Mittwoch, 23. November 2016

Chicago! 21.11 – 22.11

Endlich, die heiß ersehnten Thanksgiving-Ferien waren da! Da wir uns diese einmalige Gelegenheit nicht durch die Finger gehen lassen durften, hatte wir schon sehr viel früher für einen Trip nach Chicago gebucht. Und endlich war es so weit.

Dienstagabend ging es los, nachdem wir noch allerlei Dinge erledigten mussten, wie die Zimmer für die Ferienwoche aufräumen und alle elektrischen Geräte ausstecken (und vielleicht noch die ein oder andere Hausübung machen). Unser Kletterfreund führte eine taiwanesische Studentin, eine koreanische Studentin, eine Studentin von hier und mir zu der Bushalte Stelle. Wir hatten noch ein bisschen Zeit, bei Wallmart einzukaufen, bevor wir schon in der klirrenden Kälte auf den Bus warteten.

Nachdem er 40 Minuten Verspätung hatte, traf er endlich ein. Leider war der Bus so voll (er kam von New York), dass wir alle verstreut im Bus und im oberen Geschoss sitzen mussten. Zu allem Übel, verbrachten wir dann noch ungefähr 20 Minuten damit, einen blinden Passagier zu finden. Was für eine Qual! Die Hitze war kaum zu ertragen und mit ihr kam eine Übelkeit, die sich nur durch schlechtes Schlafen unterdrücken ließ. Wie dem auch sei, unser wichtigstes Ziel war jetzt, Sitze in der unteren Etage zu ergattern. Nachdem wir 5 Stunden in diesen Höllenqualen verbracht hatte (obwohl es mir nach dem Aufdrehen der Klimaanlage schon sehr viel besser ging), konnten wir endlich unser Ziel erreichen, nachdem viele der Passagiere in Cleveland ausstiegen.

Danach ging es mit unserer Reise bergauf. Ich konnte endlich mit halbwegs ausgestreckten Beinen im Bus schlafen. Hin und wieder hielten wir kurz an, aber alles in allem war ich recht aufgeweckt, als wir endlich – nach 13 Stunden Fahrt (nach Chicago gibt es eine Stunde Zeitverschiebung) – um 10:30 nach Chicago kamen. Wir verabschiedeten uns herzlich von der amerikanischen Studentin, die und begleitet hatte (denn sie würde die Thanksgiving Zeit mit ihrer Familie dort verbringen) und wir drei machten uns weiter zum Hostel auf. Der leichte Regen und der kalte Wind, luden nicht wirklich zum Sight-seeing ein...

Es war eine schöne Überraschung, dass die Zimmer nicht nur bereit waren, das Hostel schön zentral lag und die Betten sogar weicher als in meinem Wohnheim waren! Wir zogen uns um und machten uns für den Tag bereit. Was auf unserer Tagesliste stand war: Koreanisch essen. Gesagt getan fuhren wir schließlich in Richtung eines koreanischen Restaurants. Als wir schließlich 20 Minuten später dort eintrafen, war es wegen den Feiertagen geschlossen! Aber so leicht ließen wir uns nicht ermutigen. Weiter ging es 40 Minuten in eine andere Richtung und endlich schafften wir es zu einem koreanischen Restaurant. Das Essen war es aber auch wirklich wert gewesen. Wir aßen verschiedene Suppen, eine Art Omlett mit Meeresfrüchten und Teriaky-Knoblauch-Dip und dazu allerlei kleine Tapas mit Salaten oder anderen exotischen Gerichten.

Mh, das Essen war wirklich lecker – da hat sich wohl jemand die Zunge verbrannt.
Danach, beschlossen wir zurück Richtung Hotel zu fahren. Immerhin schlossen alle Attraktionen schon um 5 und andererseits konnten wir nicht auf einen der Tower fahren, um Chicago von oben zu betrachten, denn es war zu nebelig. Also, schlug ich etwas vor, auf das ich schon sehr gespannt gewesen war: Den Chicagoer Christkindlmarket. (ja genauso: Christkindl - und dann das englische "market").

Ein wilder Mischmasch aus Deutsch und Englisch war hier zu finden – und so viele deutsche Touristen!

Wirklich ein sehr komisches Gefühl – einerseits so bekannt, andererseits aber auch so fremd. Die typischen Stände waren dort zu finden: Bienenwachskerzen, Christbaumkugeln, Hauben und Mützen und natürlich auch die ein oder andere Leckerei. Leider konnte ich allerdings keinen Punsch erspähen; nur Glühwein oder warmen Apfelcider gab es. Sogleich musste ich mir natürlich auch einen Apfelstrudel schmecken lassen, mh!

Wir blieben allerdings nicht allzu lange, denn wir waren von der langen Reise wirklich ausgelaugt. Daher machten wir früh zurück ins Hotel auf, wo ich noch an meiner Spanisch-Hü arbeitete und mich dann auch endlich schlafen legte. Ah, das Bett ist so weich!

Das Schild heißt "Helmuts Original Autrian Strudel" – schmeckte wirklich wie daheim.
Auch, wenn die Verkäuferin aus Deutschland war. 





Sonntag, 6. November 2016

Tag 79: New York Teil 3

Wie immer, wenn es nach New York ging, hieß es früh aufstehen. 5 Uhr, um genau zu sein. Nur die Zeitverschiebung gab mir etwas mehr Kraft, so früh aufzustehen. Ich machte mich fertig, packte mir eine Decke und alles, was ich für das Überleben im Großstadtdschungel nötig hielt, ein und machte mich mit den anderen auf den Weg. Diesmal hatten wir glücklicherweise einen großen Bus; leider blieben allerdings viele der Plätze leer.

Die Fahrt nach New York war wirklich komfortabel. Mit Decke und zurück lehnbaren Sitzen schlief es sich wirklich hervorragend und so war ich erfrischt und ausgeruht, als wir in New York ankamen. Die Gruppen teilten sich rasch auf; unsere Mädchengruppe beschloss sich auf den Weg nach Dumbo zu machen. Gesagt, getan, saßen wir kurz darauf in der U-Bahn in Richtung Downtown Brooklyn.

Im Gegensatz zum zweiten Mal in New York, war das Wetter heute wirklich schön. Kühl, aber sonnig, wenn auch ein bisschen bewölkt. Auf unserem Weg zur und über die Brooklyn-Bridge machten wir reichlich Fotos. Besonders die asiatischen Studentinnen waren von der Aussicht angetan. Bei dem Licht war das aber auch kein Wunder.

Blick von Dumbo aus – atemberaubend. 
Sehr selten! Ein Foto von mir auf der Brooklyn-Bridge Richtung Manhattan.

Die Weihnachtsdeko ist schon
an Ort und Stelle; und das am 6. November!
Von Brooklyn aus führte us unser Weg über die Brooklyn Bridge zurück nach Manhattan (wobei so einige Erinnerungen an die Zeit, die ich dort mit meinen Eltern verbracht hatte, aufkamen). Wie ich es mir gewünscht hatten, gingen wir dann gemeinsam in ein asiatisches Restaurant und ließen und die fremdländische Küche so richtig schmecken.

So ein Tag ist leider immer ziemlich kurz und als wir wieder in der Nähe unsere Ausgangspunktes ankamen, war es schon fast wieder Zeit zu gehen. Wir schlenderten die 5th Avenue hinab, begutachteten die Schaufenster und den bereits aufgehängten Weihnachtsschmuck, die Trump-Supporter vor dem Trump-Tower, machten einen Sprung zu Tiffany's, passierten das Rockefeller-Center und eine Kirche, in der ich eine Kerze für meine Großeltern anzündete. Und dann ging es wieder zurück zum Bus.

Im Bus las ich dann das Buch, das ich in Philly gekauft hatte, fertig und glücklicherweise gab mir die Tatsache, dass wir früher als erwartet zurückkamen, die Chance, meinen Blog mal wieder zu aktualisieren.

Tag 78: Swim-Meet, Planen und Suicide Squad

Wie ich meiner Zimmernachbarin schon vor einigen Wochen versprochen hatte, wollte ich ihr beim Swim-Meet am Samstag zusehen. Ein Swim-Meet, wie ich später noch genauer herausfinden sollte, war eine Art freundschaftlicher Wettkampf zwischen verschiedenen Schwimmmannschaften verschiedener Universitäten.

Ich rollte mich genüsslich spätmorgends aus dem Bett, ließ mir ein gutes Frühstück schmecken und dann begleitete mich eine ihrer Freundinnen zur Schwimmhalle (allein hätte ich da wirklich nicht hingefunden). Wir waren ziemlich früh dran – die Schwimmerinnen waren gerade am Aufwärmen. Später gesellten sich noch die Eltern und Großeltern meiner Zimmernachbarin hinzu, die sie im Laufe des Wettkampfes enthusiastisch anfeuerten.

Die Schwimmerinnen machen sich für den Wettkampf bereit. 
Es war wirklich interessant. Durch den Anime "Free!" kannte ich mich ja schon ein wenig mit dem Schwimmsport aus. Verschiedene Längen Kraulen, Brustschwimmen, Rückenschwimmen und Delphin gehörten dazu, genauso wie Staffelschwimmen, das alle vier Arten des Schwimmens beinhaltete. Daher war es sehr interessant, die im Fernseher erlebten Techniken nun auch im echten Leben zu bestaunen.

Anschließend gab es noch eine kleine Feier um 4 Senior-Studentinnen, die ihr letztes Semester hier verbrachten, zu verabschieden. Dazu gab es nette Reden, selbst gemachtes Essen und ein Video, das sogar mich, die diese Mädchen überhaupt nicht kannte, rührte.

Nach dem mehr Zeit vergangen war, als ich erwartet hatte, machte ich mich auf in die Bibliothek; denn dort war ich mit zwei anderen Studentinnen verabredet um endlich unsere Thanksgiving-Reise zu planen und zu buchen.

Nach langen Hin- und Her passte endlich alles und ich musste mich sputen, um noch Essen zu kaufen und dann in den am Campus gezeigten Film "Suicide Squad" zu gehen. Ich wollte den Film schon seit langer Zeit sehen, wurde allerdings ein wenig enttäuscht. Die Handlung war ein wenig löchrig und unlogisch und die Szenen oftmals gleich. Mit Dr. Strange nun wirklich nicht vergleichbar. Und dann kam ich nach Hause, wo ich alles für den morgigen Trip nach New York vorbereitete.

Tag 77: Dr. Strange und Bar (?)

Auf diesen Tag hatte ich mich schon die ganze Woche gefreut, denn endlich kam Dr. Strange heraus. Als Marvel-Liebhaber ein absolutes Muss auf meiner Liste. Und damit ich gleich am Premier-Tag schauen könnte, leitete ich alles Nötige über die Woche hinweg in die Wege. Und wie es der Zufall so wollte hatten beide japanischen Studentinnen an exakt diesem Tag ihren 21. Geburtstag. Na, wenn das nicht stark nach einem Barbesuch roch, dann weiß ich nicht.

Nachdem ich ein bisschen herumgefragt hatte, beschlossen wir – die französische Studentin, die japanischen Mädchen, Kletterfreund und ich – ins Kino zu gehen. Gesagt, getan, machte ich mich schön angezogen und meinem Reisepass in der Tasche auf zum Kino. Fälschlicherweise war dort nicht der Ansturm zu finden, den ich erwartet hatte, und somit warteten wir ungefähr eine halbe Stunde, in der wir im nahegelegenen Diner einen schnellen Kaffee zu uns nahmen, auf den Film.

