfassung.

Freitag, 2. September 2016

Tag 16: Wochenende

Wie immer war der Schlaf heute nicht genug und ich raffte mich müde aus dem Bett um mir eine erholende Dusche zu gönnen. Da meine Zimmerpartnerin noch im Bett lag, dachte ich mir, "Naja, hast den Schlüssel bis jetzt auch nie gebraucht, daher...". Als ich also nach der Dusche zurück in mein Zimmer wollte um mich für die Schule fertig zu machen, war die Tür versperrt.

Da meine Zimmerkollegin ja im Schwimmteam ist und sie oft trainieren geht, konnte ich nicht mit Sicherheit sagen, ob sie denn fort oder nur aufs Klo gegangen war. Ich wartete kurz, aber als sie nicht auftauchte bat ich meine RA mir das Zimmer aufzusperren. Just in dem Moment sah ich, dass meine Zimmerkollegin doch im Zimmer war.

Aber ich hatte keine Zeit für Reue, denn ich musste zum Unterricht. Ich schaffte es sogar mir einen Kaffee und eine Kleinigkeit zum Frühstück vom Starbucks zu holen, bevor der Ernst des Tages begann. Die Kurse waren ganz okay, in der Pause schaffte ich das Buch vom Vortag einzuscannen ohne irgendwelche Scanner zu beschädigen, konnte mein Spanisch Buch kaufen und ein wenig am Sofa im Spielezimmer dösen (wobei ich wirklich nicht die Einzige war, die mit der Müdigkeit zu kämpfen hatte).

Endlich war auch die letzte Klasse des Tages rum und die französische Studentin und ich wollten – ganz die vorbildlichen Schülerinnen – wieder in die Kletterhalle gehen. Heute schaffte ich den neuen Kurs (sogar 2 mal), den ich vorgestern wegen Erschöpfung nicht geschafft hatte. Meine Arme tun richtig weh und ich habe Blasen an den Händen, aber das war mir egal.

Nach dem Klettern wollten wir eigentlich Abendessen, hatten dabei allerdings nicht die Öffnungszeiten der Dining Hall beachtet und standen so vor verschlossenen Türen. Glücklicherweise gab es im unteren Stockwerk ebenfalls Essen und so mussten wir nicht verhungern. Die anderen internationalen Studenten wollten heute noch ausgehen und da ich noch Zeit für eine kurze Dusche hatte, kam ich mit.

Dann ging es auf zu dieser "Hausparty", die leider nicht meinem Geschmack entsprach. Aber nicht nur mir ging es so, sondern noch zwei anderen Studentinnen. Und so wollten wir unseren Freitag Abend lieber anders bei einer anderen Tätigkeit fristen. Wie sich später herausstellen sollte, bestand diese Tätigkeit im Pool spielen. Es war sehr lustig, besonders, da ich 2 von 3 Spielen gewonnen habe.

Aber die Müdigkeit überkam mich dann schließlich doch, daher machte ich mich auf in mein Zimmer, wo ich noch ein wenig im Internet surfte, bevor ich schlafen ging.

Donnerstag, 1. September 2016

Tag 15: Anime Club!

Sich heute morgen aus dem Bett zu klauben war echt hart. Da ich aber morgens zum Glück nicht so lange brauche, schaffte ich es gerade noch, mir einen Kaffee und Haferschleim zu holen, bevor ich zur Klasse ging.

Danach gingen ich und ein chinesischer Austauschstudent, der mit mir diesen frühen Kurs besuchte, zuerst zum Tech Support um das Problem mit dem Ethernet zu lösen. Ich meinte, der Port funktionierte nicht, ob ich die IP-Adresse manuell ändern solle? Der Typ hinter der Theke, hilfsbereit und alles, sah mich nur fragend an. Am Ende schaffte ich es irgendwie selbst, das Ethernet-Kabel zu verwenden. Dachte ich, bis es in meinem Zimmer wieder nicht funktionierte. Wie dem auch sei.

Eigentlich hatte ich mich heute schon auf die riesige Pause gefreut, in der ich lernen oder aber zu Kletterwand gehen könnte oder sonst etwas in die Richtung. Dabei hatte ich die Rechnung aber nicht mit meinem Spanisch Kurs gemacht, denn der ist untypischerweise 4 Mal die Woche. Keine große Pause für mich, dafür saß ich mit ein paar anderen Studenten im Starbucks und wir plauderten ein bisschen.

Nach dem Spanisch Kurs hieß es endlich Mittagessen; wenn ich 3 Absätze hochschaut, seht ihr, dass ich mein Frühstück um 7:45 herum zu mir genommen hatte – un mein Magen es nicht gewohnt war, noch länger auf sein Essen warten zu müssen. Dementsprechend hungrig war ich. Aber die Dining Hall hat mich gut versorgt und so konnte ich – ohne knurrenden Magen – zurück auf mein Zimmer gehen um mich ein paar Dinge für die nächste Klasse durchzulesen.

Nach dem auch dieser Kurs rum war, machte ich mich guter Dinge in die Bücherei auf, um ein paar Sachen auszudrucken und ein paar Scans von einem Buch zu machen, dass mir zu teuer zum Kaufen war. Ein wenig musste ich nach dem Buch suchen, aber als ich es dann endlich in den Händen hielt, sah die Welt sehr viel rosiger aus.

Ich hatte gerade ungefähr 20 Doppelseiten eingescannt und endlich das Ende des ersten Kapitels erreicht, als bei der letzten Seite der Bildschirm des Scanners einfriert. Das soll wohl ein blöder Witz sein, dachte ich empört. Aber das Ding kam nicht wieder zur Besinnung und so zog ich unerreichter Dinge von dannen.

Als Trost gleich weiter zum Abendessen. Die anderen Austauschstudenten hatten vor in eine Bar zu gehen, doch ich hatte etwas anderes im Sinn. Zur Kletterwand, Muskeln stärken! Allerdings war mir auch noch das Poster im Stiegenaufgang der Dining Hall aufgefallen – ein Meeting des Anime Clubs. Nach kurzer Rücksprache mit den zwei japanischen Mädchen (und der Erkenntnis, dass mich mein Muskelkater umbrachte), beschlossen wir gemeinsam zu diesem Clubtreffen zu gehen.

Also ging es nach dem Essen gleich weiter dorthin. Es war abgelegen in einem der leeren Klassenräume, wir dachten schon, wir wären falsch. Leider war es zu meiner Enttäuschung nur ein Tech-Meeting, wie sich im Nachhinein herausstellte, in dem sie festlegten, welche Abende wann gemacht würden und uns das Prozedere erklärten. Trotzdem war es nett, ein paar andere Leute kennenzulernen und ich kann es kaum abwarten endlich an Clubaltivitäten teilzunehmen zu können.

Zurück in meinem Wohnheim angekommen, musste ich noch ein wenig Hausübung machen und konnte mich dann wieder völlig erschöpft ins Bett fallen lassen.