Das Kino war sehr interessant, denn es bestand aus zwei Ebenen. Der normalen Ebene und einer Loge. Von so viel Luxus angezogen, machten wir uns dort breit; die 3D-Brillen auf der Nase. Der Film war so gut, wie ich ihn mir vorgestellt hatte. (Marvel einfach.) Und ich kann es gar nicht zum nächsten Film abwarten, denn – wie das bei ALLEN Marvel-Filmen so typisch ist – gibt es nach dem Abspann eine Filmsequenz, die ein wenig über den nächsten Film verrät. Hier waren sogar zwei, wobei die erste deutlich interessanter war; immerhin wurde Loki erwähnt.

Wie dem auch sei. Danach wollten wir alle in die Bar, schwenkten dann aber um und kauften im Liquor-Store unserer Wahl ganz legal ein wenig Flüssigkeit, bevor wir uns zum Haus des Kletterfreundes aufmachten. Wie er uns schon seit langem erzählt hatte, hatte seine Freundin zum Geburtstag ein Katzenjunges geschenkt bekommen – und das wollte begutachtet werden. Und es war so süß und so winzig klein, dass man es problemlos mit einer Hand halten konnte. Ein paar andere Freunde gesellten sich noch hinzu, aber da unser Kletterfreund früh aufstehen musste, machten wir uns schon bald wieder auf den Heimweg.

Tag 74-76: Ganz normaler Schulalltag

Die ganze Woche passierte eigentlich nicht viel. Ich stand auf, aß und lernte, wie ich das an jedem anderen Tag auch mache. Ich bekam einen zwei Examen zurück; mit 98 und 86 Punkten war ich sehr zufrieden.

Das einzig wirklich Interessante war wirklich, dass ich einfach ziemlich verschlafen hatte. Da meine Zimmernachbarin als Schwimmmitglied jeden Tag Morgentraining hatte und um 5 Uhr aufstand, glaubte ich auch an jenem verhängnisvollen Donnerstag Morgen auch diesmal, sie würde sich für's Training bereit machen. Was sie allerdings nicht tat – sie machte sich für die Arbeit fertig. Sie fragte mich, wann ich denn Klasse hätte, da schaute ich auf die Uhr. 7:50. Um 8 hatte ich meine erste Klasse. Mit Müh und Not bekam ich es irgendwie hin, angezogen und pünktlich im Klassenzimmer zu sitzen. Eureka!

Montag, 31. Oktober 2016

Tag 73: Wo ist denn die Zeit hin?

Ich konnte richtig schön ausschlafen (und nach einer Partynacht ist das wirklich sehr wichtig) und ging dann recht spät frühstücken. Nachdem ich ein paar Kontakte nach Hause gepflegt hatte, half ich einem Freund bei seiner Spanisch-Hausübung, machte meine Hausübung danach, und gestaltete ein Tattoo für die französische Studentin – sie und zwei andere Mädchen vom Kletterclub wünschten sich ein Gebirge mit einer Sonne und einem Mond. Diese ganzen Aktivitäten wurden zwischendurch von drei verschiedenen Feueralarmen unterbrochen. Schließlich schaute ich mit der französischen Studentin noch ein paar Videos, zeigte ihr meine Lieblings-Youtuber, bevor ich mich dann schlafen legte.

Tag 72: Tanzshow und Ausgehen

Ah, endlich das Wochenende. Nach dieser anstrengenden Woche hatte ich mir das nämlich reichlich verdient! Und ich freute mich schon auf den ganzen Halloween-Trubel, der sich schon die ganze Woche über zusammengebraut hatte und heute seinen Höhepunkt erreichen sollte.

Geisterhausschminke –
Für einen Erstversuch gar nicht mal schlecht!
Ich stand erst relativ spät auf, und – weil ich niemanden finden konnte, der mit mir brunchen gehen wollte – schnappte ich mir mein Buch und machte mich damit auf Richtung Speisehalle. Ich aß und las das Buch, dass ich in Philadelphia gekauft hatte, und flux war es auch schon recht spät. Auch den restlichen Tag verbrachte ich damit zu lesen, bis es schließlich Zeit wurde sich für die Tanzshow vorzubereiten.

Als Support-Team-Mitglied wollte ich tatkräftig aushelfen. Eigentlich dachte ich ja, dass ich dorthin kommen würde, um Flyer auszuteilen. Aber falsch gedacht! Kaum war ich dort, wurde mir gesagt, ich solle doch bitte im Geisterhaus aushelfen. Nun gut, ich schminke mich gruselig (und ich finde, gar nicht mal so schlecht, dafür, dass ich mich beeilen musste) und wurde dann hinauf in ein verlassenes Klassenzimmer geführt. Meine Aufgabe bestand darin, vorbeikommende Personen zu erschrecken, indem ich an den Türen rüttelte und sie vielleicht auch ein stückweit verfolgte. Klingt ja alles in allem gar nicht schlecht. Bloß saß ich nun in diesem Klassenzimmer und in der halben, dreiviertel Stunde, die ich dort verbrachte, kamen überhaupt keine Besucher vorbei!

Schließlich musste ich unverrichteter Dinge zurückkehren, denn immerhin wollte ich die Show auch sehen. Dadurch, dass ich aber durch meine Geisterhaustätigkeiten recht spät dran war, konnte ich nicht ins Publikum (die Türen waren bereits geschlossen) wodurch ich mich damit begnügen musste, hinter der Bühne dem Treiben zuzusehen. Dabei versuchte ich so wenig wie möglich im Weg herumzustehen und den Tänzern beim Umziehen zu helfen. Schneller als gedacht war das ganze Spektakel auch schon vorbei. Anschließend gönnte ich mir dann Pita-Sandwich mit dem chinesischen Austauschstudenten, bevor ich mich für's Ausgehen herrichten musste.

Bin eine Art Elfe. Der grüne
 Lippenstift schaut nicht mal schlecht aus.
Und wie ich mich darauf schon gefreut hatte! Nicht nur hatte ich sehr lange darüber nachgedacht, sondern auch weder Geld noch Mühen gescheut um ein ansehnliches Kostüm zu basteln und meine Eltern zu bitten, mir ein paar Requisiten von zu Hause zu schicken. Als ich aber zurück in mein Zimmer kam, waren die anderen schon fast fertig – und ich dachte ich hatte Zeit meinen Look zu perfektionieren! Ich bemühte mich, mich schnell fertig zu machen und vor lauter Stress bekam ich die falschen Wimpern, die ich immer schon einmal ausprobieren wollte, nicht hin. Machte aber auch nichts, denn alles in allem war ich recht zufrieden mit meinem Outfit.

Und schon ging es weiter zur ersten Party. Es war eine rauschende Partynacht und da ich ja volljährig war, konnte ich sie in vollen Zügen genießen. Ich tanzte, ich traf einige der internationalen Studenten und begutachtete ihre Kostüme und kam erst recht spät heim. Ah, es war schön!

Donnerstag, 27. Oktober 2016

Tag 69-71: Zu viele Examen!

Meine letzten Tage mal kurz zusammengefasst: Stress. Nicht nur wurde mir am Dienstag gesagt, dass ich am Donnerstag ein schweres Exam hätte, nein, ich musste alles andere auch noch vorbereiten, für die zwei Prüfungen, mit denen ich gerechnet hatte. 

Also dann, zuerst mein Marketing Exam.  Glücklicherweise war ich schon fast fertig mit der Zusammenfassung. Insgesamt hatte ich genau 12 Seiten geschrieben und musste die noch lernen. Zwei aus meiner Klasse, darunter auch eine meiner liebsten RAs, lernten gemeinsam mit mir. Auch diesmal fassten wir uns wieder an den Händen und schickten ein Stoßgebet zu Gott um um seine Hilfe zu bitten. Offenbar hatte es allerdings funktioniert, denn einen Tag später bekam ich meinen Test schon wieder zurück. Wieder 100%. Dafür, dass ich mich fühle, es wüsste ich nichts in Marketing, gar nicht schlecht. 

Dann Makroökonomik. Von Haus aus ein schweres Fach. Abends vor der Prüfung las ich noch ungefähr 40 Seiten und übte auf der Online-Plattform. Leider hatte unser Lehrer aber keine Hausübung hinaufgestellt, wodurch ich nicht so genau wusste, worauf ich mich vorbereiten sollte. 
Dann die Prüfung um 8 in der Früh. Als Vorbereitung hatte ich nicht nur geduscht, sondern mich auch mit Kaffee vollgeschüttet (mhhh, der leckere Kaffee, den ich endlich von zu Hause bekommen hatte, genauso wie all die anderen Dinge, auf die ich schon sehnsüchtig gewartet hatte). Das Exam war... okay. Mal schauen.

Und morgen natürlich noch mein letztes Exam für diese Woche, dann endlich wieder Freiheit. Wahrscheinlich muss ich übers Wochenende neben meiner "Geburtstagsfeier" – einfach ausgehen und Party machen – mich auch noch für ein Exam für nächste Woche vorbereiten... Nebenbei ist endlich die Tanzshow meines Tanzclubs dieses Wochenende und ich freu mich schon darauf, meinen Teil im Support-Team als Flyer-Austeiler und Einlasser beizutragen. Auch, dass ich endlich mein Kostüm tragen kann. 


Montag, 24. Oktober 2016

Tag 68: Geburtstag!

Meine Kollegin weckte mich heute damit, dass ich auf mein Facebook schauen solle, sie habe mir eine Nachricht geschrieben. Und die war wirklich süß. Auch auf meinem Handy waren zig Nachrichten von Leuten, die mir alles gute zum Geburtstag wünschten. Nachdem ich ihnen geantwortet hatte, genoss ich meinen Salat zum Frühstück und machte mich auf zum Exam.

Das ich doch nicht hatte, denn offenbar hatten wir noch ein ganzes Kapitel des Teststoffes nicht behandelt gehabt. Yeah! Danach gönnte ich mir einen Pumpkin Spice Latte bei Starbucks und schaute einen Anime, der mir empfohlen wurde. Kurz darauf holte ich mir ein Paket von der Paketstation ab, bevor ich in die nächste Klasse ging. Volle Punkte auf meine ganzen Spanisch-Test, yippie!

Nach Spanisch aß ich gemütlich Mittagessen. Alle Leute, die ich traf gratulierten mir herzlich zum Geburtstag. Ich checkte meine Emails und – tatsächlich! Ein zweites Paket war gekommen. Ich musste mich etwas sputen, denn um 1 war ich mit Freunden zum chatten verabredet gewesen. Seltsamerweise war das Paket kleiner als ich erwartet hatte und auch leichter, dafür, dass es mit Wintergewand voll sein sollte. Auf dem Weg zurück zum Wohnhaus begutachtet ich das Paket genauer... und es schien, dass sich ein Kuchen darin befand.

Ich hatte das Paket noch nicht einmal angefangen zu öffnen, gratulierten mir meine Eltern zum Geburtstag und schauten mir zu, wie ich total glücklich das Paket öffnete. Leckerer Schokokuchen. Anschließend plauderte ich mit Freunden und schaute noch eine Folge, bevor ich zu meiner letzten Klasse auf musste.

Nachdem auch diese geschafft hatte, schaute ich noch ein bisschen weiter Anime. Dadurch, dass ich ja mit zwei Prüfungen am Montag gerechnet hatte, war ich ziemlich gut vorbereitet und meinte so, es mir leisten zu können, heute nichts zu tun. Nach einem leckeren Abendessen gingen die französische Studentin und dich zum Tanzclub, der jetzt endlich in der "Final location", wo sie kommendes Wochenende auftreten würden, probten. Da wir dem Support-Team angehörten, wurde uns der Job bei den Eingängen zugewiesen; womit ich eigentlich ganz glücklich war.

Nach einer kurzen Piano-Session musste ich zurück in mein Zimmer, denn ich hatte einige der internationalen Studentin auf ein Stück Kuchen eingeladen. Sie kamen tröpfchenweise vorbei, zwischen durch machte ich noch ein Bandana-Armband und plauderte nett.

Ein richtig guter Geburtstag, auch wenn ich ich nicht mit meiner Familien feiern konnte.

Tag 67: Lernen...

Endlich mal gemütlich ausschlafen, denn ich war früh genug schlafen gegangen. Ich stand relativ früh auf, frühstückte und telefonierte ein wenig, bevor ich das Theaterstück besuchte, dass ich schon eine halbe Wochen sehen wollte.

"Brothers Grimm" – ein lustiges Schauspiel über die verschiedenen Grimms Märchen und wie sie alle zusammenpassen. Angefangen von einer Frau, die einer Hexe, einem Teufel und einem Zwerg ihr Kind verspricht, damit sie reich wird und einen Prinz heiraten kann, bis hin zu Hänsel und Gretel, die im Wald Feenstaub nehmen. Alles in allem war es sehr amüsant und ich genoss es sehr.

Anschließend ging es für mich zum Tanzclub, wo ich nur ein bisschen Zeit verbrachte, bevor ich entlassen wurde. Weiter ging es in die Bibliothek um mich endlich hinzusetzten und für mein Exam am Montag zu lernen. Nach nur einem kurzen Wechsel zu Starbucks, kaufte ich mit meinem übrigen Meal-Plan einen Salat für morgen, bevor ich zurück ins Wohnheim ging. Ich duschte und ging den ganzen Stoff noch einmal durch, bevor ich schlafen ging.

Sonntag, 23. Oktober 2016

Tag 66: Movie "Night" mit dem Animeclub

Heute stand ich wirklich zeitig auf, denn ich hatte mir heute fest vorgenommen, viel zu lernen. Ich wusch meine Wäsche, ging frühstücken und setzte mich dann in mein Zimmer. Dort schrieb ich fast eine ganze Zusammenfassung für ein Fach, nur um später herauszufinden, dass diese Prüfung verschoben worden war.

Um 3 ging es dann endlich zur Movie Night. Dadurch, dass diese in einem Hörsaal abgehalten wurde, hatten die Sessel auch Tische und so konnte ich ohne Probleme nebenbei ein bisschen Arbeiten. Zuerst schauten wir "Mein Nachbar Totoro", den ich schon einmal gesehen, aber schon wieder halb vergessen hatte. Anschließend schauten wir "The Boy and the Beast". Das Komische war nur, dass ich den Anfang des Filmes schon kannte, aber nicht mehr wusste, wo ich den denn gesehen haben könnte. Vielleicht auf dem Filmfestival? Wie dem auch sei, der Film gefiel mir wirklich gut, auch wenn das Ende ziemlich traurig war. Kann ich nur empfehlen! Nebenbei knabberten wir an leckeren Snacks und Pizza, wodurch das ganze Erlebnis noch weiter aufgewertet wurde. Besonders freute ich mich aber, dass ich nicht früher gehen musste, wie ich befürchtet hatte. Immerhin wollte ich heute noch auf eine Kostümparty und musste mich entsprechend herrichten.

Als ich zurück ins Zimmer kam, war meine Zimmernachbarin bereits dabei, sich zu kostümieren. Da sie ihr echtes Halloween-Kostüm erst zu Halloween tragen möchte, hatte sie sich dazu entschieden als Wendy von der Adams-Familie zu gehen. Auch ich warf mich in mein Kostüm und schminkte mich so, wie ich es mir zuerst vorgestellt hatte. Schaute gar nicht schlecht aus! Dann ging es auch schon zur Party.

Leider waren wir pünktlich, und so befand sich noch fast niemand dort. Irgendwie wollte auch die Partystimmung nicht recht aufkommen (es war eine Schulveranstaltung und daher gab es keinen Alkohol), darum gingen wir nach ungefähr 30 Minuten wieder zurück ins Zimmer. Meine Zimmernachbarin ging noch einmal aus, ich aber beschloss endlich den Schlaf nachzuholen, den ich dringend benötigte.

Samstag, 22. Oktober 2016

Tag 65: Portal

Trotz der Tatsache, dass ich spät schlafen gegangen war, stand ich früh auf und wartete darauf, dass die Schülerseite mit den Streik-Updates aktualisiert wurde. Wobei ich auch gleich einen Teil für mein Gruppenprojekt bekam, dass ich zusammenstellen und heute hochladen sollte. Also arbeitete ich ein wenig daran, bevor ich mich mit Sack und Pack zum Frühstück begab – ich hatte heute vor zu lernen.

Bevor ich nach dem Frühstück aber zu Bibliothek ging, machte ich noch einen Abstecher beim Postamt, denn es hieß, ich hätte ein Paket bekommen. Leider war es noch nicht bis zu dieser Stelle geliefert worden, sodass ich mich unverrichteter Dinge zurück zur Bibliothek begab. Zu meinem Leidwesen hatte ich vergessen den Adapter einzupacken und mein Laptop hatte nicht allzu viel Strom übrig, wodurch mein Besuch eher kürzer als länger ausfiel. Dennoch abreite ich noch weiter an dem Gruppenprojekt und begann mit dem Lernen für einen baldigen Test.

Zurück im Zimmer angekommen, schrieb mir eine Freundin und anschließend spielten wir gemeinsam Portal 2. Wer das Spiel kennt, weiß, dass man mithilfe von Portalen Rätsel lösen musste, um in den nächsten Raum zu gelangen. Natürlich machte ich intuitiv zu den schwierigsten Test Räumen auf, allerdings waren wir beide sehr auf zack und bis auf den letzten Raum (den schwierigsten) hatten wir kaum Probleme die Rätsel zu lösen.

Nach dem Abendessen bekam ich den letzten Part für das Gruppenprojekt. Und traute meinen Augen nicht, denn zwei Leute sollten an diesem winzigen Absatz mit rund 200 Wörtern gearbeitet haben und das wirklich "Arbeit" nennen? Nach einigem hin und her lief es darauf hinaus, dass ich ihren Part ein bisschen aufmöbeln musste und damit leider meinen ganzen Abend vergeudete.

Frustriert, aber glücklich, dass das endlich gemacht war, ging ich schlafen.

Freitag, 21. Oktober 2016

Tag 64: Friseur-Besuch

Müde rollte ich mich aus dem Bett, nur um alleine zu frühstücken, da die beiden anderen Studentinnen leider verschliefen. Wie dem auch sei, ich konnte den heutigen Tag gar nicht abwarten – endlich Haare schneiden! Viele meinen zwar, kurze Haare bräuchten doch gar nicht so oft geschnitten werden, aber falsch; denn der Schnitt ist wirklich essentiell für kurze Haare. Außerdem wollte ich einen neuen Schnitt ausprobieren.

Zu Mittag hatten wir dann den Termin. Eine der Studentinnen hatte ein Auto, sodass wir ganz gemütlich zum Salon fahren konnten. Und dann ging es auch schon los, ich zeigte der Friseurin ein Referenz-Bild und schon ging es los. Meine Haare fielen nur so zu Boden. Ich bemühte mich nicht in den Spiegel zu schauen, denn ich wusste, anfangs mochte man seinen neuen Haarschnitt noch nicht so recht und ich wollte ich schon urteilen, bevor sie fertig waren. Ich war mit dem Ergebnis eigentlich ganz zufrieden, auch wenn es wirklich anders und vor allem kurz war. Und leider nicht so gut wie auf dem Referenz-Bild aussah. Allerdings trug ich auch kein Make-up und mit ein bisschen Gel sieht die Welt vielleicht schon ganz anders aus? Momentan bin ich ein bisschen befangen was meine Haare angeht, ich hoffe, dass ich mich in nächster Zeit daran gewöhne. Und oftmals sieht der Schnitt am Besten aus, wenn die Haare ein bisschen gewachsen sind. So oder so, bis Weihnachten sehe ich sicher schon wieder anders aus.

Auch die andere Studentin ließ sich die Spitzen und die Stirnfransen schneiden, die französische Studentin auch. Dann ging es wieder zurück zum Wohnheim. Ich war echt müde, da ich ja gestern wie immer spät aufgeblieben war. Ich schaute ein paar Videos auf meinem Laptop und ging zum Anime-Club (diesmal das Theme "Horror", ganz halloween-typisch), wo wir "Mermaid Forest" und "Pet Shop of Horros" schauten; beides nicht sonderlich gruselig, vielleicht lag es aber auch an den Zuschauern, die amüsante Kommentare zu manchen unlogischen Handlungen in der Episode abgaben. Auf dem Heimweg donnerte und blitzte es gewaltig; da war ein ordentliches Gewitter im Anmarsch.

Die französische Studentin, von Haus aus ein bisschen ausgeflippt, klopfte kurz danach an meine Tür und fragte, ob ich mit ihr raus in den Regen gehen wolle, wenn es denn zu schütten anfing. Da mich mein Aufenthalt hier spontaner gemacht hat, dachte ich, "Warum nicht?" und sagte zu. Kurz darauf fing es an zu regnen. Ha, ich sage regnen, aber es war eher wie ein Weltuntergang. Das Wasser stürzte richtig vom Himmel sodass die Straße eher wie ein Fluss aussah. Wir liefen lachend durch den Regen und waren nach 10 Minuten bis auf die Unterhose nass. Der Regen war relativ kalt und als ich mich in meinem Zimmer abtrocknete und umzog, fühlte ich mich erfrischt wie nach einer kühlen Dusche. Da ich keine besseren Pläne für den Abend geplant hatte, kam die französische Studentin, meine Zimmernachbarin und eine Freundin von ihr in unser Zimmer und wir schauten gemeinsam einen Film. Als der Film endlich endete, war ich wirklich müde und legte mich schnell schlafen.

Donnerstag, 20. Oktober 2016

Tag 63: Streik

Heute weckten mich die Hupen von Autos. Sehr früh an diesem Morgen nämlich wurde bekanntgegeben, dass die Lehrerschaft heute streiken würden. Ich ging trotzdem zur ersten Klasse, nur um gleich wieder entlassen zu werden. Danach gönnte ich mir ein gutes Frühstück und begleitete ein anderes Mädchen in die Sporthalle. Dort angekommen haben wir geschlagene 2 Stunden Gewichte gestemmt und trainiert – das werde ich sicher morgen spüren.

Anschließend genehmigte ich mir eine Dusche, und als ich zurückkam waren einige Mädchen (mit meiner Zimmernachbarin) im Zimmer um ihr Halloween-Kostüm in Angriff zu nehmen. Gemeinsam werkelten wir also den ganzen Nachmittag und ich war wirklich glücklich mit dem Ergebnis. Ich kann es gar nicht abwarten, es zu Halloween zu tragen.

Nach einem schnellen Abendessen ging es dann endlich zu dem Event, auf das wir uns schon den ganzen Tag gefreut hatten – Culture thru Coffee. Ein Ereignis, bei dem die Studentin aus Belgien (unfreiwilligerweise) eine Präsentation über ihr Land halten musste; statt fand das Ganze in einem netten Kaffeehaus. Sie schlug sich aber mit Bravour. Anschließend hatte ich endlich alle Leute für den Niagara-Falls-Trip beisammen, doch leider war es doch teurer denn erwarten und gemeinsam mit ein paar anderen Schwierigkeiten beschlossen wir es erstmals ruhen zu lassen und nicht dieses Wochenende fortzufahren. Ganz unglücklich war ich allerdings nicht, denn viele coole Dinge, wie beispielweise ein Spukhaus, standen auf dem Programm.

Nach einem kurzen Trip zu dem Kletterfreund um seine Katzen, die er von zu Hause geholt hatte, zu begutachten, ging es zurück zum Wohnheim. Wo ich von meiner Zimmernachbarin mit den Worten "Wir müssen ausgehen!" regelrecht überfallen wurde.

 Ich stimmte zu und so machten wir uns fertig. Ein anderes Mädchen machte meine Haare und mein Make-up, meine Nachbarin borgte mir schrilles Gewand und auf ging es. Zwar verlor ich in dem Versuch die französische und eine andere Studentin mitzunehmen die Gruppe, woraufhin wir uns allein zu besagter Partylocation aufmachten. Und sie dort nicht faden. Nach vielen hin und her stellte sich heraus, dass die anderen zuerst zu einer anderen Party gegangen waren, doch es dauerte nicht lange und sie wechselten zu unserer. Wir tanzten, lachten und hatten viel Spaß. Auf dem Weg nach Hause beschlossen wir uns Pizza zu bestellen – den Umstand allerdings vergessend, dass es ja Mittwochnacht war und die ganzen Geschäfte nicht rund um die Uhr offen hatten. Daher blieb uns nichts anderes übrig, als zu Sheetz zu fahren und uns mit Pizza und anderen Leckereien zu versorgen. Es war schon reichlich spät, als ich endlich schlafen ging.

Dienstag, 18. Oktober 2016

Tag 62: Vorbereitungen...

Der Tag find heute eigentlich ganz gut an. Ich stand rechtzeitig auf, hatte Frühstück und machte mich auf zum Unterricht. Der war zwar nicht unbedingt interessant, allerdings war ich glücklicherweise nicht an der Grenze zum Einschlafen. Aber dann – natürlich – lief mir die gesamte Wasserflasche im Rucksack aus. Typisch für mich. Anschließend beschloss ich, zu Goodwill (einem Secondhandladen) für mein Halloween-Kostüm einkaufen zu gehen.

Als ich mein Wohnheim verließ war es neblig und kühl, als ich wieder aus Goodwill herauskam allerdings sehr viel wärmer! Und ich hatte meine Taschen voll mit dem Kostüm, bestehend aus einem Rock und einem Top, das ich anpassen wollte, gemeinsam mit einer Hose, die mir einfach wie angegossen saß, zwei goldene Armreifen und eine dicke Fellweste beladen, zurück zu meinem Wohnheim aufmachen.

Als ich dort ankam war ich schweißdurchtränkt. Ich ging mit den anderen Mittagessen und setzte mich dann hin um mein Projekt abzuschließen. Halleluja! Schlussendlich ging ich zur letzten Klasse des Tages, bevor ich noch ein bisschen an Hausübungen arbeitete, bevor es auf zum Abendessen ging. Heute stand das Abendessen unter dem Namen "Oktoberfest". Es gab Braten mit Rotweinsauce (nicht sehr geschmackvoll), seltsam anmutendes Sauerkraut, das allerdings fast wie das Sauerkraut zu Hause schmeckte und einen sehr interessanten Erdäpfelsalat. Alles in allem war es gar nicht so schlecht.

Da womöglich morgen ein Streik bei uns durchgeführt wird, wollte ich genauere Infos beim Hall-Council einholen, was ich schließlich auch tat. Beim Zurückkommen beschlossen meine Zimmernachbarin und ich mit unseren Kostümen anzufangen. Es war recht lustig, wir diskutierten über verschiedene Stile, wie wir denn zum Beispiel falsche Blätter auf ein grünes Kleid kleben sollten (meine Nachbarin ging als Poison Ivy) und der gleichen. Es wurde ziemlich spät, bevor ich mich endlich müde zu Bett begab.

Montag, 17. Oktober 2016

Tag 61: Präsentation

Heute ging es wieder mal richtig super los; in der ersten Klasse wurde uns erklärt, dass wir (trotz möglichem Streik) eine Prüfung am Freitag hätten. Nach Spanisch ging ich mit den anderen internationalen Studenten essen und wir wollten die Niagara Fälle besprechen.

Irgendwie kam es allerdings nicht dazu, denn eigentlich wollte ich mich mit einer Projektpartnerin treffen um ein paar Dinge mit ihr zu besprechen. Leider sagte sie mir ab, womit ich allerdings Zeit hatte eine gesamte Spanisch Hausübung zu machen (Yay!) und meiner Präsentation für die nächste Klasse noch den letzten Schliff zu verleihen. Als interaktives Element hatten wir ein kleines Quiz mit einer Belohnung geplant – Cake Pops von Starbucks. Beinahe hätten wir allerdings darauf vergessen, sie zu kaufen und wären deshalb fast zu spät gekommen.

Als ich den USB-Stick mit unserer Präsentation einsteckte, sagte die Lehrerin noch zu mir, ich solle auf keinen Fall auf die obere Leiste klicken. Dann war es soweit; alles lief eigentlich ganz gut, wir hatten keinerlei Probleme. Das Quiz traf auf eine nicht sehr enthusiastische Klasse, aber im ganzen war ich sehr zufrieden mit dem Resultat. Alles überstanden schwappte Erleichterung über mich; sehr zum Leidwesen des Computers. Denn als ich die Präsentation schloss, öffnete sich ein Pop-up Fenster und ich klickte, ohne weiter darüber nachzudenken auf "Yes". Nur im letzten Moment konnte ich noch einen kurzen Blick auf das "Do you want to disconnect?" erhaschen, bevor ich meine Lehrerin daneben ein dramatisches "No!" rufen hörte. Zu spät.

Offenbar wusste sie nämlich den Log-In nicht und der Computer war ein solches uralt Modell, dass er es in der ganzen Stunde nicht schaffte, wieder hochzufahren. Mit hochrotem Gesicht setzte ich mich nieder und schaute zerknirscht der Lehrerin zu, die versuchte alles wieder in Gang zu bringen, aber nichts tat sich. Also musste sie über ihr Papier-Handout und dem Overhead-Projektor unterrichten...

Ich war sehr glücklich, dass die Klasse aus war. Anschließend gingen wir alles gemeinsam essen, bevor ich auf meinem Handy las, dass das Tanz-Training heute verlängert von 7-11 Uhr war. Nachdem ich dem Training beigewohnt hatte, gab es allerdings nicht wirklich einen Ansporn dort zu bleiben; alles waren Tänze für die Halloween-Show, bei der ich als Support helfen würde. Ich kannte nur einen der Tänze und den leider auch nur halb, darum machten die französische Studentin und ich uns auf zur Dining Hall (denn sie hatte noch nicht gegessen). Gemeinsam mit einer anderen Studentin saßen wir gemütlich beisammen und ich leistete ihnen Gesellschaft beim Essen.

Kurz vom Schlafengehen übermannte mich dann noch eine Welle Kreativität und ich zeichnete ein wenig in mein Skizzenblock, und zwar mögliches Make-up, dass ich zu Halloween tragen könnte. Dann legte ich mich nieder.

Sonntag, 16. Oktober 2016

Tag 60: Faulenzen und Arbeiten

Ich hatte diese Nacht besonders gut geschlafen. Daher gut gelaunt, pflegte ich Kontakte nach Hause, bevor ich zum Brunch ging. Anschließend half ich einem Freund bei seiner Spanisch Hausübung, bevor ich mich an meine eigene Arbeit setzte.

Ein paar Stunden später spielte ich ein wenig Don't Starve Togehter mit einer Freundin von zu Hause, bevor sie schlafen und ich Abendessen ging. Immerhin hatte ich ja heute wieder Tanztraining – dachte ich! Obwohl ich müde war und ein wenig Kopfweh hatte, wollte ich dennoch ein wenig Sport machen. Nach ein wenig dehnen, lief ich eine halbe Stunde und hatte dann den Tanzsaal ganz für mich. Nach einer erfrischenden Dusche fühlte ich mich wie neu geboren. Das hatte wirklich gut getan!

Ich surfte noch ein wenig im Internet, bevor ich mich schlafen legte.

Tag 59: Party Nacht!

Endlich ausschlafen! Das hatte ich wirklich vermisst. Wie herrlich war das nur, um 10 aufzustehen und dann genüsslich liegen zu bleiben und ein bisschen zu lesen, bevor man sich zum Brunch begab? Wunderbar, einfach wunderbar.

Anschließend gingen viele auf das Football Match, ich allerdings blieb in meinem Zimmer und machte Hausübung, wusch meine Wäsche und ja, ein paar Videos schaute ich auch.

Schließlich wurde es Abend und meine Zimmernachbarin fragte mich, ob ich mit ihr auf eine Party gehen wollte. Da ich nichts Besseres vorhatte und sie auch besser kennenlernen wollte, stimmte ich zu. Ich aß gemütlich zu Abend, machte noch ein bisschen mehr Hausübung und bereitete mich dann zum Fortgehen vor.

Nach ein bisschen Schminke ging es dann auch schon los. Zuerst zum Vorglühen, wo wir Drunk-Jenga spielten (Jenga, bei dem man das, was auf den Steinen steht machen muss). Es war sehr lustig, anschließend ging es weiter zur Party, wo es richtig zur Sache ging. Wir tanzten ausgelassen, dann kamen noch ein paar andere Leute dazu, die ich bereits kannte, wir aßen leckere Snacks und plauderten. Das ganze aber nicht sehr lange, dann wurden wir nämlich vom Hauseigentümer allesamt rausgeworfen (es war offenbar zu einem Faustkampf gekommen und sogar die Polizei musste eingreifen!) Wie dem auch sei, dabei wurde ich von allen anderen, bis auf die französische Studentin getrennt. Da alle anderen wohl weiter in eine Bar gingen, mussten wir leider umkehren und unterhielten uns nach dem Ankommen noch ein wenig, bevor ich mich ins Bett warf.

Samstag, 15. Oktober 2016

Tag 58: Homecoming

Auch heute war nicht wirklich etwas los.

Nachdem ich die ersten zwei Klassen durchgestanden hatte, ging es ab zum Mittagessen. Danach beendete ich meine Spanisch Hausübung und besuchte die letzte Klasse des Tages. Anschließend plauderte ich mit einer Projektpartnerin, bevor wir zum Abendessen gingen. Wir beschlossen, zur Block Party zu gehen, denn dort würde mein Tanzclub auftreten.

Leider nur waren wir zu spät dran und verpassten die Show haarknapp. Auf unserem Rückweg machten wir einen Abstecher zu Dunkin' Donuts, danach machten wir es im Zimmer gemütlich und schauten "Rubí" eine Telenovela.

Dann war es auch schon spät und ich beschloss, schlafen zu gehen. Meine Zimmernachbarin hatte von ihrem Schwimmteam zwei Leute, die bei uns im Zimmer übernachten, da, und so glich es einem Wunder, dass ich es ins Bett schaffte, ohne jemanden zu wecken.

Donnerstag, 13. Oktober 2016

Tag 57: Golfwagenparade

Nachdem ich die erste Klasse überstanden hatte, war mein einziges Bedürfnis, wieder zurück ins Bett zu kriechen. Vor allem weil es echt kalt war und das Bett einfach die wärmste Stelle war. Daher machte ich noch ein kurzes Nickerchen, bevor ich weiter zu Spanisch musste.

Glücklicherweise hatte ich einen Vokabeltest, glücklicherweise deshalb, denn ich konnte gehen sobald ich fertig war (fast 30 Minuten früher) und Mittagessen gehen. Und ein frühes Mittagessen war heute essentiell, denn kurz nach 12 wollte ich einer Alumni-Diskussion beiwohnen (ich bekam extra Punkte in zwei Klassen dafür – sweet!), womit sich das alles heute gut traf.

Am Nachmittag arbeitete ich an meiner Spanisch-Hausübung, bevor ich weiter zur letzten Klasse des Tages musste. Schließlich folgte die Golfwagenparade, auf die ich mich schon gefreut hatte; alle Clubs bekamen einen Golfwagen, den sie entsprechend dem Motto "Durch die Zeit" dekorieren konnten. Natürlich sollte auch der Club darin widergespiegelt werden. Am besten gefiel mir – natürlich – der Wagen des Animeclubs. Ihr Motto war Nintendo Spiele und die Fahrer verkleideten sich als berühmte Charaktere des Franchise wie Pikachu und Ike.

Auch dieses Theme gefiel mir; Fred Feuerstein und seine Familie

Nach dieser gelungenen Parade wurde es endlich Zeit für's Abendessen, vorher holte ich mir aber noch ein grell buntes T-Shirt (mal wieder ein bisschen zu groß für mich). Danach stand nur noch eines auf dem Programm: Anime Club. Heute war das Thema "Samurai" und wir entschieden uns für zwei Anime. Samurai Champloo kannte ich schon ein wenig, aber als ich es wirklich schaute, gefiel es mir noch besser. Der andere "Anime" (war nicht wirklich animiert) hieß "Thunderbolt Fantasy", eine Samurai-Serie, die mit Puppen nachgestellt wurde. Naja, recht... interessant.

Danach ging es für mich ab in mein Zimmer und unter die kuschelige Decke.

Tag 56: Hypno-Show

Auch heute war es ein ganz normaler Tag mit Unterricht. Nach dem Mittagessen beschlossen wir in den Buchladen zu gehen, denn offenbar gab es dort auch Räume zum Lernen und die französische Studentin wollte jemanden dort treffen. Als wir dann dort ankamen, erfuhr ich, dass es im Keller einen Spielraum gab, in dem man sich nicht nur Spiele sondern auch Konsolen ausborgen konnte.

Zu meinem Erstaunen war die Freundin der französischen Studentin – sie gehen gemeinsam in den Boxculb – total begeistert von Spielen und so spielten wir ein paar Runden COD Black Ops II, bevor ich zu meiner nächsten Klasse musste.

Danach lernte ich ein wenig, stimmte für Homecoming King und Queen und machte mich dann gemeinsam mit dem deutschen Student auf zu einer Hypnose Show. Ich war schon sehr gespannt und wusste nicht so recht, was ich erwarten sollte. Der deutsche Student war sehr skeptisch gegenüber dem ganzen Konzept. Doch als die Leute bei dem Wort "Sleep" die Köpfe hängen ließen und dann Anweisungen von dem Hypnotiseur entgegennahmen, wurden wir beide überrascht. Beispielweise sagte der Hypnotiseur, es würde brennen und die Versuchskaninchen sollten alle Besucher evakuieren – sie könnten sich allerdings nur in Zeitlupe bewegen und sprechen. Noch dazu überzeugte er sie, dass die Nike Air Schuhe, die sie trügen, auch als Schutzmaske funktionieren würde und sie nur durch sie atmen mussten, um einer Rauchvergiftung zu entgegen. Er nahm auch den Gürtel eines Hypnotisierten und machte alle auf der Bühne glauben, er hielte eine Schlange in seiner Hand. Es war wirklich beeindruckend, wie die Leute mit offenen Augen, alles taten, was der Hypnotiseur von ihnen verlangte. Als sie aufwachten, konnten sie sich an alles erinnern, was sie in der Show gemacht hatten und lachten allesamt.

Es war wirklich sehr interessant und ich würde es vielleicht selbst gern einmal ausprobieren. Mal sehen. Anschließend war es schon sehr spät und daher ging nach ein bisschen lernen, schlafen.

Dienstag, 11. Oktober 2016

Tag 55: Die Schule geht weiter...

Ich fühlte mich eigentlich recht erfrischt, als ich heute aufstand um gemeinsam mit der französischen Studentin zu frühstücken. Bei einer Schüssel Cornflakes erzählte sich das erlebte Wochenende gleich noch viel besser. Sie erzählte mir von dem Camping Trip, den sie gemeinsam mit dem Outing Club gemacht (und sich deshalb auch verkühlt hatte) und ich erzählte ihr dafür von Philly.

Nach der ersten Stunde bereitete ich mich dann für mein "spanisch Exam" vor. Eigentlich fällt mir Spanisch nicht so schwer, und vor allem, da der Lehrer das Exam nochmals in 3 Teile splittete – in Hören, Schreiben und Grammatik und Vokabeln – hatte ich keine Probleme. Nach einem leckeren Mittagessen, ging es dann in die Bibliothek, wo ich eigentlich lernen wollte. Aber ich konnte mich nicht recht konzentrieren.

Nach der letzten Klasse des Tages, setzte ich mich (nach dem Abendessen) dann endlich an unser Assignment, dass wir am Montag abgeben sollten; und machte es gemeinsam mit meiner Teampartnerin fast fertig! Und es sieht gut aus, so, wie es sich für eine Grafikerarbeit nunmal gehört (wenn ich das mal so sagen darf). Leider wurde es dadurch auch sehr spät und ich war glücklich, endlich ins Bett fallen zu können.

Montag, 10. Oktober 2016

Tag 54: Rodin Museum & Eastern State Penitentiary

The Thinker – von A. Rodin
Heute schafften wir es wirklich pünktlich wegzugehen. Wir verabschiedeten und ausgiebig bei unserer reizenden Gastgeberin, bevor uns auf zu einem leckeren Frühstück zu Dunkin' Donuts aufmachten. Unser erster Stopp auf unserer Liste war das Rodin Museum und da unser Museumsticket heute auch noch galt, brauchten wir nicht einmal Eintritt bezahlen. Für alle, die es (so wie ich) nicht wissen, Rodin war der Künstler, der auch die Statue des Denkers gestaltet hat. Auch andere interessante Statuten erwarteten uns im Inneren des relativen kleinen, einem Tempel anmutenden Museum. Besonders toll fand ich, dass sie Zeichenblöcke und Stifte zur Verfügung stellten; und mich natürlich gleich daran versuchen musste und "The Calls of Arms" zeichnete. Mann, diese Frau war aber auch wirklich muskulös!

Bevor es zur nächsten Station – worauf ich mich schon sehr freute – ging, beschlossen wir, Mittag zu essen. Glücklicherweise stellte sich die Suche nach einem Lokal heute als nicht zu schwer heraus. Unsere Wahl viel auf ein Korean BBQ Local. Leider war besagtes BBQ zu teuer, daher begnügte ich mich mit einer Lunchbox. Diese war allerdings hervorragend, wir bekamen Salat als Vorspeise, in der Lunchbox waren Gyoza, Tempura-Shrimps, Reis, Salat und mein heiß ersehnter Teriyaki-Lachs mit gegrilltem Gemüse. Mh! Wie ich das vermisst hatte.

So wunderbar gesättigt, machten wir uns schließlich auf zum Eastern State Penitentiary. Wie wir schon von weiten erkennen an den dicken Steinmauern erkennen konnten, handelte es sich hierbei um ein Gefängnis. Bei dem Begriff "Penitentiary" handelte es sich allerdings um einen Term für "wahre Reue"; was auch das Thema dieses damals einzigartigen Gefängnisses war. Früher hielt man alle Häftlinge, unabhängig von Alter, Geschlecht oder Verbrechen in einem einzigen Raum wodurch sich Krankheiten verbreiteten und so mancher in noch schlimmere Verbrechen verwickelt wurde. Darum kam die Idee auf, eine neue Art Gefängnis zu bauen, die dem Ziel gewidmet war, Reue in den Gefangen zu verwurzeln und sie schnell wieder zu rehabilitieren.

Was zuerst als Einzelzelle gedacht war,
wurde später mit Doppelbetten ausgestattet.
Eastern State war daher ein einzigartiges Projekt, das Ergebnis eines Design-Wettbewerbs. Der Architekt lehnte dabei seinen Entwurf an den eines Klosters an; separate Zellen mit einem kleinen Innenhof für jeden Insassen, in der Decke waren Fenster eingelassen, die Sonnenlicht hereinfielen lassen und das Auge Gottes repräsentieren sollten. Auch Charles Dickens besuchte dieses Gefängnis – und meinte körperliche Folter wäre mit dieser Haft nicht gleich zu setzten.

Durch die Tour wurden wir auf die verschiedenen architektonischen Kleinigkeiten hingewiesen wie beispielweise der sternförmigen Anordnung der Zellblöcke für leichtere Überwachung oder wie man das Gefängnis veränderte, nachdem man den einsam Ansatz abgeschafft und stattdessen als eine Strafe implementiert hatte. Auch Al Capones Zelle und einen Fluchttunnel konnten wir sehen. Einen ganz besonderen Flair hatte das ganze noch, weil das Gefängnis einige Jahre still gelegt war und es als "stabile Ruine" galt. Die Bilder zeigen ganz deutlich, was ich meine.

Nach diesem tollen Erlebnis machten wir uns auf zum Bus. Dadurch, dass wir noch ein bisschen Zeit hatten, tranken wir noch gemütlich Kaffee und ich kaufte mir ganz unverhofft ein neues Buch. Die Fahr zog sich auch diesmal hin und ich war wirklich erleichtert, wieder zurück in meinem Wohnheim zu sein.

Einer der "neueren" Zellblöcke – und hier ist zu Halloween ein Haunted House?!

Sonntag, 9. Oktober 2016

Tag 53: Philly 2.0

Obwohl ich das Bett komplett für mich hatte, machte es mir die Kürze und die Hitze schwer, durchzuschlafen. Zwischendurch hörte ich die Katze der Gastgeberin miauen – sie war hungrig. Sie war es auch, die zu mir kam um mich zu wecken.

Nachdem wir uns angezogen und gegessen hatten, ging es auch schon los hinaus – Brrr! Nein, zurück ins Haus, wärmer anziehen. Denn von gestern auf heute hatte es deutlich abgekühlt und mein roter Pulli konnte dem Wind und dem Regen nichts entgegensetzten. Zum Glück hatte ich gestern meinen Schirm gekauft, sonst wäre ich in kürzester Zeit komplett durchnässt gewesen.

Zu unserem Leidwesen kam unser üblicher Bus nicht, der nächste musste durch eine Straßensperre eine andere Richtung fahren, wir mussten im Regen ein weites Stück zurückgehen und dann endlich hatten wir es zum Philadelphia Museum of Art geschafft. Was für ein beeindruckendes Bauchwerk! Eine deutsche Pensionistengruppe bat mich in Englisch ein Foto von ihnen zu machen; eine ziemlich absurde Situation, besonders als ich ebenfalls auf englisch antwortete.

Philadelphia Museum of Art – Auch von Außen ganz schön anzusehen (wenn das Wetter denn nur ein bisschen besser wäre).

Auf ging es ins Museum. Normalerweise bin ich nun nicht wirklich der Museumsmensch; heute aber genoss ich es, die Bilder von berühmten Malern wie Monet, van Gogh, Picasso, Cézanne und Degas zu betrachten (auch konnte ich dadurch der eisigen Kälte draußen entkommen). Sogar einen Nachbau eines japanischen Teehauses konnten wir betrachten. Lustigerweise sprechen mich zwei Personen vom Sicherheitspersonal wegen meinem Anime-T-Shirt (Death the Kid) an; mit einem plauderte ich sogar kurz. Nachdem uns der Hunger langsam umtriebig machte, ging es weiter. Und siehe da! Das Wetter hatte aufgeklart, die Sonne schien und hell entgegen und der Himmel – zuvor noch verhangen und trüb – war wolkenlos! Dafür hatte der Wind jedoch nicht abgenommen.


Wir beschlossen zur City Hall zu fahren um dort in der Nähe zu essen. Gesagt getan, hatten wir ein kleinen Menü zu uns genommen im dem nächsten Dairy Queen, bevor wir eigentlich die Liberty Bell und die City Hall begutachten wollten; nur leider war die Schlange für unser aller Geschmack einfach viel zu lang. Darum begnügten wir uns mit einem Blick von außen, bevor wir uns Richtung Hafen aufmachten. Fast durch Zufall stolperten wir dabei über Penn's Landing und eine Gedenkstätte. Mit dem verbesserten Wetter, war der Anblick wirklich schön.


Und weiter ging es, wieder zurück ins Stadtinnere, auf der Suche nach einer Toilette und etwas zu essen. Wir hatten uns das Ziel gesetzt, dass wir im Chinatown Japanisch essen gehen wollten; was wir zu guter Letzt auch endlich machen konnten. Wir fanden ein nettes Restaurant, dass nicht nur eine freundliche Bedienung, guten Tee sondern auch gutes Ramen hatte.

Gesättigt und glücklich, besuchten wir noch kurz das Stadtinnere, bevor wir uns zurück nach Hause machten. Auch als wir ankamen, war die Gastgeberin nirgendwo zu sehen. Ich hatte sogar noch Zeit zu duschen, bevor wir sie ganz offiziell kennenlernten; sie war wirklich ausgesprochen nett und bot uns gleich an, sie könne uns irgendwo hinbringen, wenn wir das wollten. Schließlich aber waren wir alle recht erschöpft und daher gingen wir bald schlafen.

Samstag, 8. Oktober 2016

Tag 52: Auf nach Philly!

Ah, dieses Wochenende ist "Fall Break". Tja, wer glaubt da nicht, dass er mehr als nur einen einzigen Tag freibekommt? Wie dem auch sei, Chancen wie diese muss man für's Reisen nutzen! Daher machten wir uns heute auf nach Philly.

Es ging zu einer christlichen Zeit los. Ich packte die letzten Sachen – und mein Gott, war mein Rucksack schwer! – und unser Kletterfreund holte und mit dem Auto ab, um uns in eine nahegelegene Stadt zu fahren, von der aus der Bus abfahren würde. Wer hätte es anders erwartet, obwohl wir eigentlich früh genug weggefahren waren, kamen wir dennoch nur 5 Minuten vor Abfahrt an. Der Bus war zu meiner Überraschung ziemlich voll. Die Zeit im Bus nutzte ich genüsslich um ein bisschen zu lesen und dabei Musik zu hören. Wir stoppten zwei mal und dann kamen wir endlich in Philly an; Nebel und Regen begrüßten uns beim Aussteigen. Nach ein bisschen verwirrtem Herumgeirre fanden wir schließlich auch recht bald den Bahnhof und die richtige Bahn um zu unserem Apartment zu kommen. Wir hatten Airbnb (erstmals und ich war schon nervös gewesen!) gebucht und unsere Gastgeberin sagte mir, sie wäre nicht da, den Schlüssel würde sie den Nachbarn geben. Als wir bei besagten Nachbarn läuteten, meinte die, sie hätten keinen Schlüssel bekommen. Bald aber war das ganze Missverständnis aufgeklärt – der Schlüssel hatte sich im Postfach befunden – und wir konnten in die Wohnung. Das Haus war sehr einladen und nicht heruntergekommen, wie ich kurz befürchtet hatte; eine Katze blickte uns vom Küchentisch entgegen und wir nahmen unsere Zimmer in Augenschein.

Nachdem wir das wichtigste abgeladen hatten, ging es wieder zurück in die Stadt – die japanischen Mädchen wollten sich ein Orgelkonzert anhören. Weltoffen, wie ich nunmal bin, hatte ich wirklich nichts dagegen. Zu meiner Verwunderung (und auch deren Verwunderung, wie mir schien), befand sich diese Orgel in Macy's! Es war wirklich beeindruckend, als die Orgel zu spielen anfing; bunte Lichter schienen auf und die tiefen Töne der Orgel ließen einen regelrecht vibrieren.
Eine gigantische Adlerstatue – in Amerikas Kaufhäusern wohl nicht weiter verwunderlich.
Eine Orgel mitten im Einkaufszentrum – die sogar spielt!

Allzu lange blieben wir jedoch nicht – die Preisklasse war einfach eine andere – und darum schlenderten wir schließlich die Einkaufsstraße entlang, aßen Abend und shoppten ein wenig. Dabei bewunderten wir die interessante Häusermischung in Philadelphia; tempelartige Gebäude mit Säulen gingen nahtlos in gläserne Wolkenkratzer über. Stark verzierte Fassaden reihten sich an schmucklose. Ich war schon sehr gespannt auf morgen, um alles im Tageslicht betrachten zu können! Ich kaufte mir einen blau-rot-karierten, flauschig weichen Schal und (endlich) einen winzig, kleinen Knirps. Natürlich hörte es prompt auf zu regnen, als ich endlich einen Schirm besaß. Schließlich machten wir uns dann auf den Rückweg, völlig fertig von der langen Busfahrt und dem Herumgeirre.
 

Freitag, 7. Oktober 2016

Tag 51: Unspektakulär

Ich stand auf und hatte gemütlich Frühstück mit meiner französischen Freundin, bevor es auf zur ersten Klasse ging. Danach ging ich – wider erwarten – in mein Zimmer und machte dort tatsächlich noch Hausübung, bevor ich wieder einmal Spanisch hatte. Unser Lehrer gab uns Anweisungen, was wir für den Test am Dienstag denn lernen sollten; und wirklich, obwohl ich nicht allzu schlecht in Spanisch war, es waren einige Vokabeln, die ich mir unbedingt noch genauer anschauen möchte, bevor er losgeht.

Nach dem Mittagessen machte ich wieder Hausaufgaben, wusch die Dinge, die ich mitnehmen wollte und pflegte ein paar Kontakte. Anschließend besuchte ich noch die letzte Klasse des Tages, druckte alles Mögliche an Dingen aus, die ich für die Reise morgen brauchen würde und beendete schließlich mein Online-Exam (ebenfalls in Spanisch). Leider war die Dining Hall heute früher geschlossen, und auch der Stand, bei dem ich einen Wrap für morgen kaufen wollte, war nicht geöffnet.

Drum kaufte ich einen Chickenburger, den ich dankenswerterweise in dem Kühlschrank meiner Zimmernachbarin verwahren durfte. Ich traf mich mit den japanischen Mädchen und wir gingen noch schnell ins Stadtinnere – Essen für das Frühstück am Wochenende kaufen. Nichts Spektakuläres, nur Brot und Erdnussbutter. Danach planten wir noch genau, welche Sachen wir sehen wollten und wie viel das Ganze wohl in etwa kosten würde.

Zwischendurch hatte ich auch noch meinen Rucksack gepackt, mit allem was man für's Überleben halt so braucht. All das hatte mich ziemlich ausgelaugt, und darum fiel ich wie ein Stein ins Bett.

Donnerstag, 6. Oktober 2016

Tag 50: Endlich Noten!

Eigentlich wollte ich heute ja vor meiner sehr frühen Klasse mit meiner französischen Freundin frühstücken gehen; nur leider verschlief sie, weshalb ich alleine Essen ging.

Dann sollten wir in besagter früher Klasse eigentlich unsere Prüfungen zurückbekommen, nur der Lehrer hatte nur einen Stapel eingepackt. Ergo musste ich im Laufe des Tages die beschwerliche Reise in sein Office machen, um eine Einsicht zu bekommen. Davor half ich dem chinesischen Studenten allerdings noch ein bisschen bei seiner Rechthausübung (so gut ich konnte, denn amerikanisches Recht war ja nicht wie österreichisches, glaub ich halt). Was recht lustig war, denn die ganze Hausübung war über Märchenfiguren und wie sie sich über Rechtssachen stritten. Sehr amüsant.

Dann hatte ich Spanisch. Und da Kletterfreund und ich danach noch ein bisschen mit dem Professor üben wollten, blieben wir länger. Der meinte, er habe nur kurz etwas zu erledigen und würde dann zu uns kommen. Nach 30 Minuten dachte ich wirklich schon, er habe und vergessen, als er endlich auftauchte und wir ein bisschen war machten.

Anschließend gingen wir etwas Leckeres essen, bevor ich beschloss, jetzt war die Zeit für meine Reise gekommen. Ich war mit dem Testergebnis (halbwegs) zufrieden. Genau 80 Punkte. Weiter ging es in mein Zimmer, wo ich leider unfähig war, Hausübung zu machen und so lieber den Tag ein bisschen vertrödelte.

Auf zur nächsten Klasse – in der ich ja erst am Dienstag Exam hatte – und in der wir unsere Testergebnisse jetzt schon bekamen. Wer hätte das gedacht, 58 von 70 Punkten, was 82,8% entspricht. Dafür, dass ich gedacht hatte, komplett zu versagen war das wirklich nicht zu verachten!

Nach einem guten Abendessen ging es schließlich weiter zum Anime-Club! Ah, endlich wieder. Irgendwie kam es mir wie eine Ewigkeit vor nicht dort gewesen zu sein (ob wohl ich nur eine Woche ausgelassen hatte). Das Thema war auch sehr interessant – "Post-Apocalypse". Nach einer Abstimmung schauten wir God Eater (yeah, ein Anime den ich kannte!) und anschließend Seraph of the End. Von dem ich zwar schon gehört, aber noch nichts gesehen hatte. Und es gefiel mir irrsinnig gut!

Endlich konnte ich zurück in mein Zimmer und mich etwas ausruhen.

Mittwoch, 5. Oktober 2016

Tag 49: Work, Work, Work

Heute ging ich mit der französischen Studentin frühstücken, nachdem ich realisiert hatte, dass ich meine Meals vom Wochenende ja aufbrauchen musste. So ein netter Start in den Tag ging nahtlos in die erste Stunde über. Bevor es zur zweiten Stunde ging, machte ich noch ein bisschen Hausübung. Dann Mittagessen. Weiter mit Hausübung (man sieht, mein Tag war heute sehr abwechslungsreich). 

Vor der letzten Klasse hatte ich etwas Angst, denn dort gaben wir einen Report ab. Ich hoffe alles passt soweit! Dann ging ich zurück in mein Zimmer, machte, wie erwartet, mehr Hausübung (PS alles für Spanisch) bevor ich mich zu einem frühen Dinner aufmachte; immerhin wollte ja heute vor dem Tanztraining üben. Waren ja Try-outs.

Nach einem Salat und einer kleinen Suppe, machte ich mich sodann auf in die Sporthalle – früher als verabredet, damit ich mich noch aufwärmen konnte. Und dann wartete ich. Und wartete. Und wartete. Denn der Kapitän versetze mich um gut eine halbe Stunde. Dann tanzte wir ganz kurz, bevor die anderen ein Meeting hatten. Also saß ich ungefähr eine Stunde daneben und wusste nicht, was ich mit mir anfangen sollte. 

Dann – die Try-outs. Ich will gar nicht davon anfangen. Ich war so nervös, alle sahen so ernst drein und ich konnte mich nicht zwischen "Fehlerfrei" und "Energiegeladen" entscheiden. Einfach ein Disaster. Niedergeschlagen machte ich mich dann auf in mein Zimmer, wo mich meine Zimmernachbarin wieder genug aufbaute, damit ich mich in die Dusche schleppen konnte. Dann ging es ab ins Bett.

Dienstag, 4. Oktober 2016

Tag 48: Ugh, Prüfung

Heute musste ich wieder viel zu früh aufstehen. Seltsamerweise ist es meist so, dass, einmal aufgestanden, ich eigentlich relativ wach bin. Halbwegs beschwingt machte ich mich dann auf in die Klasse, setzte mich und warte, dass der Unterricht begann – und Chack! – war ich auf einmal so müde, dass mir der Kopf auf die Tischplatte zu fallen drohte. Reine Folter.

Daher musste ich mir dringend ein wenig Schlaf genehmigen, nachdem ich die erste Klasse ohne zu schnarchen überstanden hatte. Das Nickerchen tat mir richtig gut und half mir Kräfte für meine nächste Aufgabe zu sammeln; für meine Prüfung heute lernen. Es fiel mir nicht leicht; viele Dinge verstand ich, andere waren ein Mysterium für mich, mussten erst durchdacht werden und zwischendurch kleine Panik-Attacken, bei denen ich glaubte, überhaupt nichts mehr zu verstehen.

Das Mittagessen rettete mich wohl, ich plauderte ein wenig mit den anderen Studenten, bevor es weiterging mit Lernen und dem Zählen der Sandkörner bis zur Schlachtstunde. Dann war es endlich so weit. Ich dachte mir nur: eigentlich hab ich immer Hausübung gemacht, hab das Buch gelesen und alles nochmal durchgeschaut, so schlecht wird's ja wohl nicht werden? Aber so recht wollte sich das Gefühl von Untergangsstimmung nicht verziehen.

Erst als ich die Prüfung in Augenschein nahm, konnte ich ein wenig aufatmen; viele der Fragen konnte ich mit 90% Sicherheit beantworten. Und auch wenn ich mir ein bisschen schwerer mit dem Rechnen tat, arbeitete ich mich stetig durch die Fragen und konnte fast alle beantworten. (Jetzt blieb nur zu hoffen, dass ich auch richtig gerechnet hatte!) Nur bei einer Frage hatte ich nicht den leisesten Dunst – bei 70 Fragen gar kein übler Schnitt.

Ah, dann endlich die ersehnte Erlösung. Ich traf mich mit den zwei japanischen Studentinnen und besprach mit ihnen unsere Reisevorbereitungen und buchten schließlich Busfahrt und Übernachtung. Yeah, diesmal nutzte ich das Wochenende wirklich zum Reisen!

Danach gönnte ich mir ein sehr gutes Abendessen, süß-saures Schweinefleisch-Gemüse mit Reis. Eigentlich hatte ich ja vor gehabt, tanzen zu gehen, aber der Club-Kapitän sagte mir dann ab (der Tanzraum war belegt gewesen). Durch die plötzlich erhaltene Freizeit, traf ich die spontane Entscheidung den zwei japanischen Studentinnen zu einer Planetarium Show über Sterne zu folgen. War ganz interessant.

Erstaunt über meinen plötzlich erwachten Elan, machte den größten Teil meiner Spanisch Hausübung und machte mich schließlich fertig für's Bett.

Montag, 3. Oktober 2016

Tag 47: Ernüchternd

Endlich bekamen wir die Testergebnisse von der Prüfung vergangenen Montag wieder. 86 Punkte – wahrscheinlich ein B; damit war ich ganz zu frieden. Nicht zu schlecht, aber auch nicht zu gut.

Danach hieß es wieder mal Lernen und Hausübung machen, denn immerhin hatte ich morgen eine Prüfung! Nach Spanisch und Mittagessen wollte ich eigentlich damit fortfahren, allerdings begleitete ich die französische Studentin zum Book Store, wo ich mir einen richtig weichen, knallroten Pullover mit dem Universitätsnamen zulegte. Ah, so flauschig und warm.

Weiter ging es in die Bibliothek, da aber das lange Wochenende bald anstand, und ich diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen wollte, machte ich Reisepläne mit den japanischen Studentinnen; viele andere machten nämlich einen Trip mit ihrem Club nach West Virginia. So weit konnte ich alles organisieren, allerdings muss alles noch gebucht werden. Aus diesen Gründen konnte ich nicht so intensiv lernen, wie ich es eigentlich gewollt hätte.

Nach einem Abendessen ging es für mich auch schon weiter zum Tanztraining. Wir lernten nicht nur einen neuen Tanz, sondern wiederholten die beiden anderen ebenfalls. Am Ende bekamen wir aber ziemlich strenge Kritik; Mittwoch wären Try-outs für unsere Aufführung für Homecoming. Und wie ich mich so umschaute, war ich definitiv eine der Schlechteren (was mich ziemlich frustrierte). Ich sagte mir aber, dass ich einfach mein Bestes geben würde, dann bräuchte ich nicht traurig zu sein, nicht genommen zu werden.

Nach einer kurzen Dusche, haute ich mich dann auch schon auf's Ohr; einem neuen Tag mit Lernen und Training entgegen schauend.

Sonntag, 2. Oktober 2016

Tag 46: Ausruhen

Ah, endlich mal einfach schlafen bis man von selbst aufwacht. Was um 11 war. Wie auf die Minute genau schrieb mir die französische Studentin, ob ich mit ihr frühstücken wollte. Ich aß heute köstliche getoastete Bagel-Hälften, mit Frischkäse, Schinken, Käse, Gurken, Tomaten und Salat – eine willkommene Abwechslung zu dem normalen Menü. Dabei pflegte ich so einige Kontakte von zu Hause, bevor mir unser Kletterfreund schrieb, im wäre fad, wir sollten vorbeikommen.

Gesagt, getan, saßen wir bei ihm auf dem Sofa, Katze auf dem Schoß und Controller in der Hand. Es dauerte nicht lange bis wir uns aber schon wieder zu unserem Tanztraining aufmachen mussten. Endlich bekam ich beide Tänze ganz gut hin; meine französischen Freundin war aber leider ein wenig übel, weswegen sie dem Training nur zuschauen konnte.

Durchgeschwitzt machten wir uns auf den Weg zurück zum Wohnheim, wo ich endlich mal mein Zimmer putzte, Wäsche wusch und mir eine Dusche genehmigte bevor es auch schon weiter zum Abendessen ging.

Und dann die Aktivität, auf die ich mich den ganzen Tag über gefreut hatte: das Lernen. Ich machte ein wenig Hausübung, bevor ich mich schließlich an das Lesen für meinen Test am Dienstag machte. Dabei verweilten wir in der Bibliothek und schlürften Pumpkin Spice Latte von Starbucks. #feellikearealamerican.

Nach ein paar Stunden machte ich mich schließlich auf in mein Zimmer, lernte noch ein wenig und schrieb meinen Blog.

Tag 45: NY-Trip und Broadway Show

Mein Weckersong klingelte um 5:30. Zeit zum Aufstehen. In Rekordzeit zog ich mich nicht nur an, bereitete alles für den Trip vor, sondern aß sogar noch Frühstück. Dann hastete ich zur Bushaltestelle; 6 Uhr früh, im Dunkeln und im Regen. Ein anderer Student wäre beinahe zu spät gekommen, denn auf dem Weg zum Bus regnete es auf einmal so heftig, dass er klatschnass umdrehen musste um sein durchgeweichtes Gewand auszutauschen. Aber er schaffte es.

Die ersten zwei Stunden schlief ich so halbwegs an die Fensterscheibe gelehnt (wie viele andere auch), dann las ich ein bisschen auf meinem Kindle bevor ich mir – wirklich! – ans Lernen machte. Dann erreichten wir endlich New York. Auch hier war es verhangen und grau, als wir harsch an der Ecke 5th Avenue hinausgeworfen wurden und ich einen Moment braucht um mich zu orientieren. Ein wirklich absurdes Gefühl ist das, wenn man an einen Platz kommt, an dem man erst vor einem Monat gewesen war – mit seiner Familie, wie in einem anderen Leben.

Unser erster Zwischenstopp war der New Yorker Zoo. Was mir gar nicht ungelegen kam, immerhin hatte ich ihn bisher nur von draußen gesehen. Und da der Eintritt frei war (beziehungsweise in unseren Reisekosten enthalten), genossen wir ausgewogen den charmanten kleinen Zoo.  Zuerst ging es ins Tropenhaus, die vielen farbenfrohen Vögel bewundern, vorbei an zahlreichen Affen, zwei trägen Bärinnen und einem unruhigen Schneeleoparden, wobei Pinguine und eine Seelöwen-Show den Abschluss markierten.


Da es bereits um die Mittagszeit herum war, machten wir uns schlussendlich Richtung Broadway auf. Wir – das waren eine Gruppe bestehenden aus den zwei japanischen und einer der chinesischen Studentinnen. Wie immer war der Time Square eine Augenweide; die Leuchtreklamen schienen in der trist-grauen Wolkenkratzerlandschaft noch viel strahlender als an einem netten Sommertag zu sein. Mir gefiel der Kontrast. Hunger trieb uns allerdings rasch weiter, einen Block vom Time Square entfernt; wie ich auf meinem ersten New York Trip gelernt hatte, konnte man relativ gut und günstig in dem nicht weit entfernten Hell's Kitchen Mittag essen. Nachdem wir die Restaurantlandschaft etwas genauer unter die Lupe genommen hatte, entschiedne wir uns schließlich spontan für einen von Außen ein wenig heruntergekommenen Italiener. Aber falsch gedacht, denn die Fassade trog!

Time Square 2.0 – sogar bei tristen Wetter schön!
Innen erwartete uns ein nett mediterran-eingerichtetes Innenleben, eine freundliche Bedienung, gutes Essen und das sehr preiswert! Gesättigt ging es schließlich weiter zum Theater und die Vorfreude steigerte sich mittlerweile ins Unermessliche. Auf dem Weg dorthin machten wir noch in einem kleinen Eisladen Halt; mit Luxuseis, wie man glücklicherweise nicht nur am Preis, sondern auch an der Qualität merkte. Ich konnte nicht widerstehen mir eine Waffel mit Eis in der Form einer Blüte zu kaufen.

Nach der langen Warteschlange hasteten wir rasch weiter zum Theater und hatten keinerlei Mühen die Tickets zu besorgen und ins Theater zu gehen. Das Innere des Saales war überraschen kleiner, als ich es für eine Broadway Show erwartet hatte, dafür waren die Sitzreihen aber so steil angelegt worden, dass man auch von den hintersten Plätzen ausgezeichnete Sicht auf die Bühne hatte. Und ganz im altertümlichen Stil des Phantom der Oper war alles mit schweren Stoffen und Brokat geschmückt.

Das "Phantom der Oper" hat mir wirklich gut gefallen, vom Titellied habe ich immer noch einen Ohrwurm!
Dann endlich das Stück. Einfach ein Traum. Viele verschiedene, detailreiche Kostüme, wunderbare Musik (besonders der Titelsong begleitete mich noch weit nach der Aufführung), und tolle Kulissen machten die Show zu einem ganz besonderen Erlebnis. Danach schlenderten wir gemütlich über den Broadway (gemütlich, wenn das mit gefühlten 20 Millionen Menschen auf den Straßen denn geht) und gustierten durch einige Läden. Auch den Disney-Laden sah ich endlich von drinnen.

Danach genehmigten wir uns ein gutes Subway-Sandwich im Central Park, bevor wir uns zur Bushaltestelle aufmachten. Vor lauter Aufregung hatte ich ganz vergessen, dass heute der letzte Tag der deutschen Studentin war. Wir halfen ihr, ihr Gepäck in ein Taxi zu verfrachten, umarmten sie innig und winkten ihr zum Abschied.

Auf ging es wieder zurück nach Lock Haven. Neugierig durch die Hinfahrt, beendete ich mein Buch schließlich, nickte ein wenig und machte mich dann ans Blogschreiben/Lernen.

Freitag, 30. September 2016

Tag 44: Überraschende Wendungen

Wie immer konnte ich mich kaum aus dem Bett bewegen vor lauter Müdigkeit. Noch dazu war ausnahmsweise meine Zimmernachbarin da und ich musste klammheimlich alle zusammenpacken was ich brauchte. Dann – ein Blick aufs Handy – versüßte mir den Tag.

Eine andere Studentin schrieb mir, dass unsere erste Stunde heute ausfiel. Nachdem ich mich versichert hatte (der Professor hatte tatsächlich geschrieben, dass mit seinem Auge etwas nicht in Ordnung sei) legte ich mich mit meinem Gewand einfach wieder zurück ins Bett. Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, früher aufzustehen, damit ich noch ein wenig lernen könnte, allerdings bekam ich meine Augen erst wieder um 10 auf. Dennoch, endlich hatte ich mich wirklich ausruhen können.

Bevor es zum späten Frühstück ging, schaute ich aus Langeweile in mein Online-Tool und – siehe da! – die Noten einer Klasse waren hochgeladen worden. Ich staunte nicht schlecht, als ich 100% sah und dachte einen Moment, da muss wohl ein Fehler passiert sein. Immerhin hatte ich von dieser Prüfung erst am Freitag davor erfahren!

Nach besagtem Frühstück, machte ich mich dann auf in die Spanisch Klasse, dann ein kleines Mittagessen und dann machten wir einen kleinen Ausflug Richtung Downtown, um ein paar Geschäfte zu erledigen. Auf dem Heimweg liefen wir unserem Kletterfreund in die Arme, der uns abends zu sich einlud. Nach der letzten Klasse des Tages, verzog ich mich ein bisschen in mein Zimmer, bevor es zum Abendessen ging. Yum, heute gab es chinesische Pfanne mit Reis. Sehr lecker!

Nach ein bisschen Lernen traf ich mich dann mit unserem Kletterfreund und wir spielten gemeinsam Call of Duty. Es war sehr lustig, auch wenn wir nicht übermäßig begabt waren. Dann war es auch schon ziemlich spät; ich richtete noch schnell meine Sachen her, hängte alles an Ladekabel und bereitete so gut wie möglich geistig auf das frühe Aufstehen morgen vor.

Donnerstag, 29. September 2016

Tag 43: Viel zu viel

Als ich heute aufwachte, wollte ich absolut nicht aufstehen. Ich hatte es warm und gemütlich, ich war müde und draußen regnete es und die Sonne ging grade auf. Es dauerte geschlagene 20 Minuten, bevor ich mich aus dem Bett bewegen konnte.

Wie dem auch sei, auch heute bekam ich meine Tests nicht zurück, dafür aber ging ich mit dem chinesischen Studenten frühstücken (da ich meine ID ja verloren hatte und vorgestern nicht Abendessen konnte, hatte ich eine Mahlzeit frei). Leider kostete mich das viel Zeit und so konnte ich kaum andere Dinge erledigen, bevor es weiter zu meiner Spanisch-Klasse ging, wo wir heute Hausübung machen konnten; fand ich recht nett. Im Nachhinein unterhielt ich mich noch etwas mit meinem Lehrer, bevor ich zum Mittagessen ging.

Dort traf ich einen anderen Studenten, der ebenfalls Spanisch bei dem selben Professor aber zu einer andern Zeit und bat ihm meine Hilfe bei der Spanish Hausübung an. Er freute sich sehr, und so half ich ihm ein bisschen bei der Grammatik. Dann war es auch schon Zeit für die letzte Klasse. Heißkalt fiel mir ein, dass ich ja um 6 eine Verabredung für unserer Klassenprojekt hatten und noch die Karten für die Broadway-Show bestellen mussten.

Vollkommen gelangweilt und müde, warf ich mich samt Jacke ins Bett und beschloss – nachdem mir die Augen immer schwerer wurden – ein kurzes Nickerchen zu machen. Wieder läutete der Wecker viel zu früh, nach getaner Klassenarbeit ging ich essen und anschließend bestellte ich Tickets für "The Phantom of the Opra". Ich bin schon sehr gespannt. Total erleichtert, dass das endlich von meiner Liste gestrichen werden konnte, ging ich heute nicht zum Anime-Club, weil ich eigentlich lernen wollte. Allerdings hatte ja die deutsche Studentin, die ja Montag abreisen würde, Geburtstag gehabt und so wollten wir feiern.

Eine andere Studentin lud uns deshalb zu sich ins Zimmer ein – wo sie uns herzallerliebst Kuchen und Tee spendierte. Dann machten sich alle auf, fortzugehen. Die Studentin bot mir an, ich könne mitkommen, in einer speziellen Bar (wo man auch essen konnte) könne man auch als Minderjährige (solange man einen 25-jährigen Begleiter hatte; und ja, den hatten wir.) Also machten wir uns guter Dinge auf, bloß wussten wir nicht, dass man dafür auch Essen bestellen musste. Niedergeschlagen machte ich mich also unverrichteter Dinge zurück zum Wohnheim – netterweise begleitet von zwei anderen Studenten. Noch unwohler wurde mir, als mir bewusst wurde, dass ich die einzige Minderjährige gewesen war und alle anderen nur meinetwegen waren mussten.

Nach ein paar lustigen Videos hatte sich meine Stimmung ein wenig gebessert, und dann legte ich mich auch schon völlig erschlagen ins Bett.

Mittwoch, 28. September 2016

Tag 42: ID ward gefunden

Da man mir gestern geraten hatte, eine neue ID zu besorgen, tat ich dies, bevor ich mich mit der französischen Studentin zum Frühstück treffen wollte. Und als ich zum Tresen kam, wachelte mir was entgegen? Natürlich meine verlorene ID.

Die Cafeteria-Dame meinte, man habe sie abgegeben und sie hatte ihrer Kollegin gesagt, sie hätte sie in die Kassa gelegt. Besagte Kollegin aber konnte sich wohl nicht mehr daran erinnern, als zwei Leute nach der ID fragten, womit ich leicht grantig in den Tag starte.

Wir frühstückten, dann erwartete ich eigentlich meine Testergebnisse zurück zu bekommen, aber nein. Nur eine ganz normale Stunde. Selbiges gilt für Spanisch. Danach aßen wir gemeinsam Mittag (PS die besagte Kollegin entschuldigte sich ausgiebig bei mir, sodass der Ärger verflog), bevor ich mich in mein Zimmer verkrümelte und ausnahmsweise sogar produktiv meine Hausübung erledigte bevor ich mich auf zur letzten Klasse des Tages machte (und auch keine Prüfungsergebnisse bekam).

Nach einer weiteren Stunde faulenzen (ich war auch ein bisschen krank) machte ich mich dann auf zum Abendessen und weiter zum Tanztraining.

Ach heute lernten wir einen neuen Tanz, der mir sehr gut gefiel. Den Muskelkater bekam ich gleich danach zu spüren, als ich mich für's Bett fertig machte und völlig entkräftet schlafen legte.

Dienstag, 27. September 2016

Tag 41: Doomsday 2.0

Auch heute läutete der Wecker viel zu früh und gleich als erstes in der Tagesordnung stand mein letztes Exam für diese Woche. Davor musste ich mich aber noch reichlich mit Kaffee versorgen, bevor ihr dieser Aufgabe auch nur ansatzweise gewachsen war.

Wieder war die Prüfung ganz lala und ich freute mich unheimlich, als sie endlich vorbei war. Schnurstracks ging es zurück in mein Zimmer, wo ich meine wiedereroberte Freiheit ausgiebig genoss. Nach einem kurzen Mittagessen mit den japanischen Studentinnen, die ich für eine Broadway-Show begeistern konnte, fuhr ich mit dem Freiheit-genießen fort, bis meine letzte Klasse an der Reihe war. Diesmal war es nicht ganz so langweilig, da wir die Prüfungsvorbeitungen für nächste Woche machten.

Danach wollte ich mich noch kurz ausruhen, bevor ich nach einem leckeren Abendessen zum extra Tanztraining gehen wollte. Ja wollte, denn als ich beim Wohnhaus ankam, erkannte ich, dass meine Studenten-ID (die man zum Aufschließen der Tür benötigte) nicht in meiner Geldbörse war. Ich dachte mir aber noch nichts weiter dabei, denn immerhin konnte ich sie nach dem Mittagessen auch einfach am Tisch liegen gelassen haben. Nach einer gründlichen Wohnraumdurchsuchung hatte ich aber noch immer leere Hände. Wie ich auf dem kurzen Weg von der Dining Hall zu meinem Zimmer die ID verloren haben könnte, ist mir bis jetzt ein Rätsel. Und das sie niemand auf dem recht stark besuchten Gehsteig oder in der Speisehalle gefunden hatte erst recht.

Somit konnte ich nicht zum Abendessen (denn mit der Karte zahlte ich) und verbrachte es einsam und allein in meinem Zimmer mit einer Schüssel voll Ramen. Den einzigen Rat, den ich diesbezüglich bekommen hatte, war mir morgen in der Früh eine neue Karte zu beschaffen (Kostenpunkt 15$). Auch zum Training konnte ich nicht, denn ich brauchte die Karte nicht nur zum Zurückkommen ins Wohnhaus, sondern auch um Einlass in die Sporthalle zu bekommen.

Also verbrachte ich den restlichen Abend, wie den ganzen Tag und genoss meine Freiheit. Ich bin schon gespannt auf morgen, denn wahrscheinlich bekomme ich meine Examen von gestern zurück! (Multiple-Choice sei Dank!)

Montag, 26. September 2016

Tag 40: Doomsday

Wie schon über die letzten Tage verkündet, ereignete er sich heute: mein ganz persönlicher Doomsday. Der ersten Prüfung sah ich eigentlich ganz positiv entgegen; ich hatte die Kapitel (halbwegs) gelesen, immer gut aufgepasst und kannte mich eigentlich gut mit der Materie aus. Dachte ich. Bei manchen Fragen war ich mir bei den Antworten 100%ig sicher, bei anderen dachte ich mir "Hm, davon hab ich weder gehört noch gelesen". Trotzdem ging ich mit einem nicht so negativen Gefühl aus dem Unterrichtsraum. Ich verkrümelte mich indie Bibliothek, wie ich das neuerdings jetzt immer machte um zu lernen.

Nach Spanisch und einer kurzen Mittagspause, traf ich mich mit der einen RA, die ebenfalls mit mir Prüfung am Nachmittag hatte und wir lernten gemeinsam, während ich dem chinesischen Studenten meine Notizen für die morgige Prüfung borgte. Die Zeit verflog viel zu schnell und die Stunde der Wahrheit schlug. Zwar ging es mir wie bei der ersten Prüfung, andererseits hatte ich das Gefühl, ich wusste sogar mehr als bei ersteren. Komisch. Trügt mich mein Gefühl etwa?

Nach diesem schweren Tag, fühlten sich meine Schultern schon sehr viel leichter an. Ich machte ein paar Quizzes und schaute mir noch einmal die Notizen für meine Prüfung (morgen früh um 8, ächz! Da werde ich wohl Starbucks brauchen!).

Und endlich hatte ich mal wieder Tanztraining. Ich lernte die neue Choreografie, wobei ich mich eigentlich gar nicht so dumm anstellte. Nur an den Bewegungen würde ich noch feilen müssen. Die anderen kannten allerdings alle den Tanz schon (den die waren bei den Trainings am Freitag und am Sonntag gewesen) und so fühlte ich mich ein wenig wie ein Klotz am Bein. Der Club-Kapitänin war das allerdings egal und sie bot uns großzügigerweise an, mit uns morgen zu trainieren. Zudem konnte ich mit ihr noch darüber reden dass ich niemals am Freitag (zur Trainingszeit hatte ich noch Unterricht) und wahrscheinlich nur selten am Sonntag (ich war hier ja nur zu Besuch und wollte schon auch noch reisen können) kommen würde können. Sie meinte, das wäre kein Problem.

Nach dem anstrengenden Training gönnte ich mir eine kurze Dusche, bis ich mich wieder ans Lernen machte. Drückt mir die Daumen für morgen!